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0461 - Ein Killer läßt die Wallstreet wackeln

0461 - Ein Killer läßt die Wallstreet wackeln

Titel: 0461 - Ein Killer läßt die Wallstreet wackeln Kostenlos Bücher Online Lesen
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zwischen seinen auseinanderstehenden Zähnen.
    Sander vermochte dem Blick seines Bosses nicht standzuhalten. »Nimm es nicht übel, Al«, sagte er leise. »Vielleicht möchtest du nicht, daß wir darüber nachdenken, daß du einen Mann killen läßt, weil ihm die Polizei auf den Fersen sitzt. Schließlich könnte jeden von uns das gleiche Schicksal treffen.«
    Er rechnete damit, daß Gove zu schreien anfing; aber der Gang-Chef sprach überraschend leise. »Hör gut 2u, Roger! Hört alle gut zu! Als wir erfuhren, daß die Bullen Navy-Cut auf den Fersen sitzen, haben wir an diesem Tisch beschlossen, ihm den Mund sehr gründlich zu schließen. Ihr wart alle dabei, und ihr habt die Notwendigkeit eingesehen, weil er nicht nur wegen unseres Geschäftes gesucht wurde, sondern auch wegen eines Raubüberfalls in Denver. Damit hätte ihm das FBI die Zähne auseinandergebrochen, und er hätte uns alle mit hineingerissen.«
    Er sah der Reihe nach jeden seiner Leute an. »Ihr wißt, daß ich jeden schütze, der den Mund hält. Falls einer von uns gefaßt wird, bezahle ich ihm den besten Anwalt und unternehme alles, um ihn herauszuholen. Aber wenn ich annehmen muß, daß er zu singen anfängt, werde ich dafür sorgen, daß die Bullen ihn nicht lebendig in die Finger bekommen. Hast du verstanden, Roger?«
    Sander zog den Kopf zwischen die Schultern. »Schon gut, Al«, murmelte er. Nervös zündete er sich eine Zigarette an und schwor sich, in Zukunft vorsichtiger zu sein. Gove durch gefährliche Bemerkungen zu reizen, war ein überflüssiges Risiko.
    Allan Gove kehrte zu seinem Thema zurück. »Die Bullen haben Harry Cutter nicht umgebracht, und auch wir ließen ihn nicht killen. Wer also war es? Wir haben unser Geschäft im letzten halben Jahr mächtig erweitern können. Zwangsläufig sind wir dabei einer ganzen Menge Leute auf die Zehen getreten. Grossy-Dirk, Kendall Wood und dieser Halbchinese vedienen nur noch einen Bruchteil dessen, was sie noch vor einem Jahr einsackten. Sie haben einige Vorstöße unternommen, das Verlorene zurückzugewinnen. Wir haben uns gewehrt. Sammy Ling liegt noch im Krankenhaus. Das schließt nicht aus, daß sie zu härteren Methoden übergegangen sind oder daß ein neuer Mann versucht, uns auszubooten. Wenn es sich um einen Burschen handelt, der auf eine ganz harte Gangart ausgeht, müssen wir uns auf einiges gefaßt machen.«
    »Wie soll ein neuer Mann eine gut organisierte Gang aufbrechen?« fragte Sander.
    Gove zog die Mundwinkel verächtlich nach unten. »Genauso, wie ich es gemacht habe. Er braucht feine gute Quelle, die ihm genug ,Heu‘ liefert, und er braucht einige entschlossene Leute, die den Kleinverteilern klarmachen können, daß sie ihr Leben riskieren, wenn sie weiter von der Konkurrenz beziehen. Die beste Weise, es ihnen klarzumachen, ist, die Leute der Konkurrenz wegzuputzen.«
    Der große Toxey rieb auf seinem Schädel herum. Lustow, der Ex-Matrose, kratzte sich hinter den Ohren und spürte so etwas wie einen kalten Luftzug im Nacken.
    »Ich will herausfinden, wer Cutter erschoß.« Ein flüchtiges Grinsen huschte über das Gesicht des Bosses. »Und wenn ich mich an das FBI wenden muß.«
    Vierundzwanzig Stunden später wußte er es. Es stand in der Zeitung.
    ***
    Der Reporter der Night-Revue, Chester Dovan, hatte in dieser Angelegenheit die Nase gegenüber allen Kollegen eine Meile weit vor. Als er durchdrückte, daß die Abendausgabe Harry Cutters Tod groß herausbrachte, da war dieser Mord noch eine simple Gangsterabrechnung. Jezt, vierundzwanzig Stunden später, wuchs sich der Fall zu einem echten Knüller aus, denn das FBI suchte einen stadtbekannten Playboy, der außerdem noch mit einer Millionenerbin verlobt war.
    Die Redaktion billigte Chester Dovan eine volle Seite zu. Er beschaffte Bilder von Hover und Alice Deville. Von Alice erwischte er ein Bild, das sie im Bikini zeigte. Er deutete eine Menge über Hövers Playboy-Laufbahn an, weil er wußte, daß die Leute so etwas gern lasen, um sich darüber entrüsten zu können. Schließlich erwähnte er noch, daß Hovers zukünftiger Schwiegervater, der Anwalt und Millionär, die Verteidigung übernommen habe.
    Als er die Nachtausgabe der Night-Revue mit seinem Artikel in den Händen hielt, schwoll Dovans Brust vor Stolz. Mit dem Blatt in der Hand ging er hinüber zum Chefredakteur. Er knallte ihm das Blatt auf den von Papier überlaufenden Schreibtisch. »Ich denke, Sie werden jetzt endlich mein Zeilenhonorar erhöhen,

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