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0465 - Das Biest

0465 - Das Biest

Titel: 0465 - Das Biest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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aufzunehmen.
    Was konnten sie nun noch tun?
    Selbst ein Mann mit der Erfahrung und den Tricks eines Robert Tendyke wußte keine Lösung mehr. Und das tat verdammt weh.
    ***
    Das Tor befand sich weit im Nordosten von Baton Rouge, mitten in der Wildnis. Als es angelegt wurde, schien man Wert darauf gelegt zu haben, daß es auch nach dreihundert oder mehr Jahren noch nicht von der menschlichen Zivilisation berührt werden konnte. Es gab Wasser in der Nähe, es gab ein wucherndes Dschungeldickicht, und es führte vom nächsten Highway ein ausgetretener Trampelpfad ins Dickicht und dorthin, wo das Tor sein mußte. Sie kamen zu Fuß aus der anderen Welt, aber wie es schien, waren sie in der Lage, entweder größere Distanzen sehr schnell zurückzulegen, oder sie reisten per Anhalter bis zu diesem Pfad, von dem aus sie auch bei ihrer Ankunft den Daumen hochreckten.
    Indessen war Zamorra sich nicht sicher, ob diese letztere Vermutung zutreffen konnte. Immerhin hatte jenes Wesen, dessen Wirtskörper-Hirnsubstanz er befragt hatte, seit etwa dreihundert Jahren die Erde nicht mehr betreten. Es konnte einfach nichts von Autos gewußt haben, von Highways und von den Möglichkeiten, als Anhalter zu reisen. Andererseits hatten diese Wesen sich sehr gut an die Welt der Gegenwart angepaßt; sie kannten sich aus. Offenbar hatten sie also Informationen gesammelt.
    Die dritte Möglichkeit bestand darin, daß sie ahnungslos aus Shedos Welt kamen und ihr modernes Wissen erst aus den neuen Wirtskörpern übernahmen. Wie es genau ablief, das hatte Zamorra bei seiner Beschwörung nicht erfahren können. Darum war es ihm auch eigentlich gar nicht gegangen; für ihn war es wichtiger, das Tor zu kennen und Hintergrundinformationen über die Welt, die er aufsuchen wollte, zu erhalten.
    Und das hatte funktioniert…
    Zamorra betrachtete die Gegend eingehend. Die Wildnis gefiel ihm nicht. Wenn sie sich darauf konzentrierten, das Tor wieder zu öffnen, konnten sie leicht von Giftschlangen, Skorpionen oder auch Alligatoren überrascht werden.
    Aber damit hatten sie sich abzufinden.
    Dr. Markham zuckte mit den Schultern. »Bis jetzt habe ich immer noch ein wenig gezweifelt«, gestand er. »Es hätte alles mit Hypnose zusammenhängen können…«
    »Auch die Leichname, die Sie obduzieren mußten? Wer soll Sie da hypnotisiert haben?« hakte Nicole ein.
    »Dafür hätte es vielleicht eine Erklärung gegeben. Es gibt viele Dinge, die auf den ersten Blick wie Zauberei aussehen und dann doch eine natürliche Erklärung finden. Nein, ich meinte eher die Magie des Professors und die Geschichte von diesem Tor in eine andere Welt. Jetzt aber, wo ich die Spuren sehe, die hierher führen und dann einfach im Nichts enden… vor dieser zertrampelten Stelle, gerade so, als sei jemand aus einer Art Öffnung gestiegen… nein, das ist echt.«
    »Es könnte ebenfalls Hypnose sein«, sagte Nicole. »Vielleicht gaukeln wir Ihnen das nur vor, Doc.«
    Markham schüttelte den Kopf. »Das ist unmöglich. Ich bin über ein Detail gestolpert, auf das nur ich reagiere und das Sie mir niemals hätten vorgaukeln können, weil es nur in meiner Erinnerung existiert. Ich weiß jetzt endgültig, daß all dies hier echt ist.«
    Er machte eine kurze Pause und fragte dann: »Und Sie wollen mich also tatsächlich dabeihaben, wenn Sie das Tor öffnen und hindurchgehen in diese andere Welt?«
    »Es wäre mir lieb«, sagte Zamorra. »Andererseits möchte ich Sie nicht in eine Sache hineinreißen, die Sie eigentlich überhaupt nicht betrifft. Und es kann verflixt gefährlich sein. Rechnen Sie mit dem Schlimmsten.«
    »Sie sagten, Sie brauchen einen Arzt - für die anderen «, erinnerte sich Markham. »Sind Sie Ihrer Sache wirklich sicher?«
    Zamorra nickte.
    »Ziemlich. Und in dem Fall wären Sie der geeignete Mann. Sie denken recht aufgeschlossen, das ist das Wichtigste dabei. Aber rechnen Sie mit tödlicher Gefahr. Wir werden versuchen, Sie zu schützen, weil Sie eben keine Erfahrung mit dem Überleben in anderen Welten haben, aber garantieren können wir natürlich für nichts.«
    »Andererseits haben wir schon oft genug mit Menschen zu tun gehabt und sie zurückgeholt, die es aus anderen Gründen in fremde Welten verschlagen hat. Solange es nicht zu direkten Auseinandersetzungen kommt, ist eine andere Welt nicht gefährlicher als der Amazonasdschungel.«
    »Trotzdem überlasse ich Ihnen die Entscheidung, Doc«, sagte Zamorra. »Wie gesagt, ich hätte Sie gern dabei. Aber wenn Sie sich

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