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0463 - Die Spione von Siga

Titel: 0463 - Die Spione von Siga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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versorgen."
    Aracan flog mit Rigeler und Retekin davon.
    „Ich heiße Jamenkou", sagte der Mann plötzlich.
    „Es ist verrückt, aber ich vertraue Ihnen. Wie ist es möglich, daß Sie so klein sind?"
    „Wie ist es möglich, daß Sie so groß sind?" lautete Dephins Gegenfrage.
    Jamenkou hob den Kopf.
    „Sie sind in großer Gefahr, wenn Sie sich in meiner Nähe aufhalten. Ich ... ich werde verfolgt."
    Dephin lächelte.
    „Das dachten wir uns bereits. Machen Sie sich deshalb keine Sorgen."
    Jamenkou wollte noch etwas sagen, aber es fehlte ihm offensichtlich die Kraft dazu. Sein Atem ging stoßweise. Dephin bezweifelte, daß sie in der Lage waren, dem Flüchtling zu helfen. Tyn und Aracan waren zwar halbe Mediziner, aber in diesem Fall müßten sie einen Mann behandeln, der mehr als zehnmal so groß war wie sie. Es war noch nicht einmal sicher, ob das vorhandene Material ausreichen würde, um Jamenkous Wunde zu behandeln.
    Jamenkou lag mit geschlossenen Augen da.
    Dephin hätte gern etwas über den Grund von Jamenkous Flucht erfahren, aber er wollte den Oldonen nach Möglichkeit schonen.
    Mirus Tyn kam von einem hohen Felsen in der nahen Umgebung zurückgeflogen.
    „Es bleibt alles ruhig", sagte er. „Auch das Ortungsgerät zeigt nichts Ungewöhnliches."
    Dephin berührte den Flüchtling sanft im Gesicht.
    „Es sieht so aus, als hätten Sie Ihre Verfolger abgeschüttelt."
    Jamenkou lachte bitter. Er schien nicht an seine erfolgreiche Flucht zu glauben. In seinem Gesicht spiegelte sich noch die Angst, die er in den letzten Stunden oder Tagen erduldet hatte. Vielleicht spielten die Verfolger nur mit ihm und wußten genau, wo sie ihn finden konnten.
    „Fliegen Sie zu den Felsen zurück!" befahl Dephin dem Major. „Ich möchte auf keinen Fall überrascht werden."
    Tyn flog davon. Wenige Augenblicke später hörte Dephin Motorengeräusch. Der Wagen mit den drei anderen Thunderbolts kehrte zurück. Rigeler, der am Steuer saß, hielt unmittelbar neben dem Gesicht Jamenkous.
    „Das Verbandszeug wird reichen", sagte Aracan und sprang auf die Ladefläche, um ein paar Pakete auf den Boden zu werfen. „Mit Wasser sieht es jedoch schlecht aus."
    Retekin deutete auf einen Kanister.
    „Das ist alles!" sagte er. „Vielleicht könnten wir noch einen zusätzlichen viertel Liter bekommen, wenn wir unsere sämtlichen Wasserkapseln auspressen."
    In dem Kanister, der auf dem Wagen stand, befand sich ein knapper halber Liter Flüssigkeit. Die Siganesen mußten das Gefäß mit einem Antigravprojektor vom Wagen heben. Sie transportierten es auf diese Weise vor Jamenkous Gesicht.
    „Wir haben Wasser für Sie!" rief Dephin.
    Jamenkou öffnete die Augen. Er griff nach dem Kanister, der in seinen Händen winzig aussah, und trank.
    „Langsam!" mahnte Dephin.
    Jamenkou hustete und trank den Behälter leer. Die Siganesen schauten sich besorgt an.
    „Wir müssen uns jetzt um Ihre Verletzung kümmern", sagte Dephin. „Wenn Sie wollen, paralysieren wir Sie vorher, damit Sie nichts spüren."
    „Ich will nicht paralysiert werden!" rief Jamenkou erregt.
    „Dart, lösen Sie Tyn oben auf dem Felsen ab!"
    befahl Dephin. „Er soll herunterkommen und Cool Aracan helfen."
    Der Waffenwart flog davon. Wenige Augenblicke später landete Mirus Tyn auf Jamenkous Körper.
    Zusammen mit Aracan untersuchte er die Wunde an Jamenkous Hüfte.
    „Strahlenschuß!" stellte er fest.
    Dephin nickte. Er hatte mit einer solchen Diagnose gerechnet. Jamenkous Verwundung war der endgültige Beweis für die Anwesenheit von Takerern auf dieser Welt. Die Oldonen besaßen nicht die technischen Möglichkeiten, um Strahlenwaffen herstellen zu können.
    „Die Wunde ist verschmutzt und verkrustet", fuhr Tyn fort. „Außerdem ist sie entzündet. Hoffentlich entsteht keine Infektion."
    „Wir müssen die Wunde reinigen", sagte Aracan.
    Es wurde eine mühselige Arbeit. Tyn und Aracan mußten sich immer wieder festhalten, wenn Jamenkou sich vor Schmerzen aufbäumte und zusammenzuckte. Sie brauchten fast eine Stunde, um die Wunde zu versorgen.
    „Wir werden jetzt Kunsthaut aufsprühen", sagte der schweißüberströmte Aracan schließlich. „Ich hoffe, daß unser Vorrat ausreicht."
    Der Inhalt einer Dose reichte aus, um zwei Quadratzentimeter Haut mit einer schnell trocknenden Schicht zu besprühen. Die Siganesen brauchten ihren gesamten Vorrat, um Jamenkous Wunde zu schließen.
    Der Oldone hatte inzwischen das Bewußtsein verloren.
    Die Siganesen umstanden ihn mehr oder

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