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0463 - Die Spione von Siga

Titel: 0463 - Die Spione von Siga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Widerstand sinnlos war.
    Sie flogen ein paar Häuser weiter und verkrochen sich in den Abdeckmatten eines Daches. Hier roch es zwar nicht besonders angenehm, aber es war einigermaßen warm.
    „Wir brauchen keine Wache aufzustellen", sagte Dephin. „Hier oben wird uns niemand finden."
    Der General legte seinen Gürtel und das Flugaggregat ab und befestigte beide an einem Faden. Unter ihnen im Haus war es still. Dephin vermutete, daß sie sich auf dem Dach einer Lagerhalle befanden.
    „Legt euch hin", forderte der General seine Begleiter auf.
    Hulos tastete mit den Händen den rauhen Boden ab. Er fand das Nachtlager ziemlich unbequem, aber es war wenigstens sicher. Wenige Minuten später lagen sie nebeneinander auf dem Rücken. Sie hörten das Rauschen des Windes und das Knistern ausgetrockneten Dachbelags. Aus der Ferne erklangen oft Stimmen von Oldonen, die zu dieser späten Stunde noch unterwegs waren.
    Dart Hulos wartete, bis ruhige Atemzüge bewiesen, daß seine beiden Gefährten eingeschlafen waren.
    Er konnte sich nicht erinnern, jemals zuvor in seinem Leben so durstig gewesen zu sein. Irgendwo in dieser Riesenstadt mußte doch etwas Trinkbares auf zutreiben sein.
    Leise legte Hulos sein Flugaggregat an und schnallte seinen Gürtel um. Die anderen erwachten nicht, als er aus dem Versteck kroch und vom Dach abhob.
    Der Waffenwart lachte. Bis Dephin und Rigeler erwachten, würde er längst wieder zurück sein. Er merkte sich das Aussehen des Daches, auf dem sich ihr notdürftiger Stützpunkt befand. Wenn es darauf ankam, würde er schnell und ohne Schwierigkeiten hierher zurückfinden.
    „Ein guter Schluck wird mir guttun", sagte er.
    Er kreiste einige Zeit über den Dächern und lauschte. Schließlich hörte er Stimmen. Er ließ sich tiefer sinken. Unter ihm lag eine schmale, von wenigen Gaslampen erhellte Straße. Ein paar plump aussehende Wagen parkten am Straßenrand. An einem Fahrzeug lehnten ein junger Mann und ein Mädchen und küßten sich.
    Dart schmunzelte. Wenigstens in dieser Beziehung schienen die Oldonen vernünftig zu sein.
    Der kleine Mann hielt sich im Schatten der Häuser und flog langsam durch die Straße. In den Gebäuden war meist schon Ruhe eingekehrt. Er blickte durch ein beleuchtetes Fenster. Im Innern saß ein Mann am Tisch und drehte einen walzenförmigen Gegenstand in den Händen. Hulos erkannte, daß der Oldone las.
    Hulos ließ sich auf der Fensterbank nieder. In Mysonga schien es weder Kneipen noch irgendwelche vergleichbaren Einrichtungen zu geben. Das war ein schwerer Schlag für den durstigen Thunderbolt.
    „Ich werde umkehren müssen", stellte Hulos enttäuscht fest.
    Die Spione von Siga 45 Er wollte schon starten, als er aus der Ferne eine Stimme vernahm.
    Die Stimme eines Betrunkenen!
    Für Hulos war dies ein elektrisierendes Signal. Er richtete sich auf und lauschte angestrengt, um die Richtung festzustellen, aus der die Stimme kam. Es war eine männliche Stimme. Der Unbekannte versuchte zweifellos zu singen. Die Wortfetzen, die an Hulos Gehör drangen, ließen ihn vermuten, daß es sich um ein Kriegslied handelte.
    „Ein betrunkener Soldat" dachte Hulos zufrieden.
    Wenn er ein bißchen Glück hatte, würde der Oldone ihn zu einer Stelle führen, wo es etwas Trinkbares gab.
    Wenige Augenblicke später wurde der Betrunkene am anderen Ende der Straße sichtbar. Hulos beugte sich so weit vor, daß er fast von der Fensterbank gefallen wäre.
    Der Mann, der sich näherte, trug einen bemerkenswerten großen Hut mit breiter, nach oben gestülpter Krempe. Er schwankte und mußte sich immer wieder an den Hauswänden stützen.
    Hulos triumphierte. Er hatte sich nicht getäuscht.
    Mit unfehlbarem Instinkt hatte er jemand gefunden, der ihm helfen würde.
    „... zerschmetterten ... Föderation...", grölte der Betrunkene.
    Hulos rechter Fuß bewegte sich im Takt des Liedes mit.
    Er konzentrierte sich so auf den Soldaten, daß er nicht merkte, wie der Mann im Raum hinter ihm aufstand. Vom Lärm angelockt, stieß der Oldone das Fenster auf, um nachzusehen, was auf der Straße geschah. Er sah Hulos nicht, aber er schmetterte ihm das Fenster in den Rücken.
    Hulos stieß einen entsetzten Schrei aus, als er unvermittelt den Boden unter den Füßen verlor und in die Tiefe stürzte. Er kam nicht zu einer Reaktion.
    Zu seiner Verblüffung landete er verhältnismäßig weich. Der Untergrund, auf dem er lag, schwankte jedoch hin und her.
    Als er sich benommen aufrichtete, erkannte er, daß er

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