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0464 - Der Tod der Lebedame

0464 - Der Tod der Lebedame

Titel: 0464 - Der Tod der Lebedame Kostenlos Bücher Online Lesen
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sehr erheiternde Vorstellung. Was tun Sie also? Sie ergreifen eine einmalige Chance beim Schopf und krallen sich für 100 000 Dollar Diamanten!«
    Kent versuchte den Arm wegzuschlagen, aber Miller versetzte ihm einen Schlag.
    »Wenn Sie nicht sofort die Klunker herausrücken…«
    »Ich sehe mal nach«, knurrte Bill und betrat das Sprechzimmer.
    »Du bleibst hier!« rief Miller scharf. Bill wandte sich erstaunt um. »Etwas muß doch geschehen! Das Zeug muß hier sein…«
    »Er wird es uns geben«, sagte Miller. »Der Boß hat ausdrücklich gefordert, daß wir stets zusammenbleiben.«
    Bill schluckte. »Du glaubst doch nicht etwa…«, begann er ungläubig.
    »Ich weiß nur, was der Boß glaubt« meinte Miller scharf. »100 000 Dollar Wert in Brillanten sind eine hübsche Versuchung, Bill. Unser Doc hier ist außerstande, mit ihr fertig zu werden!«
    Kent kam mühsam auf die Beine. Er blieb leicht gekrümmt stehen. »Scheren Sie sich zum Teufel!« preßte er durch die Zähne.
    Miller grinste. »Diesem Wunsch kommen wir nach, sobald Sie uns das hübsche Glitzerzeug ausgehändigt haben. Und lassen Sie es sich nicht einfallen, uns auch nur eines der Kügelchen zu unterschlagen. Wir wissen genau, wie viele der arme Dalland davon geschluckt hat!«
    Kent richtete sich auf, so gut es ging. »Hören Sie, Miller! Es war ein Fehler von mir, mit Ihnen zu gehen. Ich habe mich schließlich Ihren Forderungen gebeugt, weil ich es für sinnlos hielt, gegen eine Pistole anzureden. Ich weiß nicht, ob der Tote der Mann ist, den Sie suchen… fest steht, daß er nicht einen einzigen Brillanten geschluckt hat!«
    »Es ist Dalland«, sagte Miller störrisch. »Daran gibt es keinen Zweifel.«
    »Nehmen Sie ihn wieder mit und lassen Sie sich nie wieder bei mir blicken!« sagte Kent.
    »So einfach ist das nicht, Doktor«, meinte Miller. Er sprach mit leiser, drohender Stimme. »Mein Freund Bill und ich haben den Auftrag, die Steinchen abzuliefern. Wenn uns das nicht gelingt, geht es uns dreckig. Sie werden verstehen, daß wir das zu vermeiden wünschen.«
    »Sie wissen, daß ich das Sprechzimmer nicht verlassen habe«, sagte Kent. »Schauen Sie sich darin um, los! Von mir aus können Sie alles auf den Kopf stellen. Sie werden keine Brillanten finden, verdammt noch mal!«
    »Gehen wir an die Arbeit«, sagte Miller grimmig. »Ich glaube, sie wird sich lohnen, allerdings nicht für Sie, Doc!«
    ***
    »Ich wette, daß M.E.T. an der Sache beteiligt ist«, erklärte Mr. High. Phil und ich folgten dem Chef mit den Blicken. Er marschierte mit gesenktem Kopf vor der großen City Map in seinem Office auf und ab. »Schon deshalb müssen wir hart am Mann bleiben.«
    »An diese Route hat sich bereits Lieutenant Harper gehalten«, sagte ich. »Ich habe mit ihm telefoniert. Er hat Rustico sechs Stunden lang verhören lassen. Ohne Erfolg. Rustico bestreitet, daß er oder sein Chef mit der Sache etwas zu tun haben.«
    M.E.T. war die allgemein benutzte Abkürzung für Martin Ernest Trentwood, einen einflußreichen und gefährlichen Syndikatsboß. M.E.T. war einer von jenen raffinierten Big-Time-Gangstern, die es verstanden hatten, ihre Unterweltstätigkeit mit einem nahezu undurchdringlichen Komplex ganz legaler Geschäfte zu tarnen und zu verfilzen.
    Rustico gehörte zu Trentwoods Syndikat. Es hieß, daß Rustico der Hauptgorilla seines Bosses war. Vielleicht fand sich eine Möglichkeit, ihm die Dinge nachzuweisen, um deretwillen wir auch Trentwood zur Strecke zu bringen wünschten.
    Es war allerdings wenig wahrscheinlich, daß Trentwood zu Derridges Freunden zählte. Es war eine der vielen Merkwürdigkeiten in Trentwoods Leben, daß er, der skrupellose, brutale Gangster, ein makelloses Familienleben führte. Er hatte eine gutmütige, nicht sehr intelligente Frau und drei Kinder, die er abgöttisch liebte.
    Die Tatsache, daß Rustico, sein Gorilla, im Zusammenhang mit dem Fall Derridge-Dalland verhaftet worden war, gab der Situation einen besonderen Aspekt.
    Mr. High blieb stehen und schaute uns an. »Ich habe das Gefühl, daß wir es diesmal schaffen werden, meine Herren«, sagte er. »Fragen Sie mich nicht nach der Grundlage dieses Gefühls. Es ist einfach so.«
    Der Rest der Lagebesprechungen galt Einzelheiten. Phil und ich nahmen eine Arbeitsteilung vor. Phil sollte zum Leichenschauhaus fahren, um den Diebstahl des Toten zu untersuchen, während ich mich zur 14. Straße bemühen sollte, um mit Dallands Nachbarn und dem Hausmeister zu sprechen.

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