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0463 - Die Spione von Siga

Titel: 0463 - Die Spione von Siga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vorbeirollenden Fahrzeugen erschüttert.
    „Wir werden zunächst die allgemeine Lage auskundschaften", sagte Dephin. „Dazu ist es notwendig, daß wir uns in Gebäude schleichen, wo diskutiert wird. Am besten in eine Kneipe - wenn es so etwas auf Oldon überhaupt gibt."
    Hulos schmatzte mit den Lippen.
    „Eine ausgezeichnete Idee, Sir!"
    Da es dunkel war, konnte der Waffenwart den drohenden Blick des Generals nicht wahrnehmen.
    „Wir fliegen in Richtung des Stadtzentrums", schlug Dephin vor. „Dort werden wir bestimmt etwas finden, was unseren Vorstellungen entspricht."
    Sie verließen das Erdloch. Da sie nicht länger auf die Straße als Richtungsweiser angewiesen waren, flog Dephin mit seinen beiden Begleitern über die Dächer von Mysonga. Auf den Straßen brannten Gaslampen und verbreiteten gespenstisches Licht.
    Die Häuser bestanden zum größten Teil aus getrocknetem Lehm und Natursteinen. Keines der Gebäude, über die die Siganesen hinwegflogen, war höher als zehn Meter. Trotz seiner gewaltigen Ausdehnung besaß Mysonga dörflichen Charakter.
    Vielleicht, überlegte Dephin, würde sich dieses Bild ändern, wenn sie den Mittelpunkt der Stadt erreichten.
    Um diese Zeit herrschte in den engen Straßen Gedränge. Überall standen Oldonen zusammen und unterhielten sich. Auf verschiedenen freien Plätzen fanden kultische Feierlichkeiten statt. Jamenkou hatte sich nicht getäuscht: Mysonga fieberte der Ankunft des Ganjos entgegen.
    Auf einigen Gebäuden standen seltsame Holzgeräte, über deren Bedeutung Dephin sich nicht im klaren war. Vielleicht wurden hier Pflanzen zum Trocknen aufgehängt.
    Sie kamen an riesigen Hallen vorbei, in denen gearbeitet wurde. Dephin vermutete, daß es sich um die Rüstungsindustrie von Mysonga handelte. Aus den über die Dächer ragenden Kaminen stiegen übelriechende Rauchwolken, die die Siganesen zwangen, ihre Helme zu schließen. Das Industriegebiet bedeckte eine riesige Fläche.
    Dephin änderte die Richtung, denn er stellte fest, daß sie früher oder später wieder den Stadtrand erreichen würden. Das Stampfen und Dröhnen unsichtbarer Maschinen wurde wieder vom Stimmengewirr auf den Straßen abgelöst.
    Im Zentrum der Stadt standen ein paar größere Gebäude, die Dephin für Kultstätten hielt. Vor den Eingängen warteten Frauen und Männer in stummer Verzückung. Der eintönige Sing-Sang der Kultpriester klang über den Platz. Überall brannten Fackeln. Viele Oldonen schleppten aus Lehm geformte Statuen mit sich herum. Dephin nahm an, daß sie den Ganjo darstellen sollten.
    „Ich glaube, daß wir hier richtig sind", bemerkte Rigeler.
    „Ich kann keine Kneipe sehen!" widersprach Hulo s. „Dort unten werden wir nichts zu hören bekommen."
    „Sie sind nur auf einen oldonischen Schnaps scharf!" warf ihm Rigeler vor. „Informationen sind Ihnen völlig gleichgültig."
    „Ruhe!" befahl Dephin. „Wir landen auf dem Gebäude mit dem spitzen Dach und versuchen, ins Innere vorzudringen."
    Sie sanken auf das Dach hinab. Es bestand aus Matten und Tüchern. Dephin bezweifelte, daß es starken Regengüssen standhalten konnte.
    Der General schaltete seinen Impulsstrahler auf Minimalleistung und brannte ein kleines Loch in das Dach. Nun konnten sie ins Innere sehen. Der große Raum ein paar Meter unter ihnen wurde von Fackeln und Gaslampen erhellt. Er war von Qualm erfüllt, so daß kaum Einzelheiten zu erkennen waren. Überall standen hustende Oldonen und deuteten mit ausgestreckten Armen auf einen Felsbrocken inmitten des Raumes. Es war ein gewöhnlicher Felsbrocken, aber für die Frauen und Männer dort unten schien er eine besondere Bedeutung zu besitzen. Ein paar Kultpriester saßen mit gesenktem Kopf und überkreuzten Beinen rund um den Stein.
    „Hier werden wir nichts erfahren!" behauptete Hulos und zog seinen Kopf aus der Dachöffnung.
    „Nur nicht ungeduldig werden", sagte Rigeler.
    „Vielleicht hält einer der Priester eine Ansprache."
    „Nirgends eine Spur von Takerern", stellte Hulos verärgert fest. „Oldon ist ein Planet der primitiven Verrückten."
    Dephin sah ihn abschätzend an.
    „Immer mit der Ruhe, Dart! Wir werden unsere Nachforschungen jetzt einstellen und uns ein bequemes Plätzchen für die Nacht suchen."
    „Ich bin noch nicht müde!" protestierte der Waffeningenieur.
    „Wenn wir uns morgen die führenden feldronischen Persönlichkeiten vornehmen, müssen wir ausgeruht sein", beharrte Dephin auf seinem Standpunkt.
    Hulos wußte, daß weiterer

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