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0464 - Der Tod der Lebedame

0464 - Der Tod der Lebedame

Titel: 0464 - Der Tod der Lebedame Kostenlos Bücher Online Lesen
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Ex-Doktor zu einer dunkelblauen Ford-Limousine. Am Steuer saß ein Mann, der eine Zigarette rauchte. Er hatte einen Arm über die Sitzlehne gelegt und schaute nicht einmal auf, als Miller mit Keilt in den Fond stieg.
    »Also los, machen Sie es kurz!« sagte Kent.
    »Im Kofferraum ist eine Leiche«, erklärte Miller.
    Kent zuckte zusammen. »Mord!«
    »Nein, nein… das Opfer eines Flugzeugunglücks.«
    »Das soll ich Ihnen glauben?«
    »Haben Sie nichts von dem Absturz der Bristol 200 gehört?« fragte Miller erstaunt.
    »Ich lese seit Monaten keine Zeitung mehr.«
    »Sie sind Arzt. Sie werden rasch erkennen, daß der Mann nicht durch eine Kugel, einen Messerstich oder andere Methoden der Gewalt ums Leben gekommen ist. Er ist mit der Bristol in Idlewild abgestürzt und hat dabei erhebliche Brandwunden davongetragen. Der Mann war Diamantenschmuggler. Seine Technik bestand darin, daß er sich vor jedem Abflug eine Handvoll Drei- und Vierkaräter einverleibte, die er vorher in Plastikkügelchen einschloß, um später keine allzu großen Beschwerden zu haben…«
    »Wollen Sie damit sagen, daß er die Dinger verschluckt hat?« fragte Kent.
    »Das war der sicherste Weg. Ich schätze, daß das Vermögen in seinem Magen mit 100 000 Dollar nicht zu hoch beziffert ist. Zigarette?« Miller hielt Kent eine angebrochene Packung unter die Nase.
    Kent bediente sich. Miller gab ihm Feuer. »Wir haben den Toten aus dem Leichenschauhaus holen müssen. Jetzt liegt er hinter uns im Kofferraum. Natürlich könnte einer von uns…« Er schüttelte sich. »Nein, das ist ein Job, den der Fachmann ausführen muß, jemand, der von Anatomie eine Ahnung hat. Sie werden es für uns tun.«
    »Nein, das werde ich nicht«, sagte Kent ruhig. '
    »Du bist ein Idiot«, sagte plötzlich der Mann am Lenkrad. Es war nicht klar ersichtlich, wen er meinte. Das machten erst die folgenden Sätze klar.
    »Warum hast du ihm gesagt, was die Kiesel wert sind? Jetzt bildet er sich ein, den Preis in die Höhe treiben zu können!«
    »Das ist es nicht«, meinte Kent, »aber ich weigere mich, zu einem Werkzeug der Unterwelt degradiert zu werden.«
    »Sie verhelfen uns nur zu unserem Eigentum«, sagte Miller freundlich.
    »Ihre Auffassung vom Wesen des Eigentums lassen wir besser aus dem Spiel«, sagte Kent höhnisch. »Ich fürchte, wir kämen sonst zu recht erschreckenden Erkenntnissen.«
    »Sie sind doch ein Freund von scharfen Sachen, Doc«, meinte Miller und zog langsam eine Pistole aus der Schulterhalfter. »Aber ganz so scharf wünschen Sie sie doch gewiß nicht… oder doch?«
    Kent hatte Mühe, die Pistole im Dunkeln des Wagens zu erkennen. »Stecken Sie das Ding weg!« sagte er scharf. »Damit erreichen Sie gar nichts!«
    »Wetten, daß?« fragte Miller spöttisch. Kent überlegte. »Also gut«, murmelte er nach einer kurzen Pause wütend. »Es hat wohl keinen Sinn, hier den Helden zu spielen. Fahren Sie mich nach Hause! Ich werde die Steine herausholen.«
    Miller lachte leise. »Siehst du, Bill?« fragte er. »Das ist das Schöne mit Akademikern. Sie sind guten Argumenten gegenüber immer sehr aufgeschlossen!« Eine halbe Stunde später saßen die Männer in Kents Praxis. Miller hielt das Telefon besetzt, während der Mann, der sich Bill nannte, vor dem Sprechzimmer auf und ab marschierte. Beide Gangster hatten darauf verzichtet, Augenzeugen der Obduktion zu werden.
    Nach 20 Minuten kam Kent aus dem Sprechzimmer. Er trug einen Arztkittel und trocknete sich die Hände an einem Frottiertuch ab. Die Männer starrten ihn neugierig an. »Wo haben Sie das Zeug?«
    »Es gibt kein Zeug«, sagte Kent und warf das Handtuch zur Seite. Er griff sich in die Tasche und zog ein Päckchen Zigaretten hervor. Die Männer fuhren fort, ihn anzustarren. »Was soll das heißen, verdammt noch mal?« stieß Miller hervor.
    »Ich habe den Toten genau untersucht. Er hat keine Steine geschluckt.«
    Miller lachte plötzlich. Er lachte so schrill und beinahe hysterisch, daß Bill die Kinnlade nach unten klappen ließ und vor Verblüffung wie ein Kretin aussah. Miller fing sich schnell. Er trat auf Kent zu. »Mensch, Doc«, sagte er, noch immer grinsend, »haben Sie im Ernst geglaubt, damit durchzukommen?«
    »Womit durchkommen?« fragte Kent verblüfft.
    »Ich kann Sie ja verstehen«, meinte Miller. »Sie sitzeh in der Tinte. Sie können sich an Ihren fünf Fingern ausrechnen, wann für Sie die Schnapsquellen versiegen werden. Für einen Quartalssäufer Ihres Formats ist das keine

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