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0463 - Die Spione von Siga

Titel: 0463 - Die Spione von Siga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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er sich in einem Bad befand, das zur Kneipe gehörte. Vielleicht diente es betrunkenen Oldonen zur Ausnüchterung.
    Plötzlich wurde Hulos von einem heißen Wasserstrahl getroffen. Er verlor den Boden unter den Füßen und wurde in eine Rinne gespült. Seine Hände suchten verzweifelt nach Halt. Irgendwo hatte jemand eine Wanne ausgeleert. Hulos wurde davongetragen. Seine Schwimmbewegungen halfen ihm nicht.
    Die Rinne mündete in einen Kanal. Hulos Hände bekamen einen Metallstab zu fassen, aber der Druck des Wassers riß ihn los. Er stürzte in die Tiefe.
    Es ist alles aus! dachte er.
    Aber der erwartete harte Aufprall blieb aus. Er landete erneut im Wasser, das hier unten langsamer floß. Um ihn herum war es dunkel. Die Strömung trug ihn davon. Hulos machte sich keine Illusionen.
    Er befand sich im primitiven Abwassersystem von Mysonga. Er wußte nicht, wo er herauskommen würde. Solange er jedoch noch Luft bekam, brauchte er nicht aufzugeben.
    Ab und zu stieß sein Körper gegen Hindernisse.
    Seine Gedanken kehrten einen Augenblick in die Kneipe zurück. Er fragte sich, ob Kormouk noch immer nach ihm suchte.
    Das Rauschen des Wassers war so laut, daß jedes andere Geräusch übertönt wurde.
    Hulos vermutete, daß er dem Hauptkanal entgegenschwamm. Wohin dieser ihn führen würde, war ihm ein Rätsel. Wahrscheinlich gab es irgendwo einen großen Fluß, in den er mündete.
    Plötzlich bekam der Siganese Grund. Er stemmte sich gegen die schwächer werdende Strömung und bewegte sich seitwärts, bis er nur noch bis zu den Knien im Wasser stand. Wenig später berührten seine Hände eine feuchte Wand. Er ruhte sich ein paar Minuten aus. Dann kontrollierte er seine Waffen. Sie funktionierten noch. Der Siganese schöpfte neue Hoffnung. Nötigenfalls würde er sich einen Tunnel durch den Boden schießen. Irgendwo würde er schon herauskommen.
    Mit dem Desintegrator in der Hand ging er weiter.
    Ein kleiner Mann wie er würde Stunden brauchen, bis er einen Knotenpunkt der Kanalisation erreichte.
    Nach einer Weile merkte Hulos, daß ihm das Atmen schwerer fiel. Das lag nicht an den Anstrengungen, denen er ausgesetzt war, sondern an einer Verknappung des Sauerstoffs.
    Obwohl Hulos die ganze Zeit über schon mit einer solchen Situation gerechnet hatte, fühlte er doch, wie Angst in ihm aufstieg. Es war dunkel. Er konnte nicht sehen, wo er sich befand. Das einzige Geräusch, das er vernahm, war das Rauschen des Wassers.
    Hier unten völlig einsam und allein ersticken zu müssen, erschien dem Siganesen als der schlimmste aller Tode.
     
    *
     
    Die Kälte kroch in Rigelers Körper und ließ ihn aufwachen. Er streckte sich und bewegte die Arme, um das Blut zur schnelleren Zirkulation anzuregen.
    Dann richtete er sich mit dem Oberkörper auf. Links neben ihm lag Dephin. Der General hatte sich zusammengerollt und schlief fest.
    Rigeler lächelte und drehte sich herum.
    Dart Hulos war verschwunden!
    Zunächst fühlte Rigeler nur Ärger über die Disziplinlosigkeit des jüngsten Thunderbolts, dann begann er sich Sorgen zu machen.
    Er verließ das Versteck und blickte sich auf dem Dach um. Hulos war nirgends zu sehen, Vielleicht verrichtete der Waffenwart nur ein Bedürfnis, überlegte Rigeler und entschloß sich, Dephin vorläufig nicht zu wecken.
    Minute um Minute verging, ohne daß Hulos zurückkam. Rigeler hatte mittlerweile das Dach umrundet und in die Straßen hinabgeblickt.
    Er kehrte zu ihrem Versteck zurück und rüttelte Dephin am Arm.
    „General!"
    Dephin war sofort hellwach.
    „Hulos ist verschwunden!" berichtete Rigeler.
    „Ich habe die nähere Umgebung bereits erfolglos nach ihm abgesucht."
    „Wir hätten ihn anbinden sollen", sagte Dephin ärgerlich. „Eines Tages wird er uns mit seiner Eigenmächtigkeit noch in Schwierigkeiten bringen."
    Rigeler hatte das Gefühl, den Waffenwart verteidigen zu müssen. „Vielleicht hat ihn die Kälte rausgetrieben", meinte er und versuchte wenig überzeugt, für Hulos einen Entschuldigungsgrund zu finden. „Ich bin sicher, daß er bald zurückkommen wird."
    Dephin stieß eine Verwünschung aus.
    „Diesmal werde ich ihn hart bestrafen."
    Rigeler griff zum Funkgerät.
    „Soll ich ihn rufen?"
    Nach einem Augenblick des Nachdenkens schüttelte Dephin den Kopf.
    „Wir könnten angepeilt werden. Die Takerer wären gewarnt, und wir hätten keine Chance mehr, heimliche Nachforschungen anzustellen. Ich bin sicher, daß Hulos bis zum Morgengrauen zurückkommt."
    Aber als es hell

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