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0464 - Der Tod der Lebedame

0464 - Der Tod der Lebedame

Titel: 0464 - Der Tod der Lebedame Kostenlos Bücher Online Lesen
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Anschließend, so gegen zwölf Uhr mittags, wollten wir uns bei Vivian Derridge treffen, um sie nochmals ins Gebet zu nehmen.
    Eine halbe Stunde später unterhielt ich mich mit Abe Cornell, dem Hausmeister des Apartment Buildings West 14. Straße 189. Er war ein bulliger, etwas mürrischer Typ mit Halbglatze und großporiger Gesichtshaut. Er nahm mich mit in die verglaste Portiersbox und sah sich sehr aufmerksam meinen FBI-Ausweis an. Dann gab er ihn mir wieder zurück und sagte: »Schießen Sie los! Was haben Sie auf dem Herzen?«
    »Es geht um Mr. Dalland«, sagte ich. »Er wohnt erst seit drei Monaten hier«, bemerkte Cornell einschränkend.
    »Was wissen Sie von ihm?«
    »Nicht viel. Er zahlte die Miete immer pünktlich und ist einer von denen, die sich nie beschweren. Das ist das einzige, was mich als Hausmeister interessiert.«
    »Verreiste er viel?«
    »Ja, er blieb oft wochenlang weg.«
    »Wissen Sie, wohin er reiste?«
    »Keine Ahnung. Ich nehme doch an, daß er geschäftlich unterwegs war…«
    »Was bringt Sie darauf?«
    Cornell sah erstaunt aus. »Zum Vergnügen gondelt heutzutage kaum noch jemand um die Welt.«
    »Sie wissen also, daß es sehr weite Reisen waren, die Mr. Dalland unternahm?«
    »Das sah man doch an den Hotelzetteln an seinen Koffern!« sagte Cornell. »Warum interessieren Sie sich denn für ihn? Wäre es nicht richtiger, Sie würden sich direkt an ihn wenden?«
    Jetzt war es an mir, erstaunt zu sein. »Wissen Sie denn nicht, daß er tot ist.?« Cornells Augen wurden groß und rund. »Tot? So plötzlich?«
    »Ja. Er ist am Sonnabend mit der Bristol abgestürzt«, sagte ich.
    Cornell starrte mich an, als wüchse mir plötzlich ein Horn aus der Stirn. »Sagen Sie das noch einmal!« flüsterte er heiser. Ich tat ihm den Gefallen.
    »Jetzt habe ich eine Überraschung für Sie«, sagte Cornell und beugte sich mir so weit entgegen, daß ich seinen tabakgeschwängerten Atem spürte. »Ihr John F. Dalland ist so lebendig wie Sie und ich, Mister!«
    ***
    Ich lehnte mich zurück. Erstens wollte ich Cornells ätzendem Atem entgehen, und zweitens verspürte ich das Bedürfnis, mir etwas Halt zu geben. »Sie haben ihn mit eigenen Augen gesehen?« fragte ich.
    Cornell nickte. »Lassen Sie mich nachrechnen… das war vor ungefähr acht Stunden.«
    »Wo?«
    »Hier im Haus.«
    »Hm, das muß so gegen halb drei Uhr morgens gewesen sein«, stellte ich fest.
    »Genau«, sagte Cornell. »Ich war mit meiner Familie draußen in Jersey bei Onkel Frederic. Wir feierten seinen Geburtstag. Sie wissen, wie es bei solchen Gelegenheiten zugeht. Wir tranken einen über den Durst, und es wurde ein bißchen spät. Auf der Rückfahrt wurden wir noch durch eine Reifenpanne aufgehalten. Kurz und gut, es war so gegen zwei, als ich meine Familie hier auslud. Ich half meiner Frau, das Gepäck in die Wohnung zu tragen, und brachte dann die Kinder zu Bett. Dann ging ich noch mal hinaus, um den Wagen in die Garage zu fahren. Inzwischen war es so gegen halb drei geworden. Als ich die Halle durchquerte, kam mir Dalland entgegen.«
    »Er verließ gerade den Lift. Er kam also von oben, aus seiner Wohnung, nehme ich an.«
    »Sie sind ganz sicher, daß er es war?«
    »Ich habe doch keine Tomaten auf den Augen!«
    »Womit war Mr. Dalland bekleidet?«
    »Mit einem hellgrauen Einreiher. Den Anzug kenne ich genau«, sagte Cornell.
    »War das der Anzug, mit dem er abgereist ist?« fragte ich.
    »Das kann ich nicht behaupten. Fest steht, daß heute nacht Dalland in dem Anzug steckte!«
    »Haben Sie ihn begrüßt?«
    »Er sauste mit gesenktem Kopf an mir vorbei.«
    »Erwiderte er Ihren Gruß?«
    »Er murmelte etwas. Er sagte, daß er es eilig habe!«
    »Was trug er bei sich?«
    »Eine Collegemappe. Ein braunes, glattes Ding. Die habe ich auch schon bei ihm gesehen.«
    »Ich muß ganz sichergehen, daß keine Verwechslung vorliegt«, fing ich noch einmal an. »Würden Sie Ihre Behauptung auch dann aufrechterhalten, wenn ich Ihnen sagte, daß ein Bruder da ist, ein sehr ähnlich aussehender Bruder?«
    »Mir hat Dalland mal erklärt, daß er keine Angehörigen mehr besitzt«, meinte Cornell erstaunt.
    »Vielleicht stimmt das sogar, ich will nur jede Möglichkeit ausschöpfen.«
    »Wenn ein Zwillingsbruder existiert, müßte ich mich natürlich korrigieren. Aber solange Sie das nicht nachweisen können, bleibe ich dabei, daß es John F. Dalland war!« sagte der Hausmeister heftig-***
    Als ich Sergeant Fisher sah, packte mich die milde Form eines

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