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0461 - Der Druide und die Echse

0461 - Der Druide und die Echse

Titel: 0461 - Der Druide und die Echse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verschwunden.
    Ursprünglich hatte Merlin den Beteiligten die Erinnerungen genommen. Aber nun war diese Erinnerung wieder da, und sie befanden sich wieder in ihrer Zeit und ihrer Welt. Sie wußten jetzt, was damals mit Gryf passiert war - aber ihrem eigentlichen Ziel, eine Drachenschuppe zu Ted Ewigks Heilung zu beschaffen, waren sie noch nicht näher gekommen. [5]
    Das einzige, was sie herausgefunden hatten, war, daß in jener Welt, in der einst Eysenbeiß und jetzt Shi Khituu lebte, die DYNASTIE DER EWIGEN eine nicht unerhebliche Rolle spielte. Möglicherweise hatte die Dynastie auch mit Eysenbeiß selbst etwas zu tun, dessen Geist jetzt im toten und allmählich zerfallenden Körper des Leonardo deMontagne steckte.
    Und sie hatten herausgefunden, daß Shi Khituu die Saurier nicht aus der Vergangenheit der Erde holte, sondern aus der Echsenwelt. Wie sie das schaffte, war unklar, wie auch unklar war, wieweit die entropische Echsenwelt diesen Masse-Verlust verkraftete - in der Vergangenheit verkraftet hatte, um genau zu sein. Shi Khituu konnte niemand von ihnen mehr fragen. Selbst wenn sie die magische Explosion überlebt hatte, gab es derzeit keinen Weg mehr in jene magische Ebene. Sie hatte nur erreicht werden können, weil Zamorra, Nicole und der Wolf sich auf mental-magischer Ebene an Eysenbeiß angehängt hatten. Ohne ihn sah Zamorra keine Möglichkeit, dorthin zurückzukehren.
    Abwechselnd berichteten Zamorra und Nicole Carlotta von den Geschehnissen. Es hatte keinen Sinn, der Römerin etwas vorzumachen. Sie hatten bisher nichts erreicht, und Carlotta konnte das ruhig erfahren. Sie war stark genug, es zu verkraften.
    »Was werdet ihr jetzt tun?« fragte sie, nachdem sie verstanden hatte, wieso sie hier in Teds Villa aufgetaucht waren - über die Regenbogenblumen waren sie hertransportiert und dann aus der Vergangenheit in die Gegenwart geschleudert worden.
    Zamorra und Nicole sahen sich an.
    »Die Echsenwelt«, sagte Zamorra. »Sie ist die einzige uns bekannte Welt, in der es auch heute noch Saurier gibt. Zwar sind die längst nicht mehr so riesig und furchterregend wie die Saurier der Vorzeit, aber es gibt sie dort noch. Sie haben in der zerfallenden Welt den gleichen Stellenwert wie bei uns Kühe, Pferde, Hunde, Elefanten. Wir müssen also versuchen, in die Echsenwelt zu gelangen. Dann werden wir eine Drachenschuppe erobern und kehren nach Caermardhin zurück. Dann kann Sara Moon versuchen, Ted damit zu helfen.«
    »Aber ihr sagtet, sie ist nicht sicher, ob er es überlebt«, wandte Carlotta ein. »Gibt es keine bessere Möglichkeit, etwas für ihn zu tun?«
    »Nenn mir eine, und wir wären glücklich«, sagte Nicole. »Wie wir erfuhren, stehen die Chancen 50 zu 50.«
    »So schlecht?« stöhnte Carlotta auf.
    »So gut!« behauptete Zamorra. »Aber nur, wenn wir diese Schuppe rechtzeitig beschaffen.«
    »Und da«, sagte Gryf von der Tür her, »werdet ihr euch verdammt beeilen müssen.«
    ***
    Sie sahen den Druiden an, der überraschend aufgetaucht war.
    »Merlin zeigte mir, daß ihr hier seid«, sagte Gryf. »Ich bin hier, um euch einiges zu erklären.«
    »Wir wissen jetzt, wie du wieder du selbst geworden bist; wir waren durch die Zeitreise ja dabei«, sagte Zamorra.
    »Aber ihr vermißt Fenrir, nicht wahr?«
    Zamorra nickte.
    »Merlin nahm ihn mit sich nach Caermardhin, als er Teri und mich holte«, sagte der Silbermond-Druide. »Mich holte er, weil er mich psychisch stabilisieren mußte. Ich hatte da ein kleines Problem.«
    »Was für ein Problem?« Zamorra zog die Augenbrauen hoch.
    »Weißt du nicht mehr, daß ich dich fast erschlagen habe?« fragte der Silbermond-Druide. Er deutete auf Zamorras Zauberschwert Gwaiyur, das in der Rückenscheide steckte, welche Zamorra abgelegt hatte, weil er in dem bequemen Sessel sonst zu sehr behindert worden wäre. »Weißt du das nicht mehr? Als Vampir und nicht mehr Herr meiner Sinne habe ich mit dem Ding auf dich eingedroschen. Mann, Alter, für dich ist das doch gerade erst ein paar Stunden her…«
    »Ich muß da wohl schon ohne Besinnung gewesen sein«, sagte Zamorra unbehaglich. »Aber ich habe es auf jeden Fall überlebt, nicht wahr? Vergiß es, du warst nicht du selbst. Solltest du weitergehende Schuldgefühle haben, darfst du Nicole und mich in die nächste Kneipe einladen und die Zeche bezahlen. Spätestens dann ist alles wieder klar.«
    Er streckte die Hand aus.
    Gryf schlug ein. Er lächelte erleichtert. Aber dann wurde er ziemlich schnell wieder ernst. Er

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