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0463 - Die Spione von Siga

Titel: 0463 - Die Spione von Siga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu rülpste er.
    Sie fuhren die Straße bis zu einer Abbiegung entlang.
    „Dort drüben ist noch geöffnet!" sagte der Fahrer und hielt an.
    Schwerfällig kletterte Kormouk aus dem Wagen und bedankte sich.
    Hulos schätzte, daß er mittlerweile fünf Meilen von der Stelle entfernt war, wo Dephin und Rigeler schliefen.
    Der Wagen entfernte sich. Ein paar Sekunden stand Kormouk unentschlossen auf der Straße, dann näherte er sich einem beleuchteten Gebäude. Sein zufriedenes Brummen drückte aus, daß er endlich gefunden hatte, was er schon seit einiger Zeit suchte.
    Aus dem Gebäude klangen Stimmen. Durch die Fenster konnte Hulos lange Bänke erkennen, auf denen Männer saßen und aus großen Holzgefäßen tranken.
    Hulos hatte das oldonsche Pendant zu einer Kneipe gefunden, allerdings unter wesentlich anderen Umständen, als er gehofft hatte.
    Kormouk trat ein. Beißender Tabakqualm schlug Hulos entgegen. Er ließ sich flach in die Hutkrempe fallen, um nicht entdeckt zu werden. Kormouk drehte sich im Kreis. Entweder suchte er einen Platz oder einen Bekannten, mit dem er sich unterhalten konnte.
    Schließlich ließ er sich auf einem Hocker an einem kleinen Tisch nieder.
    Hulos spähte vorsichtig über den Hutrand. Zu seiner Erleichterung saß niemand in ihrer unmittelbaren Nähe. Niemand beachtete Kormouk.
    Der Soldat griff nach einer Schöpfkelle und füllte sich ein Trinkgefäß, wie sie auch von den anderen Gästen benutzt wurden. Er mußte die Flüssigkeit aus einem in den Boden eingelassenen Bottich schöpfen.
    Sehr appetitlich war das nicht, aber in diesem Raum schien sich niemand etwas dabei zu denken.
    Kormouk stellte das Gefäß vor sich auf den Tisch.
    Plötzlich neigte er den Kopf, um daraus zu trinken.
    Hulos, der erwartet hatte, daß Kormouk den Becher an die Lippen heben würde, wurde von der Bewegung so überrascht, daß er das Gleichgewicht verlor und aus dem Hut in das Gefäß stürzte. Es gab ein platschendes Geräusch, dann tauchte Hulos prustend und nach Atem ringend an die Oberfläche.
    Er stand bis zur Brust in der übelriechenden Flüssigkeit und sah in Kormouks glasige Augen.
    „Was ... was ...?" brachte Kormouk verständnislos hervor. Vermutlich dachte er, daß ihm seine vom Alkohol umnebelten Sinne einen Streich spielten.
    Hulos wußte, daß er sich in größter Gefahr befand.
    Er handelte kaltblütig und blitzschnell. Zwei Schwimmstöße brachten ihn zum Rand des Trinkgefäßes. Er kletterte heraus, lief über den Tisch und griff nach dem Tischbein. Innerhalb weniger Sekunden war er auf den Boden geklettert. Er rannte bis zur Wand und blickte sich um. In scheinbar unerreichbarer Ferne sah er eine spaltbreit geöffnete Tür.
    „Da war ein kleiner Mann in meinem Becher!"
    schrie Kormouk los. Seine Stimme klang vollkommen ernüchtert.
    Die Männer, die in seiner Nähe saßen, lachten ihn aus.
    Kormouk sprang mit einem Ruck auf. Der Hocker fiel um und hätte fast Hulos getroffen. Der Siganese rannte weiter in Richtung der Hintertür.
    „Kommt her und seht nach, wenn ihr mir nicht glaubt!" hörte er Kormouk rufen.
    Hulos erblickte riesige Füße, die sich auf Kormouk zu bewegten.
    „Ich sehe keinen kleinen Mann", sagte eine schrille Stimme.
    „Hier sind seine Fußspuren!" erklärte Kormouk.
    „Er ist aus dem Gefäß geklettert und davongerannt.
    Das sind seine Spuren."
    „Die Spuren hast du mit den Fingern gemacht", sagte ein anderer Mann.
    Alles lachte. Kormouk fluchte und ließ sich auf den Boden nieder. Er blickte unter die Tische in seiner Nähe.
    „Ich werde ihn schon finden!" schrie er zornig.
    Zwischen Hulos und der noch meterweit entfernten Tür lag einer der großen Bottiche, aus denen die Oldonen ihre Trinkgefäße füllten. Ohne zu zögern, ließ der Siganese sich hineingleiten. Er hielt den Atem an und tauchte. Auf diese Weise erreichte er die andere Seite des Behälters. Er streckte den Kopf heraus und orientierte sich.
    Kormouk setzte seine Suche in der entgegengesetzten Richtung fort. Er bedeutete im Augenblick keine Gefahr für den Waffenwart.
    Die anderen Gäste beobachteten Kormouk. Sie machten sich einen Spaß daraus, ihn anzufeuern und seine Bemühungen zu verspotten.
    Hulos erreichte die Tür. Sie führte aber nicht ins Freie, sondern in einen von feuchtem Dampf erfüllten Raum. In den Dunstwolken erkannte der kleine Mann Bewegungen.
    Er fragte sich, wo er herausgekommen war. Mit dem Rücken zur Wand schlich er in den Raum hinein. Bald hatte er herausgefunden, daß

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