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0462 - Der Wissende

Titel: 0462 - Der Wissende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sehr nachdenklich gestimmt.
    Sie erinnern sich doch sicherlich noch unseres Gespräches vorgestern im Garten?"
    Rhodan bejahte das. Und ob er sich erinnerte!
    „Ich kann, wie Sie verstehen werden, mit einer bloßen Vermutung nichts anfangen, auch nicht mit dem bloßen Glauben daran, daß Ovaron der lang erwartete Retter unserer Galaxis, der Ganjo, ist. Wir brauchen die Gewißheit, den Beweis! Vielleicht lag er auf Mo-lakesch, der Archivwelt. Vielleicht wurde sie wirklich nur deshalb von den Takerern vernichtet.
    Die Moritatoren, die Sie von dort mitbrachten, glauben es wenigstens."
    „Zumindest streiten Sie nun nicht mehr ab, daß die Möglichkeit besteht, Ovaron ..."
    „Ich habe es niemals abgestritten, Rhodan, ich habe nur Beweise verlangt. Niemand wäre glücklicher als ich, wenn diese Beweise erbracht werden könnten."
    „Sie helfen mir dabei", sagte Rhodan in versöhnlichem Ton. „Ich bin oft ein wenig ungehalten - verzeihen Sie mir meine Ungeduld."
    Abschena winkte ab und sah Ovaron an.
    „Eigentlich wäre es an mir, Ovaron um Verzeihung zu bitten - meiner Zweifel wegen. Aber ich trage Verantwortung, eine Menge Verantwortung, und kann mich nicht auf Dinge einlassen, die ein Sternenreich erschüttern können. Die Rache der Takerer wäre furchtbar, und die Folgen für uns nicht abzusehen. Erst wenn der echte Ganjo auftaucht, können wir sicher sein, alle Völker dieser Galaxis hinter uns zu haben, und dann: wehe den Takerern!"
    „Mit unserer Unterstützung können Sie rechnen", sagte Rhodan einfach.
    Abschena horchte auf, als er ein feines Klingeln vernahm. Die anderen hatten es auch gehört, achteten aber nicht darauf.
    „Was war das? Es kommt näher ..."
    Atlan zuckte die Schultern.
    „Nicht darauf achten, Abschena, und denken Sie nur jetzt nicht an Orden oder Kontrollrädchen, sondern an ganz andere Dinge. Zum Beispiel an heute abend, oder was immer Sie wollen ..."
    Es war Gucky, der Mausbiber.
    Er kam hinter Abschenas Gleiter hervorspaziert, mit geschwellter Brust und baumelnden Orden. Das Prachtstück hing in der Mitte, ein rundes Metallplättchen mit Eingravierungen.
    Abschenas Auszeichnung für besondere Verdienste.
    Gucky genoß die allgemeine Bewunderung, nickte Terranern und Moritatoren gnädig zu - und ging weiter. Er hoffte immer wieder, daß er jemand begegnete, der den neuen Orden noch nicht gesehen hatte.
    „Ich fürchte", flüsterte Atlan, „er hat die Uniform seit einer Woche bald nicht mehr ausgezogen. Er schläft sicher damit."
    Ovaron flüsterte zurück: „Sie sind leichtsinnig, Atlan! Wenn er espert ..."
    „Der hat jetzt zum Glück andere Sorgen", meinte Atlan beruhigend. „Sehen Sie nur - er marschiert auf die Gruppe Männer zu, die es sich im Schatten der Teleskopstützen bequem gemacht haben. Er läßt sich feiern, wie ich ihn kenne. Keine Zeit zum Gedankenlesen."
    „Nun ja", sagte Abschena belustigt. „So hat eben jeder seine Sorgen. Aber um Atlans Bemerkung aufzugreifen - Sie sind heute abend doch wieder meine Gäste?"
    Rhodan schüttelte den Kopf.
    „Sie irren, Abschena. Heute abend werden Sie unser Gast sein, und zwar an Bord der MARCO POLO. Wir haben vor, Ihnen einige unserer Filme vorzuführen. Sie sollen unsere Heimat, den Planeten Erde, kennenlernen. Wir sind gespannt, was Sie dazu sagen werden."
    „Ich komme gern", versprach Abschena.
    „Sie, Ihr Sohn und jeder, den Sie mitbringen möchten."
    Rhodan wartete, bis der Gleiter mit den beiden Technikern gestartet war, dann sagte er zu Atlan und Ovaron: „Wie lange bleiben wir noch? Diese Untätigkeit geht mir auf die Nerven. Unseren Leuten auch. Die CMP-1 ist wieder einsatzbereit und steht im Hangar.
    Nichts hält uns hier."
    „Uns hält sehr viel hier fest", widersprach Atlan und erntete einen beifälligen Blick von Merceile, die sich auf Haygasch richtig heimisch zu fühlen begann.
    „Vor allen Dingen die Verpflichtung Abschena gegenüber. Er hat alle Hebel in Bewegung gesetzt, um Informationen zu erhalten. Wir können ihn jetzt nicht allein lassen."
    Rhodan nickte ihm zu.
    „Du hast natürlich recht, alter Freund. Wir müssen warten."
    Und sie blieben weiterhin auf Haygasch, einer Welt, die von den Takerern vergessen worden war.
     
    2.
     
    Er war schon seit zwei Wochen ihr Gefangener.
    Über schlechte Behandlung konnte er sich nicht beklagen, wenn es ihm auch an Bewegungsfreiheit fehlte. Die Takerer hatten ihn in eine Zelle gesperrt, die recht wohnlich eingerichtet war. Eine kleine Mikrobücherei stand zu

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