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0463 - In den Fängen eines Teufels

0463 - In den Fängen eines Teufels

Titel: 0463 - In den Fängen eines Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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konnte nicht viel erkennen, weil das Licht sie blendete, und schrie plötzlich wie wahnsinnig auf.
    Gleich darauf zuckte sie so heftig und überraschend zurück, daß sie ihre Freundin fast noch zu Boden gestoßen hätte, aber Alexandra konnte sich fangen.
    Aus dem Spalt kippte ihnen eine Gestalt entgegen. Eine alte Leiche, deren restliche Haare lichterloh brannten…
    ***
    Suko hatte noch das blasse Mündungslicht gesehen, mehr auch nicht, denn er lag schon auf dem Boden. Wo die Kugel hinhieb, wußte er nicht. Er war nur froh, daß sie ihn nicht traf.
    Mehrmals überrollte sich der Chinese, um aus dem matten Lichtschein zu gelangen, weil er dem heimtückischen Killer kein weiteres Ziel bieten wollte.
    Der schoß kein zweitesmal mehr, so daß Suko sich erheben und durch den Raum huschen konnte.
    Im toten Winkel baute er sich auf. Die Beretta hatte er längst gezogen, aber er konnte sie wieder sinken lassen, denn ihm bot sich kein Ziel.
    Tief atmete er durch.
    Der Fensterausschnitt war leer. Kühler Wind strich in das Dachzimmer. Suko hätte an einen Spuk glauben können, an eine Halluzination, aber er wußte es besser.
    Man hatte auf ihn geschossen, daran gab es keinen Zweifel. Stellte sich nur die Frage, wer es getan hatte.
    Der Orlock?
    Beim ersten Überlegen kam kein anderer dafür in Frage. Aber Suko wollte es nicht so recht glauben. Der Orlock war ein existierendes Phantom, das nicht mit einer Pistole oder einem Revolver killte. Schußwaffen lagen ihm nicht, er verließ sich auf sein Messer.
    Andererseits konnte er durchaus seine Angriffweise gewechselt und sich gewissermaßen angepaßt haben. Wie immer es auch war, Suko wußte jedenfalls, daß er unter Beobachtung stand, von der er zuvor nichts bemerkt hatte.
    Das Fenster stand weiterhin einladend offen, und der Inspektor wollte diese Chance auch ergreifen. Gehört hatte er nach dem Anschlag keine verdächtigen Fluchtgeräusche. Es konnte durchaus sein, daß der Orlock noch auf dem Dach hockte und abwartete. Für ihn konnte es auch so ausgesehen haben, als wäre der Chinese von seiner Kugel erwischt worden.
    Suko wollte nicht warten, bis der andere wieder aktiv wurde. Er übernahm selbst die Initiative.
    Auch weiterhin im toten Winkel bleibend, näherte er sich dem Fenster. Erst dicht daneben blieb er stehen und schmeckte den schon kalten Nachtwind auf seinen Lippen.
    Der untere Rand der Grube lag etwas über dem normalen Fensterniveau, aber das war für Suko kein Problem. Seine Hände umklammerten den unteren Rahmen, die Beretta hatte er zwischen die Zähne geklemmt. Was er vorhatte, war risikoreich. Wenn er sich durch das Fenster schob, war er gewissermaßen wehrlos.
    Den Ruck verlängerte er in eine Stütze, drückte den Oberkörper hoch und rollte sich praktisch aus dem Gaubenfenster und aufs Dach.
    Suko nahm die Waffe wieder in die rechte Hand. Noch in Deckung der Dachgaube richtete er sich auf. Er lag jetzt auf der Seite, blickte zunächst zurück, entdeckte dort seinen Gegner nicht und peilte schließlich über die Gaube hinweg.
    Das Dach war leer.
    Sollte sich sein Gegner noch in der Nähe aufhalten, hatte er es verstanden, sich gut zu verbergen, denn Suko entdeckte nicht einmal eine Schuhspitze von ihm.
    Welche Chancen blieben dem anderen?
    Einige. Er kannte sich aus. Er wußte, wie er vom Dach aus in das Innere des Schlosses gelangte, denn diese Gaube war nicht die einzige auf der Schräge.
    Die Nacht hatte nicht nur den kühlen Wind mitgebracht, auch Feuchtigkeit lag auf den alten Schindern, so daß sich Suko vorsichtig bewegen mußte.
    Er blieb dabei auf Händen und Füßen, als er neben der Dachgaube nach oben kroch und nach links zum eigentlichen First hochschielte, der sich wie ein schwarzer Streifen in der Dunkelheit abmalte.
    Schwarz und leer…
    War dem Killer dieser eine Schuß tatsächlich genug gewesen?
    Wollte er es bei einer Warnung belassen?
    Suko rechnete nicht damit. Er war nach wie vor sehr vorsichtig, erreichte eine zweite Gaube und schob sich bäuchlings auf deren Dach. Vor sich sah er die Schornsteine. Manche erinnerten an dunkle, starre Arme. Andere wiederum waren dicker, so daß sie Stummelfingern glichen.
    Dazwischen lag die Dunkelheit wie blaues Eis. Hoch über der Burg glänzten Sterne am Himmel.
    Der Orlock hielt sich versteckt. Möglichkeiten gab es genug, aber Suko wollte ihn locken, deshalb richtete er sich auf, obwohl er damit ein Risiko einging.
    Sekunden verstrichen, ohne daß sich Orlock gezeigt hätte. Dann aber

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