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0463 - In den Fängen eines Teufels

0463 - In den Fängen eines Teufels

Titel: 0463 - In den Fängen eines Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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absolute Herrscher des Bösen?«
    »Für mich ist es ein anderer als für dich.«
    »Ja, für mich ist es Luzifer. Das heißt, ich bin Luzifer.«
    »Moment, nur ein Drittel.«
    »Das stimmt. Er setzt sich aus drei Teilen zusammen. Einmal ich, Asmodis, dann Beelzebub, zum anderen Baphomet. Diese drei zusammen ergeben Luzifer, das Größte überhaupt…«
    »Nein!« widersprach ich. »Das Schrecklichste. Das Größte bist du nicht, Asmodis…«
    »Für den Orlock war ich es. Er ist in die Geheimnisse der Hölle eingeweiht worden, weil er sich ihnen verschrieben hat. Also, ich bin das Größte, und ich will noch mehr werden.«
    »Tut mir leid, ich verstehe deine satanische Philosophie nicht. Vielleicht bin ich zu dumm.«
    Aus den Mäulern der Gesichter klang mir das häßliche Lachen entgegen. »Ich freue mich, daß du deine Dummheit eingestehst. Hast du dich gebessert?«
    »Rede kein Blech«, sagte ich hart. »Komm zur Sache!«
    »Warte noch einen Moment. Ich habe vorhin von der Dreiergruppe gesprochen. Sie existiert, aber ich will sie nicht mit anderen teilen. Ich möchte mächtiger werden als die anderen. Ich brauche das. Ich will sie überrunden.«
    »Lassen Baphomet und Beelzebub das zu?«
    »Nein, bestimmt nicht. Deshalb gibt es zwischen uns dreien ein Rennen oder einen Kampf. Wer die meisten Menschen oder Menschenseelen auf seinem Konto vereinigen kann, hat diesen Kampf gewonnen. Du hast doch erlebt, daß es Menschen gibt, die Baphomet als auch Beelzebub dienen – oder nicht?«
    »Das habe ich tatsächlich.« Ich dachte dabei besonders an die abtrünnigen Templer, die Baphomet verehrten. Sie standen auch in Verbindung mit dem Teufel. Nur hatten sie sich eben Baphomet ausgesucht. Die schwächste Gruppe war bisher die um Beelzebub, aber sie würde sich damit nicht abfinden und weiterhin versuchen, so viele Diener wie möglich an sich zu binden.
    Da mußte sich Asmodis tatsächlich anstrengen, um innerhalb des schwarzmagischen Dreierclubs Sieger zu bleiben.
    Daß dieser Kampf auf dem Rücken der Menschen ausgetragen wurde, lag auf der Hand. Deshalb mußte ich mich noch stärker einsetzen, um in gewisser Hinsicht der lachende Dritte zu sein.
    »Hast du es nun begriffen, Sinclair?«
    »Ja.«
    »Dann weißt du auch, daß der Orlock keine Rücksicht nehmen kann. Er wird diejenigen jagen, die mich stärken sollen. Ich bin begierig auf die Seelen der Menschen. Noch in dieser Nacht werde ich wieder meinen anderen Konkurrenten gegenüber einen kleinen Vorsprung erhalten. Und es wird die Zeit kommen, wo man voller Angst und Ehrfurcht die Namen Luzifer und Asmodis ausspricht und dabei uns beide gleichstellt.«
    »Hoffentlich übernimmst du dich nicht. Mich würde es freuen«, konterte ich.
    »Sinclair, bitte. Mach dir keine Hoffnungen. Du hast viel erreicht, leider, das gebe ich zu, aber in dieser Nacht hast du verloren. Die Seelen gehören mir. Mein Diener Orlock ist bereits unterwegs und hat seine Klinge geschärft.«
    Bei den letzten Worten kroch eine Gänsehaut über meinen Rücken. Dieser Zynismus war mir einfach zuwider. Bei dem Gespräch hatte ich mich aufgerichtet und neben die Pritsche gestellt.
    »Willst du dich nicht zeigen, Asmodis?« fragte ich. »Los, ich warte.«
    »Du siehst mich doch!«
    »Das sind lächerliche Fratzen. Aber komm selbst. Wir können es hier austragen.«
    »Hast du das Kreuz?«
    »Ohne gehe ich nicht.«
    »Du wirst es verfluchen, wenn du jemals vor den Leichen der Mädchen stehen solltest. Nein, Sinclair, es wird so gekämpft, wie ich es für richtig halte. Es war gut, daß du den Weg unter der Erde her genommen hast. Dieser Stollen wird dich fressen. Ich habe beschlossen, daß ich ihn nicht mehr brauche. Weißt du, was das heißt?«
    »Ich kann es mir vorstellen.« Bei dieser Antwort klang meine Stimme staubtrocken.
    »Tonnen von Gestein werden dich begraben. Hör genau hin. Merkst du nicht, wie unter der Decke das Gestein reißt?«
    Er hatte recht. Tatsächlich vernahm ich ein Geräusch, als würden irgendwelche Nußschalen geknackt, und gleichzeitig verblaßten die Fratzen an den Wänden.
    Ich mußte hier so rasch wie möglich weg!
    Gegen eine magische Attacke des Satans konnte ich mich schützen, da stand mein Kreuz als Bollwerk, aber nicht gegen Angriffe, die so verdammt real waren.
    Einstürzende Steine hielt das Kreuz nicht auf.
    Aber wohin?
    Ich sah mich um. Sehr schnell wanderte dabei der Strahl meiner Stableuchte. Risse entstanden in der Decke und den Wänden, erste Staubwolken

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