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0462 - Die Rache des Schlangendämons

0462 - Die Rache des Schlangendämons

Titel: 0462 - Die Rache des Schlangendämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schwaches Summen, das ganz allmählich anschwoll. Immerhin schaffte er es, mittlerweile schon die Hintergrundgeräuschkulisse des Dschungels zu übertönen.
    »Das ist ein Fluggleiter«, sagte Reek Norr fast andächtig. »Carra kommt! Sie hat mich nicht vergessen! Sie ist hier, um mich zu holen - um uns zu holen.«
    »He, von uns weiß sie aber mit Sicherheit nichts«, sagte Zamorra. »Vielleicht sollten wir uns erst mal etwas zurückziehen, wenn sie landet, damit das Mädchen keinen Schock bekommt, weil es unvorbereitet ein paar glatthäutige aliens vor sich hat!«
    »Carra Shakk weiß, wie Erdmenschen aussehen«, sagte Reek.
    »Sicher. Wir wissen auch, wie Sauroiden aussehen. Aber wenn einer von deiner Art bei Nacht ohne Vorankündigung neben oder vor mir auftaucht, werde ich auch erst mal meinen Fluchtinstinkten folgen«, gab Zamorra zurück. »Komm, Nici, wir ziehen uns erst mal in den Schatten zurück.«
    »Da gibt’s Schlangen und Spinnen«, protestierte Nicole. »Und Krokodile.«
    »Die Fütterungszeit ist in diesem Zoo für heute vorbei«, behauptete Zamorra und zog Nicole mit sich.
    Über ihnen wurde das Summen lauter. Dann flammte Licht am Abendhimmel auf: Der Landescheinwerfer des Luftgleiters!
    Bedächtig senkte sich das Fahrzeug neben dem Feuer auf die kleine Lichtung herab.
    ***
    Nachdem seine kurze Ruhepause verstrichen war - ein Schlangenmann wie Mansur Panshurab brauchte weniger Schlaf als normale Menschen -verließ Ssacahs oberster Diener sein derzeitiges Hauptquartier. Er benutzte jenes Weltentor, durch welches er damals mit ein paar überlegenden Ssacah-Ablegern im Reisegepäck von der Erde nach Ash’Cant gekommen war.
    Wie er von dort aus in die Höllensphäre gelangen konnte, wußte er. In einer kurzen, einfachen Beschwörung bat er den Fürsten der Finsternis um eine Audienz.
    Es war relativ leicht. Wenn er versucht hätte, den Herrn der Hölle zu sich zu beschwören, hätte er größte Schwierigkeiten bekommen. Abgesehen davon, daß er dazu ein Blutopfer benötigt hätte, was das Einhalten eines bestimmten, komplizierten Rituals erforderte, hätte der Fürst der Finsternis sich höchstwahrscheinlich auch nicht selbst beschwören lassen, sondern einen seiner Unterdämonen entsandt. Doch mit niederen Rängen wollte der Führer des Ssacah-Kults sich erst gar nicht abgeben. Das war sinnlos. Versprechungen würden dann niemals eingehalten werden, weil es nicht der Fürst selbst war, der sie gab.
    Doch der umgekehrte Weg, der Weg als Bittsteller, der zum Fürsten wollte, war einfacher.
    Mansur Panshurab war überrascht darüber, wie schnell der neue Fürst ihm die Audienz gewährte. Er hatte damit gerechnet, daß man ihm bedeutete, in ein paar Tagen, Wochen oder Jahren wieder vorzusprechen. Immerhin gehörte er nicht zu jenen, die jederzeit Zutritt zum Knochenthronsaal hatten. Er war ja nicht einmal ein Dämon, sondern nur der Diener eines Dämons, der offiziell momentan gar nicht existerte.
    Aber er wurde vorgelassen!
    Und ihn erwartete die größte Überraschung seines bisherigen Lebens…
    ***
    Merlin wartete.
    Etwas anderes konnte er nicht tun. In ihm brannte nicht einmal der Drang, selbst helfend einzugreifen. Er wußte nur zu gut, daß er es nicht konnte, und deshalb konnte er sich über seine selbstgewählte Schwäche auch nicht aufregen. Sara Moon, seine Tochter, handelte an seiner Stelle, und sie würde ihre Arbeit nicht schlechter tun, als er es gekonnt hätte.
    Er wünschte ihr den Erfolg.
    Denn auch er wußte, daß Ted Ewigk eine wichtige Person war. Diesen Mann zu verlieren, wäre ein harter Rückschlag. Vielleicht der härteste, den die Zamorra-Crew jemals würde hinnehmen müssen. Das durfte nicht geschehen.
    Merlins Gedanken wanderten zu seinem eigenen Projekt. Nicht mehr lange, und die Zeit des Wartens war vorbei. Dann würde geschehen, was geschehen mußte. Dann trat sein Plan ins Aktiv-Stadium. Und die Welt würde sich verändern. In einer Form wie noch nie zuvor.
    Er hatte alles berechnet.
    Seit damals, als er von seinem Ausflug in die Vergangenheit des Silbermondes zurück in die Gegenwart kam, wußte er, was er zu tun hatte und hatte an diesem Plan gearbeitet. Seine Freunde, selbst Zamorra, glaubten, die lange Gefangenschaft im Kokon aus gefrorener Zeit habe ihn so sehr geschwächt. Mittlerweile wußten die Druiden Gryf und Teri über den wahren Hintergrund Bescheid, und auch Sara Moon war informiert. Merlin wollte mit der Kraft seines Geistes das Unmögliche zwingen,

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