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0465 - Das Biest

0465 - Das Biest

Titel: 0465 - Das Biest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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okay. Wenn es nötig ist, einen Rolls-Royce zu kaufen, um gegenüber einem Kontrahenten zu repräsentieren - bitte, tun Sie es. Geht es aber darum, daß Sie sich selbst und Freunden einen Gefallen tun wollen und der Einsatz der Mittel überflüssig war, werde ich Sie später regreßpflichtig machen. Vorerst aber tun Sie bitte alles, um Mister Tendyke zu finden. Möglichst lebendig.«
    Er beendete das Gespräch.
    Zamorra nickte bedächtig und legte den Hörer ebenfalls auf. Möglichst lebendig. Das klang fast wie ein Steckbrief: Tot oder lebendig. Ein ketzerischer Gedanke durchzuckte Zamorra: Nützte ein toter Tendyke Riker vielleicht noch weitaus mehr? Immerhin konnte er dann einen Leichnam vorweisen. Diesmal würde die amtliche Todeserklärung unanfechtbar sein, und damit war Riker automatisch und ganz legal endgültig die Nummer eins… Mit Tendykes Leichnam war das alles klar. Dann bestand kein Risiko, daß er noch einmal wieder aus der Versenkung auftauchen würde wie vor ein paar Wochen.
    »Ja«, murmelte Zamorra. »Wir suchen Rob, schleppen ihn herbei, und wenn er noch lebt, bekommt er im richtigen Moment von irgendwem eine Kugel oder ein Messer zwischen die Rippen. Dann ist er tot, wir bekommen eine Mordanklage an den Hals, und Riker kann triumphieren, weil er gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt. Das wird ihm diese immensen Unkosten wert sein, die wir augenblicklich für die TI verursachen.«
    »Bist du da sicher?« fragte Nicole skeptisch.
    »Es wäre immerhin eine Möglichkeit, nicht wahr?« Zamorra warf einen Blick auf Doc Markham, der den Telefonaten und Zamorras jetzigen Worten zwar aufmerksam gelauscht hatte, dem aber das Hintergrundwissen fehlte, um sich eine konkrete Meinung zu bilden.
    »Vielleicht«, überlegte Zamorra, »ist es ganz gut, daß Sie so neugierig waren, mit hierher zu kommen. Vielleicht werden Sie irgendwann bezeugen müssen, was Sie hier gehört haben.«
    »Es sind Dinge, die mich nichts angehen«, wich der Neger aus. »Ich interessiere mich nur für die Magie, mit der Sie - und auch andere - arbeiten.«
    Zamorra lächelte.
    »Möchten Sie mit uns eine andere Dimension besuchen?« fragte er. »Sie sind Mediziner, sie sind Forscher und Wissenschaftler, Doc. Könnte es Sie nicht reizen, mit eigenen Augen die Welt zu sehen, in welcher sich eine Lebensform wie diese Skelette entwickeln konnte?«
    »Eine andere Welt? Ich glaube nicht«, sagte Markham.
    »Nun, aber vielleicht könnten Sie für uns Fremdenführer spielen«, bat der Parapsychologe. »Sie kennen sich in dieser Gegend auf jeden Fall weitaus besser aus als wir. Ich will mir die Stelle ansehen, an der sich das Tor befindet beziehungsweise befunden hat, aus dem die Skelette kamen. Ich weiß in etwa, wo es sich befindet, aber wenn ich so etwas wie einen ›ortskundigen Führer‹ bei mir hätte, wäre mir wesentlich wohler.«
    »Na schön. Es darf nur nicht zu lange dauern«, sagte Markham. »Immerhin habe ich einen Job und muß morgen wieder einigermaßen früh aufstehen. Äh… brauchen Sie diese Substanzreste noch, die Sie auf irgendeine Weise befragt haben? Oder kann ich sie mit zurücknehmen?«
    »Sicher, können Sie«, sagte Zamorra. »Aber weshalb ist das für Sie wichtig?«
    Der Neger breitete die Arme aus. »Verwaltung«, sagte er. »Es würde etwas fehlen, oder glauben Sie, ich könnte in meine Berichte schreiben: Entfernt und an Zauberer weitergegeben zwecks magischer Befragung?«
    Zamorra lächelte. »Das allerdings nicht«, gestand er. »Warten Sie, ich mache mich ein wenig frisch und dann sehen wir uns die Gegend mal an, um besser vorbereitet zu sein, wenn Ted eintrifft. Dann brauchen wir keine zusätzliche Zeit mehr mit Suchen zu verlieren, während wir jetzt doch nichts tun können. Und heute abend können wir vielleicht ein Restaurant heimsuchen und über eventuelle weitere Unterstützung reden.«
    »Unterstützung? Sind Sie irre?« fragte Markham.
    »Vielleicht«, gab Zamorra zurück, »brauchen wir da drüben in der anderen Welt einen Arzt. Nicht für uns, sondern vielleicht… für diese armen Teufel von Skeletten!«
    ***
    Die Verbindung zerbrach, der mentale Block zerfiel. Aus einer rufenden Einheit wurden wieder drei einzelne Menschen - Robert Tendyke und die Peters-Zwillinge.
    Tendyke schüttelte sich heftig. Er fühlte eine eigenartige Form der Benommenheit. Die Erfahrung, als Verstärker für einen telepathischen Ruf zu dienen, war für ihn neu. Er war mit den Bewußtseinen der beiden Telepathinnen

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