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0463 - In den Fängen eines Teufels

0463 - In den Fängen eines Teufels

Titel: 0463 - In den Fängen eines Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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überstürzten sich die Ereignisse. Sogar Suko, der sehr wachsam war, wurde überrascht.
    In den starren Schatten zwischen zwei Kaminen geriet plötzlich Bewegung. Etwas schoß hervor, und einen Moment später jagte es auf den Chinesen zu. Es drehte sich in der Luft, blitzte fahl auf, so daß Suko nicht einmal Zeit fand, einen Schuß abzugeben.
    Er mußte in Deckung.
    Über ihn huschte der Gegenstand hinweg. Er hörte noch den dumpfen Aufprall, als er auf den Dachpfannen landete, hob den Kopf an und sah die fliehende Gestalt.
    Sie war sehr schnell und nur für einen Moment zu sehen, bevor sie wieder mit der Düsternis verschmolz. Wie Suko vorhin, so bewegte auch sie sich auf allen vieren weiter, und der Chinese war sicher, den Orlock vor sich zu haben.
    Schießen konnte Suko nicht, aber er wollte den Mörder auch nicht entwischen lassen. Geduckt rannte er hinter dem Orlock her.
    Am ersten Kamin hielt er sich fest, umrundete ihn und sah die huschende Gestalt auf den Kamin springen und im selben Augenblick eine Waffe in Anschlag bringen. Beide schossen gleichzeitg.
    Die Detonationen wetterten über das Dachschloß. Suko hatte sich nicht zur Seite geworfen und voll darauf vertraut, daß sein Gegner nicht genau gezielt hatten.
    Er wurde nicht getroffen, erwischte den Orlock aber auch nicht.
    Die Gestalt tauchte weg. Geschmeidig drehte sie sich einmal. Bevor Suko zum zweitenmal schießen konnte, war sie bereits in die Kaminöffnung hineingerutscht.
    Geräusche vernahm der Chinese nicht, als sich der Orlock auf dem Weg nach unten befand. Ihn hielt aber auch nichts mehr auf der Gaube. So rasch wie möglich näherte er sich dem Kamin und hörte, bevor er einen Blick hineinwerfen konnte, ein krächzendes Lachen und danach eine hohlklingende Stimme.
    »Ich hole sie. Ich hole sie alle…«
    Suko war klar, wen er damit gemeint hatte.
    Die restlichen fünf Mädchen, die in ihren Zimmern lagen und schliefen…
    ***
    Ich richtete mich halb auf und blieb in dieser Haltung auf dem linken Ellbogen gestützt liegen. »Du also«, sagte ich.
    »Ja, ich. Du weißt doch, Geisterjäger, ich lasse niemanden im Stich.«
    Es war nur eine Stimme zu hören, dennoch bewegten sich die Lippen der widerlichen Wandfratzen. Ich kannte den Teufel mittlerweile gut genug und wußte, daß Asmodis einen gewissen Sinn für eine makabre Schau hatte.
    So auch hier.
    Er hätte sich überhaupt nicht so zu zeigen brauchen, aber er wollte beweisen, daß er da war.
    »Demnach gehört der Orlock zu dir?«
    »Ja, so ist es.« Die Gesichter verzogen sich. Knarrendes Lachen durchzog das Verlies. »Ich habe ihm geholfen, so wie ich es ihm damals versprach. Ich holte ihn aus seinem Sarg, denn er war nur scheintot, wie die Menschen sagen. Sie haben ihn gefoltert, bevor sie ihn in der Grube versenkten, aber damit haben sich die Menschen ins eigene Fleisch geschnitten. Der Orlock stand auf meiner Seite, er hat mich oft genug beschworen und mir das gegeben, wonach ich mich sehnte.«
    »Du wolltest Seelen?«
    »Natürlich. Die Seelen der Mädchen. Ich habe sie auch bekommen, das weißt du inzwischen. Jede Menschenseele gibt mir Kraft, sie ist Balsam für mich, das wußte auch der Orlock. Lange genug war es ruhig um ihn, jetzt aber kehren die alten Zeiten zurück. Der Orlock wird auch weiterhin Angst und Schrecken verbreiten. In dieser Nacht werden viele junge Mädchen sterben. Das wird die Menschen aufrütteln, und sie werden wieder anfangen, an den Teufel zu glauben.«
    Diesmal lachte ich. »Hast du Identitätsprobleme? Mußt du dich so produzieren?«
    »Ja und nein.«
    »Wieso? Du hast dich doch immer für so mächtig gehalten und konntest mir das nicht oft genug sagen.«
    »Ja, aber es gibt Dinge, die mich stören.«
    »Ach nein.«
    »Die Konkurrenz, Geisterjäger. Auch in der Hölle gibt es sie. Weißt du das nicht?«
    »Kann sein.« Ich holte tief Luft. »Du kannst es mir ja mal genauer erklären.«
    Asmodis ging nicht auf meinen Wunsch ein. »Hier auf dieser Pritsche hat der Orlock gelegen und gewartet. All die Jahre. Man dachte, er sei tot, aber er und ich wußten es besser. Das Schicksal mußte sich noch weiterdrehen, bevor ich ihn wieder erwecken konnte, und dieser Zeitpunkt ist jetzt erreicht.«
    »Inwiefern?«
    »Du kennst doch den Aufbau des Bösen?«
    Diese Frage glich mehr einer Feststellung. Ich konnte keine direkte Antwort geben, weil ich nicht wußte, auf was der Teufel hinauswollte, und meinte: »Nun ja, ich…«
    »Rede nicht, Sinclair. Wer ist der

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