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0464 - Der Tod der Lebedame

0464 - Der Tod der Lebedame

Titel: 0464 - Der Tod der Lebedame Kostenlos Bücher Online Lesen
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selbstsicherer Mann, der sich als Anwalt einen Namen gemacht hatte.
    Garner gab sich gelöst und verbindlich. »Ich hoffe, Sie werden die Diskretion wahren, die die Presse den Schlüsselbesitzern zugesagt hat«, begann er lächelnd.
    »Damit kann jeder rechnen, der nicht in das Verbrechen verstrickt ist.«
    Er legte den Schlüssel vor mir auf den Tisch. »Ich bin nicht verheiratet«, sagte er. »Ich brauche mich vor keinem zu verantworten. Aber einige meiner Klienten könnten daran Anstoß nehmen, daß ich… nun, schließlich war mir bekannt, daß Vivian auch andere Männer mit ihrer Gunst beglückte. Für die fragliche Zeit habe ich übrigens ein Alibi.«
    Am gleichen Tag kreuzten noch zwei Männer auf. Sie ähnelten im Typ dem selbstsicheren Anwalt, aber sie gaben sich weniger gelöst. Beide fürchteten den Skändal. Aber beide verfügten über Alibis.
    Dann war zunächst einmal Pause. Phil und ich knieten uns in den Fall Trentwood. Es gab eine Menge zu tun. Der Distrikt Attorney sollte eine hieb- und stichfeste Anklageschrift bekommen. Und dann erschien gegen Abend der vierte Mann. Er war groß und muskulös, ein glattrasierter Mittdreißiger, der welliges dunkelblondes Haar hatte, das sich schon zu lichten begann. Er trug einen ziemlich auffällig karierten Anzug mit einer knalligen Krawatte.
    »Ich bin einer von Vivians Freunden«, stellte er sich vor. »Mein Name ist Jack Warper.«
    Er setzte sich mir gegenüber. Sein Lächeln war sehr breit, aber es wirkte nicht natürlich. Das hatte nicht viel zu bedeuten. Die meisten Leute reagierten so, wenn sie auf dem Besucherstuhl saßen. Meistens war es eine Mischung von gespielter Forschheit oder von Gelassenheit.
    »Sie waren oft bei ihr?«
    Er legte den Schlüssel auf den Schreibtisch. »Sonst hätte sie mir wohl kaum das Ding anvertraut«, bemerkte er grinsend. »Wann haben Sie ihn bekommen?«
    »Vor drei Monaten.«
    »Wie oft haben Sie Vivian besucht?«
    »Dreimal im Monat, würde ich sagen.« Sein Grinsen vertiefte sich. »Ich wäre gern häufiger zu ihr gegangen, aber Sie wissen ja, daß Vivian eine Frau war, die von ihren Freunden große Geschenke erwartete. Und das konnte ich mir einfach nicht erlauben.«
    »Welchen Beruf üben Sie aus?«
    »Ich bin Chauffeur, Sir. Zum Glück verdiene ich ganz gut. Aber leider nicht gut genug, um mir jede Extravaganz leisten zu können. Vivian war eine Extravaganz. Sie hat sogar einen Teil meiner Ersparnisse geschluckt.«
    »Wieviel?« .
    »Na, mindestens tausend Dollar würde ich sagen.«
    »Wurden Sie Von Vivian gewarnt?«
    Er hob die Augenbrauen. »Gewarnt? Ich verstehe das nicht ganz!«
    »Vivian wurde gegen ihren Willen in ein Verbrechen verstrickt. Sie kennen ja die Geschichte von dem Leichenfund, sie stand in.allen Zeitungen. Die Frage ist, ob Vivian ihre Freunde telefonisch warnte, daß die Polizei sich für die Schlüsselbesitzer interessiert.«
    »Nein, mich hat sie nicht angerufen.«
    »Die anderen Männer hat sie verständigt.«
    »Dann hat sie gewiß auch versucht, mich zu erreichen. Aber ich bin Chauffeur, und da ist man viel unterwegs. Das gilt übrigens auch für die Tatzeit. Sie können sich bei meinem Chef, Mr. Lipton, erkundigen.«
    »Nennen Sie mir die Anschrift«, bat ich und zückte den Kugelschreiber. »Riverside Drive 281«, sagte Warper. »Es ist der Seidenstrumpf-Lipton.«
    »Wie bitte?«
    »Mr. Lipton produziert die Lipton-Strümpfe, Sir.«
    »Ich verstehe. Vielen Dank für Ihren Besuch, Mr. Warper. Sie können gehen.« Warper erhob sich nur zögernd. Es schien, als habe er noch etwas auf dem Herzen. »Nun?« fragte ich. »Nichts«, sagte er und ging zur Tür. Als er die Hand auf die Klinke legte, fragte ich: »Kannten Sie irgendeinen von Vivian Derridges Freunden?«
    »Nein«, sagte Warper. Dann ging er hinaus.
    Phil kam herein. »Besuch gehabt?«
    »Nummer vier war da«, berichtete ich und nahm den Schlüssel in die Hand.
    »Fehlt noch einer«, stellte Phil grimmig fest. »Der Mörder!«
    Ich rieb mir nachdenklich das Kinn. »Nein«, sagte ich. »Ich glaube fast, wir haben ihn schon.«
    »Aber was ist mit dem fünften Mann los?« fragte Phil.
    »Das ist vermutlich einer, dem die Zivilcourage der anderen fehlt.«
    »Wer soll der Täter sein?«
    Ich erhob mich und blickte auf die Uhr. »In zwei Stunden hoffe ich es zu wissen.«
    ©
    »Ein Mr. Parker wünscht Sie zu sprechen, Sir.«
    Howard Lipton legte die Lupe aus der Hand. Er war gerade damit beschäftigt gewesen, einige neu erworbene Briefmarken

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