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0463 - Die Spione von Siga

Titel: 0463 - Die Spione von Siga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zuckte Hulos zusammen. Er glaubte, in weiter Entfernung zwischen den Felsen eine Bewegung festgestellt zu haben. Er ließ die Stelle nicht aus den Augen.
    „Warten Sie noch, General!" rief Hulos hastig, als Dephin starten wollte.
    Dephin winkte ihm zu.
    „Was machen Sie dort oben, Dart?"
    „Dort vorn zwischen den Felsen bewegt sich etwas, Sir. Sie können die Stelle von Ihrem Platz aus nicht sehen."
    „Ist es ein Tier?"
    „Ich habe es nur undeutlich gesehen."
    Dephin meinte anzüglich: „Sind Sie sicher, daß es keine Täuschung war?"
    Hulos verstand die Anspielung und schwieg.
    Schließlich hatte er an diesem Tag noch nichts getrunken. Daß diese Abstinenz mehr oder weniger unfreiwillig zustande gekommen war, bedeutete überhaupt nichts.
    „Was sehen Sie jetzt?" erkundigte sich Dephin nach einer Weile.
    „Nichts", sagte Hulos, noch immer gekränkt.
    „Aber vielleicht fliegen wir einmal dorthin und sehen nach, was los ist."
    „Gute Idee!" stimmte Dephin zu. Er schaltete sein kombiniertes Ortungs- und Peilgerät ein, das er am Gürtel hängen hatte. Die Energieortung sprach sofort an, aber der Ausschlag wurde von der Energiesperre vor der Höhle ausgelöst. Der Massetaster reagierte überhaupt nicht.
    Obwohl er es für überflüssig hielt, schaltete Dephin den Individualorter ein. Mit diesem Gerät konnten mentale Strömungen angemessen werden.
    „Er spricht an!" stellte der Anführer der Thunderbolts fest. „Der Individualorter zeigt eine ungewöhnlich starke Ausstrahlung."
    Tyn, der neben dem General stand, beugte sich über das Gerät.
    „Was halten Sie davon?"
    „Es könnte ein Tier sein", sagte Dephin zurückhaltend.
    „Dann würde es sich aber um ein sehr intelligentes Tier handeln", meinte Rigeler, nachdem er sich von der Stärke der Mentalimpulse überzeugt hatte.
    „Sie brauchen nicht länger zu rätseln, wer die Impulse auslöst!" rief Dart Hulos von seinem Beobachtungsplatz herab. „Es ist ein Mann."
    Der Fremde war fast zwei Meter groß. Er schien verletzt zu sein, denn er preßte eine Hand in die Seite und bewegte sich schwankend. Seine Kleidung war zerrissen und wies mehrere Brandstellen auf. Die sandbraune Haut des Fremden war schmutzverkrustet. Seine Augen lagen tief in den Höhlen.
    Die sechs Siganesen standen in einer Felsnische und beobachteten den Fremden. Er war mittlerweile so nahe herangekommen, daß sie ihn atmen hören konnten.
    Der Mann löste seine Hand von der Hüfte und entblößte dabei eine blutende Wunde. Er stöhnte vor Schmerzen.
    „Was halten Sie davon?" fragte Tyn.
    „Das ist bestimmt kein Takerer", erwiderte Dephin. Er klopfte mit dem Zeigefinger gegen das Ortungsgerät. „Ich kann mir aber auch nicht vorstellen, daß er ein Oldone ist, denn dann wären seine Gehirnströmungen nicht so stark. Man könnte fast annehmen, daß er ..." Seine Stimme ging in ein unverständliches Gemurmel über.
    „Auf jeden Fall befindet er sich in einer üblen Situation", sagte Tyn.
    „Ich frage mich, was er in dieser trostlosen Gegend will." Aracan beugte sich hinter den Felsen hervor, um besser sehen zu können.
    „Er befindet sich zweifellos auf der Flucht", sagte Dephin.
    „Glauben Sie, daß er ein entsprungener Gefangener ist?" erkundigte sich Retekin.
    Der General zögerte.
    „Es gibt hundert Möglichkeiten. Auf jeden Fall müssen wir damit rechnen, daß der Mann verfolgt wird. Das kann bedeuten, daß es hier oben bald nicht mehr so einsam sein wird wie bisher."
    Der Fremde blieb stehen und blickte sich um.
    Dephin konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, daß der Mann nach ihnen Ausschau hielt. Er konnte sie aber auf keinen Fall sehen. Die mißtrauische Haltung des Verwundeten und der starke Ausschlag des Individualorters ließen Dephin vermuten, daß sie einen parapsychisch begabten Mann vor sich hatten.
    Dephin überlegte blitzschnell. Er vermutete, daß der Fremde ein schwacher Telepath war. Vielleicht gab es unter den Oldonen parapsychisch begabte Männer und Frauen. Das konnte eine Erklärung für die Anwesenheit der Takerer sein, von denen bekannt war, daß sie bei keinem potentiellen Gegner eine Entwicklung zuließen, aus der eine Gefahr für sie entstehen konnte.
    Der Mann blickte direkt zu ihrem Versteck.
    Er weiß, wo wir sind! stellte Dephin verblüfft fest.
    Der Verwundete bückte sich und hob einen spitzen Stein auf. Er war bereit, sich zu verteidigen.
    Er hat Mut! dachte Dephin bewundernd.
    „Er weiß offenbar, daß wir hier sind", sagte Rigeler. „Wie

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