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0463 - Die Spione von Siga

Titel: 0463 - Die Spione von Siga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ist das möglich?"
    „Ich nehme an, daß er ein Telepath ist", antwortete Dephin. Er erklärte den anderen, daß er diesen Verdacht schon gehabt hatte, als er die starken Werte auf dem Individualorter abgelesen hatte.
    Dart Hulos griff nach seiner Waffe.
    „Stecken Sie das Ding weg, Dart!" befahl Dephin.
    „Wir werden auch ohne Waffen mit ihm fertig."
    Der Mann lehnte sich gegen einen Felsen. Er schien vollkommen erschöpft zu sein. Dephin empfand Mitleid mit ihm.
    „Warum zeigen wir uns nicht, wenn er sowieso weiß, daß wir hier sind?" erkundigte sich Tyn.
    „Unser Anblick würde ihn schockieren", antwortete der General. „Er spürt zwar unsere Gedanken, aber sie verraten ihm bestimmt nicht, wie klein wir sind."
    „Wir müssen aber etwas unternehmen", beharrte Mirus Tyn. „Je länger wir warten, desto größer wird die Gefahr, daß die Verfolger dieses Mannes hier auftauchen."
    Dephin gab sich einen Ruck.
    „Vielleicht haben Sie recht, Major." Er löste sich aus dem Versteck. „Aber ich werde zunächst allein mit ihm sprechen."
    „Seien Sie vorsichtig, Sir!" Drof Retekins Stimme klang eindringlich. „Der Mann scheint völlig erschöpft zu sein. Seine Handlungen sind nicht vorauszuberechnen. Es kann sein, daß er Sie plötzlich angreift."
    Dephin trat zwischen den Felsen hervor. Der Fremde sah ihn zunächst nicht.
    Dann bemerkte der General, wie im Gesicht des Mannes eine Veränderung vor sich ging. Überraschung und Ungläubigkeit zeichneten sich darin ab.
    „Hallo!" rief Dephin in Neu-Gruelfin. „Sie brauchen nicht zu erschrecken, weil ich ein Zwerg bin. Ich werde Ihnen alles erklären, wenn Sie mir Gelegenheit dazu geben wollen."
    Der Fremde sah ihn an wie einen Geist.
    „Vielleicht halten Sie mich für eine Halluzination", fuhr Dephin hastig fort, denn das Schweigen des Mannes war ihm unheimlich. „Ich bin Wirklichkeit. Ich sehe, daß es Ihnen schlecht geht.
    Meine Freunde und ich bieten Ihnen unsere Hilfe an."
    Der Mann ließ den Stein fallen. Dephin sah darin mehr eine unbewußte Reaktion als eine überlegte Handlung.
    Der Mann hockte sich auf einen Felsbrocken und stützte den Kopf auf beide Hände.
    „Ich verstehe nichts mehr", sagte er in einwandfreiem Neu-Gruelfin. „Was geht in unserem Land vor?"
    Dephin schloß aus dieser Bemerkung, daß der Unbekannte schon viele Zwischenfälle erlebt hatte, die ihm unverständlich geblieben waren. Das war ein erster Hinweis auf takerische Aktivität.
    „Können Sie sich vorstellen, daß wir nicht aus diesem Land kommen?" fragte Dephin.
    Er mußte sich behutsam nach vorn tasten. Das Mißtrauen des Mannes mußte beseitigt werden.
    „Sind Sie von Karschal?"
    „Unsinn!" Dephin schüttelte den Kopf. Das laute Sprechen strengte ihn an. Er mußte jedoch fast schreien, damit der Riese ihn verstehen konnte.
    „Kommen Sie nicht auf den Gedanken, mich für eine Geheimwaffe der Föderation zu halten."
    „Wer sind Sie dann und woher kommen Sie?"
    „Von einer anderen Welt", erklärte Dephin.
    „Meine Freunde und ich sind mit Raumschiffen gelandet. Sie liegen dort drüben zwischen den Felsen.
    Sie können sich davon überzeugen, daß ich die Wahrheit sage."
    „Sie ... behaupten, daß Sie durch den Weltraum geflogen sind?" Die Stimme des Mannes klang atemlos. „Das ist unmöglich. Trotzdem - ich fühle, daß Sie nicht lügen."
    „Besitzen Sie diese Fähigkeit schon immer? Ich meine die Gabe, die Gefühle und Absichten anderer Oldonen zu erkennen?"
    „Seit meiner Geburt", sagte der Mann.
    Dephin blickte an ihm vorbei und beobachtete die Hochebene. Noch waren keine Verfolger zu sehen.
    Vielleicht war der Fremde bereits außer Gefahr.
    „Wir werden versuchen, Ihnen zu helfen", bot Dephin an. „Sie müssen ..."
    Er unterbrach sich und sprang zur Seite. Der Mann war zu Boden gesunken.
    Dephin rannte auf ihn zu. Vor dem Gesicht des Unbekannten blieb er stehen.
    „Ich fühle mich sehr schlecht", sagte der Mann erschöpft. „Ich muß Sie warnen, bevor ich sterbe."
    Dephin zwang sich zu einem Lächeln.
    „Sie wären bestimmt gestorben, wenn Sie uns nicht getroffen hätten." Er schaltete sein Helmgerat ein und rief die anderen herbei. „Aber wir werden Sie retten."
    „Schafft alle Wasser- und Nahrungsmittelvorräte herbei, die wir noch haben!" befahl er. „Für unseren Freund hier wird es zwar nicht viel sein, aber es wird ihm helfen. Wir werden alle Verbandspäckchen brauchen. Hoffentlich reichen unsere Vorräte aus, um die Wunde des Mannes zu

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