Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0461 - Der Druide und die Echse

0461 - Der Druide und die Echse

Titel: 0461 - Der Druide und die Echse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
daß sie sich vielleicht an ihm zu vergreifen versuchen würden, aber er hatte nicht damit gerechnet, daß sie Laserwaffen einsetzten und den Dschungel in Brand setzten, nur um ihn auszuschalten. Das überschritt in seinen Augen die Verhältnismäßigkeit der Mittel bei weitem.
    Aber nun hatte er das Problem am Hals, das aber nicht mehr lange ein Problem für ihn bleiben würde, wenn ihm nicht ganz schnell etwas einfiel. Gegen die Priester der Kälte in ihrem Fluggleiter konnte er direkt nichts unternehmen. Er konnte auch keine Hilfe herbeirufen. Als Telepath wäre ihm das vielleicht möglich gewesen, aber seine Para-Kräfte waren hierfür nicht geschaffen.
    Die Flammen schlugen schon dicht hinter ihm und leckten nach seiner Kleidung. Das Brausen und Donnern des Feuers, das Rauschen und Prasseln übertönte mittlerweile selbst die Schreie der eingeschlossenen und sterbenden Tiere.
    Norr riß die Arme vors Gesicht, um seine feine Schuppenhaut vor Dornen und Stacheln zu schützen. Diese Haut war weitaus empfindlicher, als sie auf den ersten Blick aussah. Norr brach mit seinem ganzen Körpergewicht durch die Masse von Ästen und Zweigen und fand sich von einem Moment zum anderen am Ufer eines gut vier Mannslängen breiten Flusses wieder!
    Das Wasser schäumte. Tiere, Echsen aller Gattungen und Größen, stürzten sich auf der Flucht vor dem Flammenmeer hinein und ließen sich von den Wellen forttragen oder versuchten schwimmend das andere Ufer zu erreichen.
    Norr hatte nicht geahnt, daß der Fluß so nah war. Er hatte ihn aus der Luft nicht erkennen können. Aber ein schneller Blick nach oben verriet ihm, daß das Laubdach der Dschungelriesen so dicht war, das es nur wenig Licht durchließ, den Fluß aber nach oben vor praktisch jeder Sicht schützte. Es war auch möglich, daß infolge der entropischen Auflösung der Echsenwelt Verschiebungen der Abmessungen stattgefunden hatten; daß der Fluß möglicherweise seine Lage geringfügig geändert hatte. Allerdings war das Kartenwerk nie sonderlich genau gewesen. Die Sauroiden hatten immer versucht, den Sümpfen und Dschungelbereichen zu entfliehen und sich in Ortschaften anzusiedeln, fernab der unmittelbaren Wildnis. Ob sich im Dschungel ein Fluß befand und wo genau er zu lokalisieren war - wen interessierte das schon wirklich?
    Hinter Norr leckten fauchende Flammenzungen aus der Bresche, die er mit seinem Körper geschlagen hatte. Unwillkürlich warf er sich nach vorn, hinein in das Wasser, das für das Feuer hoffentlich eine natürliche Barriere war. Als er hineinflog, sah er mit der Strömung eine Panzerechse heranschwimmen, die mindestens fünfmal so groß war wie er selbst, alle Anzeichen von Panik zeigte und wild um sich schnappte. Das Tier war das Wasser nicht gewohnt und kämpfte um sein Leben. Und der riesige, zahnbewehrte Rachen kam direkt auf Norr zu!
    Er versuchte wegzutauchen. Aber die Masse der Großechse war zu gewaltig, als daß er eine Chance zum Ausweichen gehabt hätte. Der Zusammenstoß mit dem Tier war unvermeidbar.
    Es gab auch keine Möglichkeit, das Tier noch rechtzeitig mit Kälte-Geschossen aus der Nadelpistole ruhigzustellen. Es dauerte zu lange, die Waffe zu ziehen und abzufeuern, und dann dauerte es noch einmal einige Sekunden oder - bei der Masse der Bestie vielleicht sogar Minuten - bis die Lebensfunktionen verlangsamt wurden und das Tier erstarrte. Soviel Zeit blieb aber nicht.
    Da schnappten die mächtigen Kiefer bereits zu!
    Der Sauroide schnellte sich förmlich in den großen Rachen hinein. Er hatte Glück! Das Maul war groß genug, ihn in einem Stück aufzunehmen! Blitzschnell rollte er sich noch in der Sprungbewegung zu einer Kugel zusammen. Die zuschnappenden langen Zähne verfehlten seine Füße um Schuppenbreite. Ein paar Zentimeter mehr, und die Zähne hätten Norr die Füße blitzartig abgetrennt!
    Schlagartig war es um ihn herum stockdunkel geworden. Der mächtige Schädel des Ungeheuers bewegte sich heftig hin und her, und entsprechend wurde der Sauroide im Echsenmaul hin und her geschleudert, prallte gegen Gaumen und Zunge, gegen ineinander verkantete Zähne und wurde von Speichel umspült. Das eklige, schleimige Sekret erzeugte in ihm Brechreiz, doch er konnte sich diese Schwäche jetzt nicht erlauben. Er mußte Zusehen, daß er aus diesem Maul wieder herauskam - aber in die richtige Richtung! Nicht in die, welche ihm die Zunge und die Schluckbewegung des Rachenraumes aufzwingen wollte!
    Er konzentrierte sich auf seine

Weitere Kostenlose Bücher