Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0462 - Der Wissende

Titel: 0462 - Der Wissende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
watschelte weiter.
    Da er schon müde war, schleifte er seinen Biberschwanz hinter sich her wie etwas, das nicht zu ihm gehörte. Ras hütete sich, ihm versehentlich darauf zu treten, wie es Roi Danton einmal gemacht hatte. Gucky mit einem verbundenen Schwanz sah zwar irrsinnig komisch aus, aber seine Reaktion darauf wirkte dann meist nicht mehr so komisch, besonders nicht für den, der Schuld an einem solchen peinlichen Zwischenfall trug.
    „Heute machen sie wieder einen bunten Abend", lenkte Gucky von dem strittigen Thema ab. „Haben wir etwas vor?"
    Ras Tschubai wußte, was Gucky meinte. So eine Gartenparty bei Abschena ging niemals ohne Überraschung über die Bühne. Erst gestern noch hatte Gucky einem der Bedienungsroboter telekinetisch das Tablett mit der Nachspeise abgenommen, es mehrmals über die Runde schweben lassen und dann elegant mitten auf dem Tisch abgesetzt. Er hatte Rhodans warnenden Blick rechtzeitig aufgefangen, denn sonst wäre einer der Roboter sicherlich mit Kompott bekleckert worden.
    „Nein!" sagte Ras kategorisch. „Ich möchte einmal in Ruhe speisen und meinen Wein trinken.
    Deine Späße sind mir zu aufregend, außerdem beleidigen wir unsere Gastgeber."
    Gucky kam nicht mehr dazu, das Argument auf seine Weise zu zerpflücken. Bei ihm sowohl wie bei Ras summte der Telekom, den sie ständig empfangsbereit am Arm trugen. Ein Knopfdruck stellte die Verbindung zur Funkzentrale in der MARCO POLO her.
    Es war die Stimme des wachhabenden Offiziers.
    Sie sagte: „... an Bord zurückkehren! Achtung! An alle!
    Befehl der Expeditionsleitung: alle Mannschaften und Offiziere haben sofort an Bord zurückzukehren!
    Alarmbereitschaft! Ich wiederhole ..."
    „Mist!" sagte Gucky, der noch vor wenigen Tagen nichts sehnlicher gewünscht hatte, als Haygasch so schnell wie möglich zu verlassen.
    „Da hat man sich endlich an den ewigen Frieden gewöhnt, und nun das! Ich fürchte, aus der heutigen Party wird nichts.
    Gut, daß ich mir nicht den Kopf über eine heitere Einlage zerbrochen habe. Teleportieren wir?"
    „Denkst du, ich laufe den ganzen Weg wieder zurück?"
    Gemeinsam sprangen sie zurück in die MARCO POLO.
    Knapp zehn Minuten vorher war es passiert.
     
    *
     
    Abschenas Gleiter landete dicht neben den Teleskopstützen der MARCO POLO, und zwar so hastig, daß eine der Kufen abbrach und das Flugzeug schräg zur Seite kippte und liegenblieb. Abschena, der Chef der Techniker, kam aus der Kabine geklettert. Er hatte den Gleiter eigenhändig gesteuert und sogar auf die Begleitung seines Sohnes verzichtet.
    „Melden Sie Perry Rhodan bitte, daß ich eine wichtige Nachricht für ihn erhalten habe. Es eilt!"
    Der Offizier, der die Eindruckstellen der gigantischen Landebeine kontrolliert hatte, betätigte den Interkom. Trotzdem dauerte es nur Sekunden, bis sie sich meldeten. Als sie erfuhren, daß Abschena auf sie wartete, kamen sie sofort aus dem Schiff. Sie setzten sich zu dem Moritator, der bereits an einem der Tische Platz genommen hatte, die rund um die Haupteinstiegschleuse des Schiffes aufgestellt worden waren. Zwei Mann der Besatzung brachten erfrischende Getränke.
    „Eine Nachricht?" erkundigte sich Rhodan und sah Abschena forschend an. „Betrifft sie den entflohenen Wissenden, Schekonu?"
    „Ja, ihn. Über die geheime Relaisbrücke erhielten wir eine Positionsmeldung, die nur von ihm stammen kann. Demnach ist ihm die Flucht und die Landung auf einem unbekannten Planeten gelungen. Jedenfalls lebt er und gab Nachricht. Es dauerte lange, also dürfen wir annehmen, daß seine Geräte beschädigt waren und erst repariert werden mußten."
    „Was besagt die Meldung noch?"
    „Daß sein Schiff nicht mehr flugtüchtig ist. Darum gab er die Koordinaten des Planeten durch.
    Inzwischen sind unsere Experten dabei, das System zu identifizieren. Die Meldung erreichte uns auf vielen Umwegen. Es ist durchaus möglich, daß auch Takerer sie auffingen."
    „Das bedeutet, daß sie wissen, wo sich Schekonu aufhält?"
    „Nicht unbedingt, aber es ist möglich. Wenn Sie ihn retten wollen, müssen Sie sich beeilen. Die einzelnen Moritatoren würden es niemals wagen, den Takerern offen entgegenzutreten.
    Sie leiteten die Nachricht nur weiter, das ist alles."
    „Sie glauben, daß die Takerer eingreifen?"
    „Auf jeden Fall! Meldungen besagen, daß bereits zwei verschiedene Kampfflotten der Takerer im Anflug sind. Ihr Ziel ist unbekannt. Sobald ich die Auswertung der Astronautischen Abteilung erhalte, wissen wir

Weitere Kostenlose Bücher