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0463 - Das Drehbuch, das der Satan schrieb

0463 - Das Drehbuch, das der Satan schrieb

Titel: 0463 - Das Drehbuch, das der Satan schrieb
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ließ das Tonband ablaufen.
    Steve lachte kurz auf. »Jetzt macht er dich zum Wiesenchampignon, Jerry!«
    »Und ich mache dich zum Heimchen am Herd — du wirst hier auf die Bildschirme starren und mir Über Funk alles mitteilen, was zu sehen ist.«
    Steve verzog das Gesicht. Er haßte nichts mehr als die unvermeidliche Schreibtischarbeit, vor der er sich meistens sogar mit Erfolg drücken konnte.
    »Muß ich das tatsächlich machen? Wer soll denn im entscheidenden Moment…«
    Ich verstand ihn. Er hätte gerne die Einsatzleitung der aktiven Truppe draußen übernommen, hätte am liebsten diesen Noody höchstpersönlich zur Strecke gebracht.
    Da boxte mir Steve Dillaggio mit aller Kraft in die Rippen.
    »Mensch, Jerry, weißt du noch genau, wie die letzte Anweisung lautete?«
    »Natürlich — wir haben sie auf dem Tonband.«
    »Laß laufen…«
    Ich muß ihn ziemlich verständnislos angeschaut haben. Das Band lief zurück, und ich suchte die Stelle.
    »… will morgen das Geld haben…« klang es aus dem Lautsprecher. Es war das letzte Gespräch vom vergangenen Abend. Ich drückte die Taste und wollte das Band ein Stück weiterlaufen lassen. Doch Steve hinderte mich daran.
    Die Wiedergabetaste rastete ein.
    »Eine Million Dollar. Morgen früh Punkt acht Uhr muß das Geld hier sein. Abzüglich 100 000 Dollar, die ich ihm schon in bar gegeben habe. Auf welche Weise das Geld hierherkommen muß, wird er Ihnen mitteilen. Jetzt ist…«
    »Gut«, sagte Steve, »jetzt das Gespräch von eben.«
    Ich fand es schnell.
    »… persönlich haben Sie das Geld punkt acht Uhr in der Mitte des Weges zwischen der Garten- und Haustür niederzulegen. Dann haben Sie wieder…«
    Steve selbst drückte auf die Stopptaste.
    »Jetzt weiß ich auch, warum unsere Leute mit ihren Karteien und Computern nichts über diesen Noody finden! Der Kerl ist doch ein blutiger Anfänger!«
    ***
    Es war wenige Minuten nach sieben Uhr, als Gregory Craws das Two-Eagle-Hotel in Yorktown Heights verließ. Seine Rechnung bezahlte er nicht. Dafür ließ er seinen Reisekoffer zurück.
    Wie in den Tagen vorher fuhr er mit seinem Wagen gemächlich durch die Straßen der Kleinstadt.
    Daß sich ein Sedan mit einem FBI-Agenten vor ihm und ein gleiches Fahrzeug hinter ihm befand, ahnte Craws nicht. Nach den Entschlüssen der vergangenen Nacht und nach den Vorbereitungen fühlte er sich erleichtert. Fast schon wieder unschuldig.
    An der Einmündung des Highway 118 in die Dam Road bog er nach Osten ab.
    »Hallo, Les«, klang die Stimme des G-man Tom Hower unhörbar für Craws in den Äther. »Er biegt in Richtung Croton Lake ab. Ich stehe kurz vor der Einmündung und bleibe jetzt dahinter. Überhole ihn!«
    »Verstanden. Okay!« meldete Les Bedell zurück. Sekunden später brauste der G-man an seinem haltenden Kollegen vorbei.
    Es funktionierte reibungslos.
    »Angeber!« schimpfte Craws, als das hellgraue Fahrzeug ihn auf der Uferstraße überholte und vor ihm entschwand.
    Er fuhr in seinem alten Tempo weiter. Nur für einen kurzen Moment sah er seinen Vordermann noch einmal.
    Nach knapp zehn Minuten hatte Bedell die Brücke erreicht. Er fuhr auf die Südseite des Ses und stellte sich mit seinem Wagen in einen schmalen Weg, der von der Croton Lake Road zum Seeufer abzweigte. Sein Beobachtungsposten war ideal.
    Craws war ahnungslos. Er erreichte eine knappe Minute später die Brücke.
    Etwa in der Mitte des Bauwerkes hielt er an.
    Unhörbar für ihn meldete Bedell: »Hallo, Tom, Vorsicht, er steht auf der Brücke und steigt aus. Vermutlich will er wieder — nein, Tom, schnell!«
    Bedells Alarm kam zu spät.
    Gregory Craws hatte seinen Agentenkoffer längst vorbereitet. Mit den zwei Riemen seines zurückgelassenen Reisekoffers hatte er den schweren Wagenheber an den Agentenkoffer mit dem verräterischen Inhalt geschnallt und damit für die notwendige Schwere gesorgt.
    Eine Bewegung genügte, um den Koffer durch die Luft segeln zu lassen. Klatschend knallte er auf die Wasseroberfläche. Sofort verschwand er in der Tiefe.
    Gregory Crows lächelte erleichtert. Er rieb seine vom Wagenheber beschmutzten Handschuhe aneinander und drehte sich um. Seine Absicht, sich wieder in den Wagen zu setzen, konnte er nicht mehr verwirklichen.
    Mit schreienden Reifen hielt ein Wagen neben ihm. Ein schlanker, hochgewachsener Mann stieg aus und kam auf Gregory Craws zu.
    »Ich bin«, sagte der Mann und hielt Craws ein offenes Lederetui mit einem blaugoldenen Stern entgegen, »Special Agent
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