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0464 - Der Tod der Lebedame

0464 - Der Tod der Lebedame

Titel: 0464 - Der Tod der Lebedame Kostenlos Bücher Online Lesen
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»Trentwoods Arm reicht weit. Er würde mich noch in der Zelle zu fassen bekommen.«
    »Trentwood weiß, daß wir Sie jagen«, sagte ich. »Er wird daraus seine Konsequenzen ziehen. Ehe er sich der Gefahr aussetzt, durch Sie verraten zu werden, wird er lieber zuschlagen, um Sie zum Schweigen zu bringen!«
    »Na bitte, da haben Sie es!«
    »Er ist machtlos, solange Sie in unserer Gewalt sind.«
    »Eine reizende Alternative«, sagte Byrnes bitter.
    »Sie haben es so gewollt.«
    »So bestimmt nicht«, meinte er.
    Ich sah, daß vor Vera Rovers Haus ein Taxi hielt. Phil stieg aus und zahlte. Als er uns erreicht hatte, klärte ich ihn mit wenigen Worten auf. »Ich glaube, Byrnes ist unser Mann«, schloß ich zuversichtlich. »Nimm ihn mit! Ich sehe mir inzwischen mal die junge Dame an.«
    Ich klingelte.
    Hinter der Tür ertönte das Klicken hochhackiger Absätze. Im nächsten Moment stand ich dem Mädchen gegenüber. Ich sah, wie das plötzliche Erschrecken ihre Augen weitete.
    »Verschwinden Sie!« keuchte Sie. »Hinaus mit Ihnen!«
    »Langsam, meine Liebe«, sagte ich. »Ich muß mich mit Ihnen unterhalten.« Sie trat plötzlich zurück und gab den Weg ins Wohnungsinnere frei. Auch ohne grünes Chiffonkleid sah sie recht hübsch aus. Sie trug hellgraue Slacks und einen enganliegenden, purpurroten Pulli, der sehr kurvenfreundliche Tendenzen hatte.
    »Sie waren hinter Ernie her, nicht wahr?« fragte sie mit tonloser Stimme und hängenden Schultern. »Es war sehr dumm von ihm, bei mir unterkriechen zu wollen.«
    »Darf ich jetzt eintreten?« fragte ich höflich.
    Sie machte schweigend kehrt und ging voran. Ich folgte ihr. Im Wohnzimmer steckte sie sich eine Zigarette an. Ich sah, daß ihre Hände nicht zitterten. Ich schaute mich um und fragte: »Wo haben Sie dann ihre MPi?«
    »Du lieber Himmel«, sagte sie und setzte sich.
    »Sie gehörte Dalland. Ich fand sie im Küchenschrank. Als Sie in der Wohnung aufkreuzten, hielt ich es für eine gute Idee, die Kanone zur Sicherung meines Rückzuges zu verwenden.«
    »Erlauben Sie, daß ich mich setze?«
    »Fühlen Sie sich hier wie zu Hause«, sagte sie bitter, »in ein paar Stunden werden Ihre Cops ja sowieso aus der Wohnung einen Schweinestall gemacht haben. Aber ich habe die Dinger nicht, bestimmt nicht!«
    »Wovon reden Sie?«
    »Von den Steinen! Sie sind einfach verschwunden.« '
    »Sprechen Sie von den Steinen, die man im Körper des Toten vermutete?«
    »Als ob Sie das nicht wüßten!«
    »Ihr Boß hält Sie nicht auf dem laufenden«, sagte ich. »Sonst müßten Sie wissen, daß Dalland gar nicht tot ist. Wenn es diese Steine wirklich geben sollte, dann befinden sie sich in Dallands Besitz.«
    »Dalland ist doch tot!«
    »Dalland charterte in Amsterdam irgendeinen Ganoven, den er beauftragte, ein Päckchen in New York abzuliefern. Der Ganove reiste unter Dallands Namen und mit dessen Papieren. Das Päckchen enthielt eine Zeitbombe, die kurz vor der Landung explodierte.«
    »Ich verstehe«, murmelte das Mädchen. Ich bemerkte erst jetzt, daß sie künstlich angeklebte Wimpern hatte. »Ehe Trentwood dahinterkam, was nun wirklich los war, hatten wir den Toten schon aus dem Leichenschauhaus geholt.«
    »Wir?« echote ich.
    »Na, Bill und Ernie.«
    »Wer ist Bill?«
    Vera Rover biß sich auf die Unterlippe und betrachtete das glühende Ende der Zigarette. »Ich habe schon zuviel gesagt!« murrte sie.
    »Sie können nicht auf halbem Wege stehenbleiben. Reden Sie weiter! Es ist für Sie die einzige Chance, mit einem blauen Auge davonkommen.«
    Vera Rover blickte mich an. »Machen Sie mir doch nichts vor! Für Sie bin ich nur eine Gangstermolly. Sie wollen jetzt möglichst viele Informationen haben. Aber selbst wenn ich Sie Ihnen geben wollte, könnte ich es nicht. Es gehört nicht zu Trentwoods Angewohnheiten, seine Leute in jedes Detail einzuweihen.«
    »Immerhin geben Sie zu, für Trentwood zu arbeiten?«
    »Nein, das trifft nicht zu«, behauptete sie. »Ich habe nur gelegentlich einen Auftrag erfüllt, um mir ein paar Dollars nebenher zu verdienen.«
    »So wie gestern, als Sie Dallands Wohnung durchsuchten, und wie heute, als Sie für Dertinger den Chauffeur spielten…«
    »Ich habe es nicht für Trentwood getan. Ich wollte Ernie imponieren.«
    »Sie sind sein Mädchen?«
    »Wir wollten heiraten«, sagte sie bitter. »Ich wollte es jedenfalls…«
    »Das waren keine Spiele«, sagte ich scharf. »Das war Mord!«
    »Ernie hat Kent nicht umgebracht! Er war es nicht!« sagte Vera

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