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0464 - Der Tod der Lebedame

0464 - Der Tod der Lebedame

Titel: 0464 - Der Tod der Lebedame Kostenlos Bücher Online Lesen
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denke schon«, sagte der Portier und befeuchtete die Lippen mit der Zungenspitze. Ich merkte, daß er mehr wußte, als er zu sagen bereit war, und schob ihm eine Zehndollarnote hin. »Mich interessiert jedes Detail.«
    Er steckte den Geldschein rasch in die Tasche. »Die Wahrheit ist, daß Baxter mich bat, den Mann zu verfolgen. Dafür habe ich hundert Piepen kassiert.«
    »Was wollte Baxter erfahren?«
    »Er wollte herausfinden, wohin sich der Mann mit dem Koffer wendet, mit wem er spricht und so weiter.«
    »Was konnten Sie Baxter berichten?«
    »Nicht viel, aber Baxter war mit der Information zufrieden.«
    Der Portier zuckte die Schultern. »Zufrieden ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck. Ich merkte, daß Baxter auf einmal sauer wurde. Aber er hielt Wort und gab mir das Geld. Das war das einzige, was mich interessierte.«
    »Wohin fuhr der kleine Mann?«
    »Nach Bronx, zum Deegan Boulevard. Er besuchte dort eine Limonadenfabrik, die Reynolds-Company. Ich wartete rund zehn Minuten auf der Straße. Als er nicht wieder aufkreuzte, fuhr ich zurück zur Pension.«
    »War Baxter mit dem Wagen hier?«
    »Nein, er benutzte stets ein Taxi.«
    »Haben Sie jeweils für ihn das Taxi bestellt?«
    »Ja.«
    »Auch gestern, als er abreiste?«
    »Sicher. Für die Vermittlung von Fahrgästen bekomme ich eine Provision.«
    »Geben Sie mir den Namen und die Telefonnummer des Fahrers«, sagte ich. »Der Mann interessiert mich.«
    ***
    »Ehe wir anfangen, möchte ich ein paar Punkte klarstellen,« sagte Dalland zu Kelly und schob die Kaffeetasse beiseite. Sie saßen am Küchentisch.
    »Kannst du nicht antworten?«
    Kelly zuckte schuldbewußt zusammen. »Ich habe doch bereits gesagt, daß Sie sich auf mich verlassen können!«
    »Du wirst einsehen, daß ein Gesichtsverband meine Position verraten könnte«, meinte Dalland. »Wann kann ich das Ding frühestens abnehmen?«
    »In etwa acht Tagen.«
    »Gut. Während dieser Zeit werde ich bei dir wohnen.«
    »Aber das geht doch nicht«, protestierte Kelly erschreckt. »Wieso?«
    »Ich empfange oft Besuche… Freunde und so!« stotterte Kelly mit hochrotem Kopf.
    »Dann wirst du diesmal darauf verzichten!« erklärte Dalland. »Du machst jetzt eine Liste von allen Artikeln, die zwei Leute für eine Woche brauchen, Getränke inbegriffen.«
    »Okay, Sie sind der Boß«, seufzte Kelly. »Ja, und ich wünsche, daß du es zu keiner Zeit vergißt!«
    In diesem Moment klingelte es an der Wohnungstür. »Wen erwartest du?« fragte Dalland. Er griff in die Jackettasche und holte eine Pistole hervor. Kelly sprang erschreckt hoch. »Nehmen Sie das Ding weg, John!«
    »Du wirst nicht an die Tür gehen«, entschied Dalland.
    »Vielleicht ist es der Briefträger…«
    »… oder einer von Trentwoods Leuten«, ergänzte Dalland. »Ich darf kein Risiko eingehen.«
    Es klingelte erneut. »Sie machen einen Fehler, John«, meinte Kelly. »Wenn ich nicht öffne, wird das erst recht Verdacht erwecken.«
    Dalland überlegte kurz. »Damit hast du recht«, meinte er und legte den Sicherungsflügel der Pistole um. »Geh an die Tür und denke daran, daß ich jedes Wort mithöre! Keine Gesten, keine Fratzen, verstanden? Ich würde bereits an der Reaktion des Besuchers merken, was los ist!«
    »Sie können auf mich bauen«, meinte Kelly und huschte in die Diele. Er öffnete die Tür. Noch ehe er ein Wort zu sagen vermochte, bekam er einen Stoß vor die Brust. Mit einem erschreckten Aufschrei taumelte er zurück. Drei Männer traten über die Schwelle. Zwei von ihnen hielten Pistolen in der Hand. Der dritte war Trentwood.
    »Wo steckt der Kerl?« fragte Trentwood. Er hob dabei nicht einmal die Stimme.
    Kelly lehnte zitternd an der Wand. Sein Blick huschte zur Küchentür. Die Revolvermänner verstanden den Wink. Einer kickte mit dem Fuß die Tür auf.
    Als Antwort peitschten zwei Schüsse in den Flur. Sie verletzten niemand, da Trentwood und seine Leute vermieden hatten, in die Schußlinie zu geraten.
    »Komm heraus!« befahl Trentwood. Er sprach noch immer ruhig, beherrscht.
    Dalland hatte sich in der Küche in die Lücke zwischen Herd und Kühlschrank zurückgezogen. Er behielt die Tür im Auge. Die Pistole hatte er schußbereit im Anschlag.
    »Kommt doch her, wenn ihr was von mir wollt!« stieß Dalland hervor. »Los, kommt doch!« Er schielte zum Fenster. Es stand halb offen. Er sah, daß die Feuertreppe unmittelbar daran vorüberführte.
    »Du hast mich betrogen, Dalland«, sagte Trentwood. »Ehe ich bereit

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