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0463 - Die Spione von Siga

Titel: 0463 - Die Spione von Siga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf der Hutkrempe gelandet war. Er klammerte sich an einem Schmuckband fest, um nicht herunterzufallen. Hastig schaltete er sein Flugaggregat ein.
    Es funktionierte nicht!
    46 Der Schlag, den er erhalten hatte, war dem Apparat zum Verhängnis geworden. Augenblicklich vergaß Hulos seinen Durst, denn er wußte, daß seine Lage jetzt bedrohlich war.
    „Geben Sie Ruhe dort unten!" schrie jemand vom Fenster herab.
    „Deshalb ... müssen Sie doch nicht ... gleich nach mir werfen", lallte der Soldat, der den Aufprall Hulos trotz seiner Betrunkenheit gespürt hatte.
    Glücklicherweise kam der oldonische Krieger nicht auf den Gedanken, seinen Hut zu untersuchen.
    Er schien die zusätzliche Belastung nicht zu spüren.
    Hulos riß sich das Aggregat vom Rücken und untersuchte es. Ein paar Ventile waren verbogen oder abgerissen. Das Gerät war unbrauchbar geworden.
    Der Siganese schleuderte es über den Hutrand. Er hätte Dep-hin und Rigeler über Funk alarmieren können, aber das barg die Gefahr einer Entdeckung durch takerische Peilstationen in sich. Hulos entschloß sich daher, vorläufig auf einen Funknotruf zu verzichten. Er hatte sich durch seinen Leichtsinn in diese gefährliche Lage gebracht und wollte sich auch aus eigener Kraft wieder daraus befreien.
    Vor allem mußte er jetzt darauf achten, daß er sich nicht zu weit von ihrem Versteck entfernte, das jetzt etwa zweihundert Meter von hier entfernt lag. Hulos konnte diese Entfernung nötigenfalls auch zu Fuß zurücklegen.
    Er richtete sich vorsichtig auf, immer bedacht, nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Ohne das Flugaggregat konnte ein Sturz aus dem Hut tödlich sein.
    Der Oldone schien ein bestimmtes Ziel zu haben, wenn er auch immer wieder anhielt, um sich gegen eine Hauswand zu lehnen. Hulos lauerte auf eine Gelegenheit, seinen luftigen Platz verlassen zu können. Die Stimme des Betrunkenen war ihm vor wenigen Minuten noch wie paradiesischer Gesang vorgekommen. Jetzt erschien sie ihm widerwärtig.
    Jedesmal, wenn der Betrunkene rülpste, mußte Hulos sich krampfhaft festklammern, um nicht aus dem Hut zu fallen.
    Den Selbstgesprächen des Soldaten entnahm Hulos, daß der Mann Kormouk hieß und eine Kriegsverletzung ausgeheilt hatte. Man hatte ihn heute aus einer Klinik entlassen. Da er morgen wieder an die Front mußte, hatte er den ganzen Tag Freunden gefeiert.
    Leider war dem Gestammel des Mannes nichts über sein augenblickliches Ziel zu entnehmen.
    Vielleicht war er zu einer Kaserne oder zu ei nem Haus unterwegs. Ebenso war es möglich, daß er nach einer Gelegenheit zum Weitertrinken suchte.
    Nach einer Weile überquerte Kormouk die Straße.
    Dieses Manöver bereitete ihm große Schwierigkeiten, und er wäre dabei fast gestürzt. Hulos hielt sich fest und versuchte gleichzeitig etwas von der Umgebung zu erkennen.
    Kormouk stand vor einem Haus und schlug mit einer Hand gegen die Tür.
    „Macht auf!" schrie er.
    Er schimpfte vor sich hin, als es im Haus still blieb. Er lehnte sich gegen die Tür. Hulos hoffte schon, daß der Oldone einschlafen würde, als dieser sich plötzlich von der Tür abstieß und weiterschwankte.
    Ein dampfgetriebener Wagen kam zischend und ratternd die Straße entlang. Kormouk taumelte in die Straßenmitte und wedelte mit den Armen. Der Fahrer reagierte schnell genug und brachte das Fahrzeug zum Stehen. Er sprang heraus und entzündete eine Fackel. Er hielt sie so, daß er damit Kormouks Gesicht beleuchten konnte.
    „Ich hätte Sie fast überfahren", sagte er zu Kormouk. „Sie sollten vorsichtiger sein, wenn Sie nachts betrunken auf den Straßen herumtorkeln."
    Kormouk kicherte. Wie alle Betrunkenen unterschätzte er mögliche Gefahren.
    „Nehmen ... Sie mich ein Stück mit?" fragte er mit schwerer Zunge.
    „Wohin wollen Sie?"
    „Ist doch egal! Die Hauptsache, ich kriege noch irgendwo was zum Trinken."
    Der Fahrer überlegte einen Augenblick, dann nickte er bereitwillig. Hulos verwünschte die Gutmütigkeit des Mannes, denn jetzt bestand die Gefahr, daß er weit von ihrem Stützpunkt weggebracht wurde. Trotzdem konnte er nicht riskieren, am Körper Kormouks herabzuklettern. Die Gefahr, daß er dabei entdeckt wurde, war zu groß.
    Kormouk ließ sich auf den Holzsitz fallen, der hinter dem Fahrersitz am Boden festgeschraubt war.
    „Halten Sie sich fest!" ermahnte der Fahrer den Betrunkenen. „Ich will nicht, daß Sie aus dem Wagen fallen."
    Der Dampfwagen setzte sich wieder in Bewegung.
    Kormouk saß bolzengerade da. Ab und

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