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0461 - Ein Killer läßt die Wallstreet wackeln

0461 - Ein Killer läßt die Wallstreet wackeln

Titel: 0461 - Ein Killer läßt die Wallstreet wackeln Kostenlos Bücher Online Lesen
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Jaguar und brachte ihn wieder in Gang. Ich steuerte den Wagen in die nächste Querstraße hinein. Ich fuhr langsam, und so machte der Motor nicht viel Lärm.
    Ich hörte den Schrei der Frau genau, obwohl er sofort erstickt wurde.
    ***
    Phil ließ sich fallen, warf sich herum und stieß dabei so unsanft gegen Myrna Lorga, daß der Schmuck der Schauspielerin klirrte wie Christbaumschmuck. Er entschuldigte sich nicht einmal. In langen Sätzen rannte er um das Haus herum, zurück zur Eingangstür. Das Schloß erwies sich als nicht besonders widerstandsfähig. Beim vierten oder fünften Fußtritt brach es aus dem Rahmen. Phil stieß die Tür auf, ließ die Taschenlampe aufblitzen. Er stand in einer Diele, an deren drei Seiten sich Türen befanden, während die vierte Seite von einer Treppe eingenommen wurde, die zu den Räumen der ersten Etage führte.
    Alle Türen waren geschlossen, bis auf die Tür, die zu dem Zimmer führte, in dem Phil die Frau gesehen hatte. Er betrat den Raum, tastete nach dem Lichtschalter und drückte ihn nieder.
    Die Frau lag hinter einem Tisch. Neben ihr stand ein Stuhl, und es sah so aus, als wäre sie von diesem Stuhl geglitten. Als Phil sich über sie (beugte, erkannte er, daß die Frau nicht eines natürlichen Todes gestorben war. Zwei Kugeln hatten sie in die Brust getroffen.
    Die Tote hatte glattes schwarzes Haar. Sie war sorgfältig geschminkt, aber unter der Schminke entdeckte Phil feine Falten, die verrieten, daß die Frau älter war, als sie auf den ersten Blick zu sein schien. Ihre Hände waren lang, schmal und sehr gepflegt. Sie schien eine Frau gewesen zu sein, die sich mit allen Hilfsmitteln der Kosmetik gegen die Erscheinungen des Alters gewehrt hatte.
    Phil hörte Schritte hinter sich und richtete sich auf. Myrna Lorga kam herein, atemlos und aufgeregt. Der große Federhut war ihr ins Gesicht gerutscht. »Junger Freund!« grollte sie, mußte Luft schöpfen, preßte die behandschuhten Hände gegen das Herz. »Was geht hier vor? Was…?« Phil trat einen kleinen Schritt zur Seite und gab den Blick auf die Tote frei. Die Schauspielerin riß die Augen auf. »Nein…« stammelte sie. Dann stieß sie einen Schrei aus, der, obwohl er echt war, klang, als wäre er für ein Bühnenpublikum bestimmt. Bevor Phil etwas unternehmen konnte, fiel die Show-Lady ohnmächtig um, und die Möbel erzitterten, als sie auf den Fußboden dröhnte.
    Phil legte ein nasses Handtuch auf das Gesicht der Ohnmächtigen. Dann sah er sich nach einem Telefon um. Er entdeckte einen Apparat auf einem schmalen Damenschreibtisch, faßte den Hörer vorsichtig mit zwei Fingern an und wählte die Nummer der City-Police-Zentrale.
    »Geben Sie mir die Mordkommission!« verlangte er. Er wurde mit dem Chef der Abteilung verbunden. »Decker vom FBI! Ich befinde mich im Bezirk Morris-Park, Rowland Street 96. In diesem Haus wurde eine Frau ermordet. Am besten beauftragen Sie Inspektor Bratt mit der technischen Untersuchung, da dieser Mord wahrscheinlich mit dem Verbrechen an Harry Cutter zusammenhängt, das ebenfalls von Bratt bearbeitet wurde. Ich warte hier, bis Ihre Leute ein treffen.«
    Er legte auf und zündete sich eine Zigarette an. Unter dem nassen Handtuch regte sich etwas. Phil ging hinüber und nahm es von Myrnas Gesicht. Die Augenlider der Schauspielerin begannen zu flattern. Wenig später schlug sie die Augen auf.
    »Fallen Sie nicht wieder in Ohnmacht!« sagte er scharf. »Ich brauche Ihre Unterstützung!« Sie holte tief Luft. Phil erkannte an ihrem Gesichtsausdruek, daß sie sich erinnerte. »Wie schrecklich!« stieß sie hervor. Sie richtete sich auf, wandte den Kopf und blickte zu der Toten hinüber. Für die Dauer eines Augenblickes schwankte ihr Oberkörper. Sie straffte sich, nahm Phil die Zigarette aus der Hand und rauchte zwei tiefe Züge. »Ich stehe Ihnen zur Verfügung«, sagte sie verbissen. »Fragen Sie!«
    »Ist das Margarete Hale?«
    »Ja, es ist Margarete!«
    »Wann und wie hatten Sie sich mit ihr verabredet?«
    »Margarete rief mich gestern abend gegen acht Uhr an und lud mich für heute ein. Wir sehen uns mindestens einmal im Monat und tauschen Berufserinnerungen aus.«
    »Miß Hale war Schauspielerin?«
    »Nicht mehr aktiv! Genau wie ich! Sie fing an, als ich schon im Begriff war, abzutreten. Unter dem Namen Doris Hard machte sie eine schöne Karriere.«
    »Doris Hard?« Phil pfiff leise durch die Zähne.
    »Ja, das war ihr Künstlername.«
    »Doris…«, wiederholte Phil. »Kannte Miß Hale

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