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0464 - Die grüne Göttin

0464 - Die grüne Göttin

Titel: 0464 - Die grüne Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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war als der alte. Natürlich, er war ja auch viel jünger. Mindestens um zweihundert Jahre. Der alte Körper war verbraucht gewesen. Seine Energien waren fast erloschen.
    Es war dringend erforderlich gewesen, eine neue Hülle zu bekommen.
    Und er, der jetzt in der Dunkelheit stand und beobachtete, bemüht, dabei kein Geräusch zu verursachen, welches die anderen auf ihn aufmerksam werden lassen konnte - er war nur einer von vielen, die noch unterwegs waren…
    ***
    »Das gibt's doch nicht«, flüsterte Mario deSilva entgeistert. Noch einmal faßte er nach, weil sein Verstand einfach nicht akzeptieren wollte, daß er es bei diesem Leichnam mit einem »Gummimenschen« zu tun hatte.
    Kein Knochengerüst! Kein Skelett in diesem Körper! Wie war das möglich?
    DeSilva spürte, wie er eine Gänsehaut bekam. Er richtete sich auf, wich unwillkürlich von dem Toten zurück. »Hol Verstärkung«, flüsterte er. »Hol Verstärkung, sofort! Verdammt, Burger, das gibt es einfach nicht!«
    »Hättest du zunächst einmal die Freundlichkeit, mich über deine neuesten Erkenntnisse zu informieren, die dich dazu veranlassen…«
    Da wirbelte deSilva herum. Mit schnellen Schritten kam er auf Burger zu, schob mit einem heftigen Ruck dessen Arme beiseite, die die Dienstwaffe hielten, und packte den Kollegen an den Aufschlägen seiner Jacke, um ihn heftig durchzuschütteln. »Verdammt, hör endlich auf mit deinen dämlichen Sprüchen!« brüllte er. »Hör auf damit! Schau dir diesen Toten an, faß ihn an, verdammt! Los, mach schon!«
    Er stieß den überraschten Burger herum und auf den Toten zu. Burger taumelte ein paar Schritte. Dann sah er deSilva an, erkannte dessen Totenblässe, und schulterzuckend kauerte er sich neben den Toten und berührte ihn.
    Als er sich wieder erhob, war auch er wachsbleich. Immer noch die Pistole in der Hand, kam er langsam zum Wagen zurück.
    »Ich schlage vor, daß wir weiterfahren, Mario. Dieser Tote widerspricht allen Regeln der Wahrscheinlichkeit. Vermutlich hat uns einer eine Gummipuppe besonderer Qualität vor die Nase gelegt und filmt jetzt mit versteckter Kamera unsere Reaktion. Also los, beweg deine Extremitäten und falte deinen Sportlerkörper wieder hinter das Lenkrad. Ich hege nicht die geringste Absicht, mich von einem Unbekannten zum Narren halten zu lassen.«
    DeSilva schüttelte den Kopf.
    »Nein, Burger«, murmelte er. »Solche Gummipuppen gibt's nicht. Der ist echt, nur verstehe ich einfach nicht…«
    Da sah er den Mann, der langsam näher kam. Im Zwielicht war nur zu sehen, daß er einen weißen Anzug trug und etwas in der Hand hielt, das silbern funkelte.
    Blitzartig griff deSilva zur Dienstwaffe, riß sie hoch und richtete sie auf den Unbekannten.
    »Die Hände hoch! Waffe fallenlassen!« brüllte er.
    Das Silberne in der Hand des Fremden, der mit seinem weißen Anzug überhaupt nicht in diese heruntergekommene Gegend paßte, reflektiere das Licht der Straßenlampe und spiegelte einen schmalen Lichtstrahl in die dunkle Schlucht zwischen zwei Häusern. Da stand noch jemand!
    DeSilva konnte seinen Reflex nicht mehr stoppen. Er krümmte den Zeigefinger. Die Dienstwaffe in seiner Hand bellte auf und spie das Blei zu dem Mann zwischen den Häusern hinüber!
    ***
    Unwillkürlich blieb Zamorra stehen. Er fragte sich, weshalb die Polizisten das Skelett nicht beachteten, das in einem Hauseingang lag, nur ein paar Meter von dem Liegenden entfernt. Dann aber wurde ihm klar, daß sie es nicht sehen konnten. Die schlechten Lichtverhältnisse und die Betrachterperspektive ließen es nicht zu.
    Ein Mann auf dem Gehsteig, vermutlich tot, und ein Skelett in einem Hauseingang, nur ein paar Meter von dem Toten entfernt! Großartig , dachte Zamorra. Ich habe ein fantastisches Talent, immer wieder über die merkwürdigsten Dinge zu stolpern!
    Diese seltsame Kombination konnte nicht mit rechten Dingen zugehen.
    Zamorra beobachtete, wie der beim Toten kniende Beamte aufsprang. Er lief zum Wagen, stritt sich mit seinem Kollegen. Der sah sich den Liegenden ebenfalls an und kam dann zum Einsatzfahrzeug zurück. Die beiden Beamten schienen recht gegensätzlicher Meinung zu sein über das, was nun zu geschehen hatte.
    Zamorra achtete nicht auf das, was die beiden sagten, auch nicht, als einer von ihnen laut geworden war. Er wollte statt dessen herausfinden, ob Schwarze Magie im Spiel war. Es konnte sich zwar bei dem Skelett um einen makabren Scherz handeln - in jeder Lehrmittelhandlung ließen sich

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