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0461 - Der Druide und die Echse

0461 - Der Druide und die Echse

Titel: 0461 - Der Druide und die Echse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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du nicht mehr los wirst, und du willst dich nicht damit auseinandersetzen, weil du dir vielleicht eingestehen müßtest, einen Fehler begangen zu haben.«
    »Du redest Unsinn«, knurrte Tendyke. »Ich will nicht darüber reden, weil…«
    »… weil du es nur aus einem Gefühl heraus erklären kannst. Stimmt’s, oder habe ich recht?«
    Tendyke gab einen mißbilligenden Laut von sich.
    »Also ja«, folgerte Uschi. »Paß auf, Rob. Moni und ich kennen Zamorra viel länger als du. Auf irgendeine Weise unterliegst du einem Irrtum.«
    »Sitzen wir hier in deinem Zimmer zusammen, um über Zamorra, vermeintliche Irrtümer und Gefühle oder sonst irgend etwas zu reden, oder geht es dir darum, Julian zu suchen und zu finden?«
    »Natürlich um Julian. Aber du warst es doch, der Zamorra ins Spiel gebracht hat.«
    Tendyke richtete sich auf und lachte leise. »Ich glaub’s einfach nicht«, sagte er kopfschüttelnd. »Da kommt diese Frau her, erzählt, daß sie notfalls Zamorra fragen will, und dann soll ich das Gespräch auf ihn gebracht haben? Frauen! Das ist doch mal wieder typisch!«
    »Wir wollen uns nicht darum streiten«, wehrte Uschi ab. »Wie ist es nun, Rob? Müssen wir allein nach Julian suchen, oder hilfst du uns dabei? Ich will nicht, daß er irgendwo verschwunden bleibt. Er ist nach wie vor mein Sohn, und ich muß wissen, wo er lebt und wie es ihm geht. Koste es, was es wolle.«
    »Natürlich mache ich mit. Mein Sohn ist es ja schließlich auch, nicht wahr?«
    »Na ja, ein kleines Bißchen hast du ja tatsächlich mit dazu beigetragen, daß es ihn gibt«, lächelte Uschi spitzbübisch. »Zumindest für ein paar Minuten lang.«
    »Minuten?« fauchte er. »Ein bißchen länger war es ja wohl schon!«
    »Aber nicht so lange wie meine Schwangerschaft gedauert hat«, erwiderte Uschi. Abrupt wurde sie wieder ernst. »Hast du schon eine Idee, wie und wo wir anfangen können, nach ihm zu suchen?«
    Der Abenteurer zuckte mit den Schulter. Jetzt, da er seine Entscheidung getroffen hatte, war er gar nicht mehr so unfroh darüber, El Paso wieder den Rücken kehren zu können -wenigstens vorübergehend. Er war nicht für den Schreibtisch geschaffen. Er brauchte offenen Himmel über sich, Wildnis, Freiheit ohne Schranken und Grenzen. Okay, er würde also wieder mal hinausziehen. Trotz des Risikos, daß Rhet Riker seine Position in der Zwischenzeit festigte. Aber um diese Sache konnte er sich kümmern, wenn er wieder zurückgekehrt war.
    »Ombre«, sagte er.
    Uschi hob die Brauen. »Ombre?« echote sie.
    »Ombre, der Schatten. Der Neger aus Baton Rouge, Louisiana«, sagte Tendyke. »Es muß etwas geben, was Julian und Ombre miteinander verbindet. Vielleicht kann uns Ombre weiterhelfen. Möglicherweise weiß er etwas über Julians Verbleib. Wir sollten ihn deshalb auf jeden Fall fragen.«
    »Und wenn er nichts weiß?«
    »Dann«, sagte Rob Tendyke, »haben wir Pech. Dann müssen wir mit unseren Nachforschungen dort beginnen, wo Julian zuletzt war. Dort, wohin ich nicht einmal in zehntausend Jahren möchte - in der Hölle.«
    ***
    Reek Norrs Mitarbeiterin Carra Shakk, die für ihre Hilfe nicht einmal bezahlt wurde, sondern sich aus reiner Freundschaft zu ihm so stark engagierte, war aufmerksam geworden, als weit im Osten eine schwarze Qualmwolke über dem Dschungel aufstieg. Dort mußte ein Feuer ausgebrochen sein, das größer war als nur das Lagerfeuer eines einsamen Wanderers.
    Kurz vorher war ihr noch mitgeteilt worden, daß Reek in eben diese Richtung unterwegs war, um einem Phänomen nachzuspüren. Chronnek, Leiter des Forschungslabors, das sich mit dem Weltentor-Projekt befaßte, hatte ihr diese Mitteilung gemacht, als sie wissen wollte, wo Reek steckte, nachdem er sie vorhin fortgeschickt hatte, um allein nachdenken zu können, dann aber in seinem Wohn-Ei nicht mehr anzutreffen gewesen war. Zweimal hatte sie vergeblich versucht, ihn mit dem Sicht-Sprechgerät dort anzurufen und es dann im Labor versucht, abermals erfolglos.
    Als sie jetzt die Qualmwolke des Buschbrandes sah, ahnte sie Unheil. Auch andere mußten das Feuer bemerkt haben, aber für jeden Sauroiden ersichtlich war es zu weit von der Stadt entfernt, um sich bis hierher auszudehnen, und auch der Wind führte in die andere Richtung. Also brauchte sich niemand darum zu kümmern, dieses Großfeuer möglicherweise zu löschen. Wen störte es schon selbst, wenn ein paar hunderttausend Hektar Dschungel niederbrannten? Diese ganze Welt war so oder so zum Untergang

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