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0463 - Das Drehbuch, das der Satan schrieb

0463 - Das Drehbuch, das der Satan schrieb

Titel: 0463 - Das Drehbuch, das der Satan schrieb Kostenlos Bücher Online Lesen
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läßt er euch ausrichten. Er hat neue Befehle. Moment.«
    Ich nutzte den Moment und schickte Probster an das Funksprechgerät, das inzwischen im Klubhaus stand.
    »Fragen Sie drüben an, ob die Schüsse getroffen haben!«
    Er reagierte blitzschnell.
    Aus dem Lautsprecherwagen klang Hywoods dröhnender Baß.
    »Nein«, brüllte der Captain von der City Police, unser uniformierter Gefährte in vielen Kämpfen, »die drei Mann am Wagen haben sich hinter der Gartenmauer in Deckung gebracht. Wir haben schon Zeichen von ihnen, daß alles in Ordnung ist. Was sollen wir jetzt tun?«
    »Abwarten, dranbleiben!« rief ich schnell. Dann war Higgold wieder da.
    »Mr. Noody sagt, er hat den Eindruck, daß die Polizei ein unehrliches Spiel treibt«
    »So«, bemerkte ich bitter.
    »Ja. Er hat deshalb seine Pläne geändert. Die drei Polizisten sollen die Benzinkanister zehn Yard vom Wagen entfernt mitten auf die Straße stellen und sich dann entfernen.«
    »Und Dann?«
    Ich hörte Higgold durch das Telefon schwer atmen. Sofort wurde mir klar, daß die Gangster sich wieder irgendeine Gemeinheit ausgedacht hatten.
    »Higgold!« sagte ich drängend.
    »Ich soll hinausgehen und den Wagen anzünden, haben sie befohlen und…« Er schwieg wieder, und wie schon so oft, verstummte jeder Laut am Telefonhörer.
    »Niemand darf in meine Nähe kommen, sagt Mr. Noody eben, und niemand darf versuchen, mit mir Kontakt aufzunehmen. Ob Sie das verstanden hätten!«
    »Ich habe es verstanden, Higgold. Wir werden nichts unternehmen. Ich gebe jetzt die Anweisung an die Beamten weiter.«
    »Danke, Cotton!« sagte Higgold schlicht.
    Das Gespräch war beendet, aber am Funksprechgerät wartete immer noch Hywood.
    »Was ist denn jetzt schon wieder?« fragte er. »Ich habe das mitgehört, was Sie gesagt haben. Demnach ist wieder etwas im Gange?«
    Ich erklärte es ihm und bat ihn, mir Phil zu geben.
    »Er kommt«, erwiderte Hywood. »Außerdem stehen hier drei Reporter. Was machen wir mit denen?«
    »Nichts, die sollen von hier aus zuschauen!« Das war Phils Stimme.
    »Richtig«, sagte ich ihm. »Paß gut auf, Phil! In ein paar Minuten wird Higgold aus dem Haus kommen. Er muß auf Noodys Befehl den Buick anzünden. Die Gangster trauen unseren Leuten nicht. Du mußt dafür sorgen, daß einer unserer Leute an der Gartenmauer entlangkriecht, bis er unmittelbar hinter dem Wagen liegt. Das ist ein verdammt gefährlicher Job, aber es muß gemacht werden…«
    »Mach ich selbst!« sagte Phil.
    Es überraschte mich nicht.
    »Paß auf, Phil! Higgold wird den Befehl haben, ganz schnell zu handeln. Wenn er offensichtlich zögert, gefährdet er seine Kinder und seine Frau. Frag ihn schnell nach einer Beschreibung dieses Noodys, nach der Bewaffnung der Gangster, nach ihren Aufefhthaltsräumen und nach besonders auffallenden Dingen. Achte darauf, daß man dich vom Haus aus nicht sehen kann — denk an die Kinder und die Frau! Ich traue den Kerlen alles zu.«
    »Ich auch«, sagte Phil.
    ***
    Der Mann, der sich Gregory Craws nannte, ging langsam die Haupttreppe des Two-Eagles-Hotels in Yorktown Heights hinab. Er ging gemächlich, um mit schnellen Blicken die Leute in der Halle zu kontrollieren.
    Ein Mann saß in einem Schaukelstuhl und las die New Yorker Herald Tribüne. Einer stand an der Theke und blätterte in einem Telefonbuch. Und einer stand an der Tür und starrte hinaus auf die abendlich stille Hauptstraße der Kleinstadt.
    Jeder von ihnen, dachte Gregory Craws, kann ein Geheimdienstler sein, der auf mich angesetzt ist. Vielleicht sind sie es alle drei.
    Seit drei Tagen weilte Craws hier im Seengebiet nördlich New Yorks. Seit 72 Stunden führte er den Auftrag aus, den ihm seine ausländischen Auftraggeber erteilt hatten. Mit einer deutschen Minox fotografierte er bestimmte Geländeabschnitte. Sinn und Zweck dieses Vorgehens waren ihm genauso unbekannt wie seine Auftraggeber.
    Dafür war es ihm nicht mehr unbekannt, daß er beobachtet wurde. In seinem Telefon glaubte er bei jedem Gespräch ein verdächtiges Knacken vernommen zu haben. Er hatte nur eine geringe Hoffnung, daß dieses Nebengeräusch eine Eigenart des Ortsnetzes von Yorktown Heights sein könnte.
    Um das herauszufinden, war der Mahn, der sich Gregory Craws nannte, in dieser Abendstunde unterwegs.
    Unangefochten durchschritt er die Hotelhalle. Lässig warf er seinen Zimmerschlüssel auf die Empfangstheke. Mit wenigen Schritten erreichte er die stille Straße.
    Sie lag wie ausgestorben da. Yorktown

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