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0461 - Ein Killer läßt die Wallstreet wackeln

0461 - Ein Killer läßt die Wallstreet wackeln

Titel: 0461 - Ein Killer läßt die Wallstreet wackeln Kostenlos Bücher Online Lesen
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etwas über die Bekanntschaften von Doris Hard?« fragte ich die alte Schauspielerin. Sie zeigte auf Phil. »Das hat sich Ihr Kollege auch schon gefragt. Wenn sie Männerfreundschaften unterhielt, so hat sie sie sorgfältig vor mir verborgen.«
    Ich betrachtete Mrs. Lorga nachdenklich. Sie hatte ihren Pelzmantel ausgezogen. Ich sah, daß sie viel Schmuck trug. Das brachte mich auf den Gedanken, sie zu fragen: »Wissen Sie, welchen Juwelier Mrs. Hard bevorzugte?«
    »Selbstverständlich! Ich habe ihn ihr selbst empfohlen. Es ist die Firma Sulczy and Co. Mr. Sulczy ist ein erstklassiger Fachmann und berät seine guten Kunden stets selbst.«
    »Ruf ihn an«, bat ich Phil. »Das Telefon steht im Tatzimmer«, antwortete er. Wir gingen zurück.
    Währen Phil telefonierte, beendete der Arzt seine Untersuchung. Bratt gab seinen Spurensuchern und Fingerabdruckexperten einen Wink, mit der Arbeit zu beginnen.
    Der Arzt streifte die Gummihandschuhe von den Fingern. »Beide Kugeln waren tödlich«, sagte er. »Sie muß rund vierundzwanzig Stunden tot sein. Ich vermute, daß sie in der vergangenen Nacht etwa zwischen zehn Uhr und Mitternacht umgebracht wurde.«
    »Sie wurde auch nicht beraubt«, sagte Bratt, »Wir fanden im Schlafzimmer eine Schmuckkassette. Eine Handtasche enthielt achthundert Dollar.«
    Einer von Bratts Beamten rief: »Inspektor. Hier steckt eine Kugel in der Wand!«
    »Welches Kaliber?« fragte der Inspektor.
    »Vierzig, schätze ich.«
    Er nickte. »Vierzig. Mit dem Kaliber wurde auch Harry Cutter auf die große Reise geschickt.«
    Bratt betrachtete nachdenklich die Kugel. »Wenn das Ding die gleiche Sorte Riefen aufweist wie die Kugel von dem Parkplatz in Rockaway, dann kann sich der Hover die Kosten für einen Anwalt sparen.«
    Ich schwieg. Es gab viele Belastungsmomente gegen John Hover. Fast zu viele.
    ***
    Als Phil und ich ins FBI-Gebäude zurückkamen, war es zwei Uhr morgens. Ich begegnete Ted Lugham, einem jungen Kollegen, der zur Überwachungsabteilung gehörte.
    »Hallo, Jerry!« stoppte er mich. »Der Einsatzleiter hetzte mich hinter dem Wagen her, mit dem du heute nacht einen Zusammenstoß hattest. Mercury 2412 KD 13. Der Wagen ist für einen gewissen Allan Gove zugelassen.«
    »Haben wir den Burschen im Archiv?«
    »Wir nicht, aber die City-Police. Für uns ist er ein zu kleiner Fisch. Die City-Cops angelten ihn zweimal aus dem Unterweltteich, einmal wegen eines billigen Diebstahls, das andere Mal wegen Betrügereien, die ihm achtzig Dollar einbrachten. Beide Strafen liegen jetzt fünf Jahre zurück.«
    »Und womit verdiente er sich den Mercury?«
    Ted zuckte die Achseln. »Kleine Anzahlung genügt!«
    »Hast du seine Adresse?«
    »Falls er sich noch in der Gegend aufhält, so triffst du ihn in der Vestry-Street 12. Das ist ganz in der Nähe des 29. Piers.«
    Phil und ich wechselten einen Blick. »Keine Müdigkeit vortäuschen«, brummelte Phil zwischen den Zähnen.
    Wir fuhren zur Vestry Street. Eine Doppelreihe düsterer Mietshäuser erstreckte sich zu beiden Seiten. Die Eingangstür von Nr. 12 hing schief in den Angeln. Es gab kein Licht im Treppenhaus. Phil leuchtete mit der Taschenlampe.
    »Wen sollen wir nach diesem Gove fragen?« erkundigte sich Phil. »Willst du die Leute hier aus den Betten holen?«
    »Weiter oben scheint noch jemand wach zu sein«, antwortete ich, denn von oben drang das Gedudel eines Radios oder Plattenspielers.
    Das Geplärr irgendeines Schlagers schien unser Klopfen zu übertönen. Ich hämmerte mit der Faust. Plötzlich wurde das Radio ausgeschaltet. Ich hörte schwere Schritte. Die Tür wurde aufgerissen. Ein riesiger Mann ohne Jacke mit aufgekrempelten Ärmeln brüllte uns an: »Seid ihr übergeschnappt? Wollt ihr euch etwa über unseren Krach beschweren?«
    Ich zeigte ihm den Ausweis. »FBI! Sind Sie Allan Gove?«
    Er machte einen großen Schritt rückwärts.
    »Al!« rief er über die Schulter »Hier sind zwei Jungens, die behaupten, vom FBI zu sein!«
    Eine scharfe Stimme rief: »Du Idiot! Laß dich nicht auf den Arm nehmen!«
    Aus einem Zimmer erschien ein etwas schmächtiger Mann auf der Bildfläche. Er trug einen Hut auf dem Kopf, obwohl er auch seine Jacke ausgezogen hatte. Er hielt einige Karten in der Hand.
    »Wirf die Kerle hinaus!« schrie er. »Ich laß mir dieses Blatt nicht mit schäbigen Tricks aus der Hand nehmen!«
    »Die Gentlemen scheinen in Fahrt zu sein«, murmelte Phil.
    Der Kleiderschrank war inzwischen so weit zurückgewichen, daß ich dem

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