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0463 - Das Drehbuch, das der Satan schrieb

0463 - Das Drehbuch, das der Satan schrieb

Titel: 0463 - Das Drehbuch, das der Satan schrieb
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Auftraggebern zur Verfügung gestellt waren. Landkarten, Codes, Anweisungen…«
    »Warum sind die im Wasser?«
    »Ich wollte Schluß machen damit. Vor ein paar Tagen sah alles so…«
    Craws suchte nach dem richtigen Wort. Er fand es nicht.
    »Ich kann mich jetzt selbst nicht mehr verstehen«, gab er dann zu. »Als ich merkte, daß ich beobachtet wurde, da ist es mir klargeworden, auf was ich mich eingelassen hatte. Ich Idiot!«
    »Haben Sie schon irgendwelches Material an Ihre Auftraggeber abgeliefert?«, fragte Hower.
    »Nein«, sagte Craws leise.
    »Wo sind die Filme?«
    »Vernichtet!«
    »Wenn es nach mir ginge, müßten Sie jetzt Ihren Koffer aus diesem eiskalten Wasser herausholen. Aber leider habe ich darüber nicht zu bestimmen, und so wird wohl ein armer Taucher von einer Pionier-Einheit der Army das kalte Bad nehmen müssen.«
    Hower hatte bereits den Hörer des Funksprechgerätes in der Hand und am Ohr. Er sprach mit dem FBI New York und schilderte die Sachlage.
    Obwohl Bedell und Craws das meiste mithören konnten, wiederholte Hower das Wichtigste.
    »Einer von uns soll ihn reinbringen. Der andere muß hierbleiben, bis die Pioneers kommen. Das kann ein paar Stunden dauern — beim Distrikt ist der Teufel los, irgendeine Erpressergeschichte mit Großeinsatz…«
    »Wer fährt, wer bleibt?«, fragte Bedell. »Fahr du,«, sagte Hower, »damit unser Freund nicht noch einmal den Wagen wechseln muß. Ich bleibe hier und hole mir wahrscheinlich kalte Füße.«
    Craws schaute ihn mit einem schuldbewußten Blick an.
    »Schon gut,« sagte Hower. »Bleiben Sie aber jetzt vernünftig unterwegs! Widerstand kann für Sie teurer werden als Ihr Agentenabenteuer. Ist das klar?«
    Craws nickte.
    Bedell fuhr los, nachdem Hower ausgestiegen war und von draußen die Tür auf Craws Seite abgeschlossen hatte.
    Langsam schlenderte der G-man Hower über die Brücke. Nachdenklich schaute er auf die schwarze Wasserfläche, unter der irgendwo ein Agentenkoffer mit einem daran festgeschnallten Wagenheber liegen mußte.
    Hower gähnte und schaute auf seine Uhr.
    Es war 7.57 Uhr.
    ***
    »Alles klar, Jerry«, sagte Steve Dillaggio.
    Es war 7.57 Uhr. Drei Minuten vor dem von Noody befohlenen Zeitpunkt der Lösegeldübergabe.
    Ich warf noch einen kurzen Blick auf die Monitore der Fernsehgesellschaften. Das Tageslicht war jetzt doch schon ausreichend, um das ganze Higgold-Haus beobachten zu können. Das Fernsehbild erschien sogar etwas heller als die Wirklichkeit.
    »Alles klar, Steve!«
    Er schaute mich prüfend an.
    »Du machst ein Gesicht, daß es einen grausen könnte«, bemerkte er.
    »Ist es ein Wunder?« fragte ich. »Ein G-man, der 900 000 Dollar einem Verbrecher vor die Füße legen muß, kann dabei wohl kein ausgesprochen heiteres Gesicht machen.«
    »Unsere Stunde kommt auch wieder, Jerry«, versuchte er mich zu trösten. Natürlich konnte ihm das nicht gelingen. Ich hatte eine unsagbare Wut im Bauch. Nur der Gedanke an die Higgold-Familie hielt mich davon ab, an einen Sturmangriff auf das Haus zu denken.
    Der Zeiger der großen Uhr sprang auf 7.58 Uhr.
    »Los, Jerry!«
    In der Tür nach draußen schlug mir die feuchtkalte Luft dieses Februarmorgens entgegen. Ich ging über den hartgefrorenen Rasen um das Klubhaus herum und schlug die direkte Richtung zum Higgold-Haus ein.
    Im Moment war mir noch warm, weil ich die ganze Zeit im gutgeheizten Klubhaus gesessen hatte. Doch der Atem vor meinem Mund bildete neblige Wolken. Für unsere Männer, die während der ganzen Nacht hier draußen gestanden, gesessen und gelegen hatten, mußten es furchtbare Stunden gewesen sein.
    Und trotzdem — am furchtbarsten war diese Nacht sicher für die Higgold-Familie gewesen. Hilflos. Der Gnade, der Brutaliät, den Launen dieser Bestien ausgeliefert.
    Ich erreichte die Straße vor dem Haus. Ringsum war alles so still, daß ich mich wie der einsamste Mensch in ganz New York fühlte. Hunderte von Augen mußten denoch jede Bewegung verfolgen. Die Spannung aller Beteiligten war in diesen Sekunden auf dem Höhepunkt angekommen.
    Auch Noodys Nerven mußten in diesem Moment zum Zerreißen gespannt sein.
    Vielleicht, dachte ich, macht er jetzt einen Fehler, durch den wir ein Stück weiterkommen.
    Blitzartig fiel mir ein, daß der Fall immerhin jetzt genau 24 Stunden alt war. Und wir hatten nichts erreicht. Nichts. Im Gegenteil.
    »Ein blutiger Anfänger«, hatte Steve Dillagggio gesagt. Seine Argumentation war einleuchtend: »Als Fachmann, als
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