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0463 - Das Drehbuch, das der Satan schrieb

0463 - Das Drehbuch, das der Satan schrieb

Titel: 0463 - Das Drehbuch, das der Satan schrieb
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wabernde Lohe. Aus dem Wagen schoß eine riesige Stichflamme.
    Eine furchtbare Hitze ergriff Phil. Die Flammen schlugen sengend in sein Gesicht. Phil sprang auf. Aber die Flammen sprangen mit ihm, und ein schneidender Schmerz erfaßte Phils linke Seite. Dann traf ihn ein unerhörter Stoß, und in einer weißen, klebrigen Wand schwand sein Bewußtsein.
    ***
    Das Wrack des Wagens glühte immer noch, als ich den Hörer des Telefons langsam auf die Gabel legte.
    Ich hatte mit dem Medical Center gesprochen, in das sie Phil in rasender Fahrt gebracht hatten, nachdem die Feuerwehr ihn mit einer Ladung aus der Schaumkanone gewissermaßen aus dem Flammenbereich herausgeschossen hatte.
    Bevor ich den anderen etwas sagen konnte, klingelte das Telefon wieder.
    »Higgold.«
    Er nannte seinen Vornamen nicht.
    Wieder entschwand eine Hoffnung.
    »Ja, Higgold?« fragte ich müde.
    »Mr. Noody läßt sie fragen, mit wem Sie solange telefoniert haben.«
    »Sagen Sie ihm, daß ich mit dem Medical Center gesprochen habe.«
    »Es tut mir leid, Cotton, daß das passieren mußte.«
    »Sprechen Sie jetzt für Noody?«
    »Nein«, sagte Higgold, »ich spreche für mich. Mr. Noody hat ja alles mit angesehen. Mir tut es leid, daß dieser Mann in die Flammen geraten ist. Aber ich konnte nicht mehr warten. Sie wissen ja — meine Familie…«
    »Schon gut, Higgold«, sagte ich. Es hatte keinen Zweck, ihm Vorwürfe zu machen. Schließlich lebte er selbst in Angst und Panik, und so genau hatte er wahrscheinlich den Feuerzauber nicht abschätzen können.
    »Cotton, ich soll Ihnen von Noody sagen, daß er Ihr falsches Spiel nicht ungestraft lassen wird. Weil die Benzinkanister nur halb voll waren, verlangt er anstelle der bisher geforderten 500 000 jetzt eine Million Dollar…«
    Seine Stimme brach ab.
    »Higgold!«
    »Ja, eine Million. Die kann ich niemals aufbringen. Nie. Sie müssen mir helfen.«
    »Haben Sie noch weitere Anweisungen von Noody bekommen?« fragte ich. »Ja. Wegen der Sache mit dem G-man, den Sie verbotenerweise zu mir geschickt haben, wird er jetzt…«
    Seine Stimme klang weinerlich und verzweifelt. Der Satan auf der anderen Seite mußte sich wieder eine neue Gemeinheit ausgedacht haben.
    »Higgold, was ist?«
    »Er wird jetzt meine Familie Lose ziehen lassen, wer als Strafe dafür…«
    Er konnte nicht weitersprechen. Er legte einfach den Hörer auf die Gabel. Vielleicht war es auch Noody, der das tat. Auf jeden Fall war die Verbindung unterbrochen.
    ***
    Der Beamte im weißen Kittel lächelte, als er Sunday schon wieder sah.
    »Ich stelle Ihnen gern einen Schreibtisch bei mir zur Verfügung. Sie scheinen sich heute nicht mehr von uns trennen zu können. Haben Sie neue Nachrichten aus New York?«
    »Ja,« sagte Roland C. Sunday. »Jetzt müssen wir endlich herausfinden, wer dieser geheimnisvolle Mr. Noody ist. Wir haben eine ziemlich genaue Personenbeschreibung.«
    »Lassen Sie mal sehen. Geben Sie mir sofort Bescheid?« fragte Sunday. Er wollte diesmal bei der Auswertung nicht dabeibleiben, sondern sich um Chicago kümmern.
    Im Laufschritt erreichte er sein Büro. Ein roter Zettel lag auf seinem Tisch.
    Es war die dringende Anweisung, sofort den FBI-Direktor über den Fall Higgold zu unterrichten. Sunday raffte alle bisher vorhandenen Unterlagen zusammen und stürmte zu den Direktionsbüros.
    Die bisherigen Maßnahmen fanden die Billigung des Chefs.
    Und das gesamte FBI erhielt einen klaren Befehl: »Wir werden alles tun, um das Leben der Familie Higgold zu retten. Die Presse darf in diesem Sinn in vollem Umfange unterrichtet werde. Intern: Nach dem Abschluß der Aktion hat die Fahndung nach Noody und seiner Bande Vorrang vor allen anderen Fällen.«
    Und wenn Noody sich mit zehn Millionen Dollar auf die Flucht begeben würde — er hatte von nun an keine Chance mehr.
    Sunday hatte nichts anderes erwartet. Er hoffte, sein Teil zur Ergreifung des Noody beitragen zu können. Vielleicht in wenigen Minuten schon.
    Doch es war ein Trugschluß. Weder das FBI Chicago noch die Stadtpolizei in der Stadt am Michigansee konnten mit der Beschreibung des Mannes mit dem Chicago-Slang etwas anfangen.
    ***
    »Ich habe eine neue Chance, Cotton. Es liegt an Ihnen, ob ich sie nützen kann. Das Leben meiner Familie liegt in Ihrer Hand, verstehen Sie?«
    Higgolds Stimme kam kurz, abgehackt und sich manchmal Uberschlagend aus dem Telefon.
    »Was kann ich für Sie tun, Higgold?«
    »Noody hat meine Familie Lose ziehen lassen. Sandra, die
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