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0466 - Gefangen in der Satansburg

0466 - Gefangen in der Satansburg

Titel: 0466 - Gefangen in der Satansburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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heranführen lassen.
    Zu Fuß war Thar in den Nebel vorgedrungen.
    Jetzt aber tauchten plötzlich Mauern vor ihm auf. Die Burg! Er hatte sie erreicht!
    Tief atmete er durch. Unwillkürlich faßte er nach dem Schaft seiner Streitaxt. Dann begann er die Burg langsam zu umrunden. Er fand ein großes Portal und bereitete sich darauf vor, es mit der Axt aufschlagen zu müssen. Das würde nicht ohne Lärm abgehen. Man würde seine Anwesenheit früher entdecken, als ihm lieb sein konnte. Aber damit hatte er rechnen müssen. Es wunderte ihn ohnehin, daß auf den Zinnen der Burgmauer keine Wachen postiert waren. Das gesamte mächtige Bauwerk schien unbewohnt zu sein, leer und tot.
    Er lachte kopfschüttelnd, als ihm ein Gedanke durch den Kopf schoß: Vielleicht war diese Burg längst nur noch eine Legende! Vielleicht glaubten die Menschen und selbst die Schwarzen Priester noch an die Gefahr, die hier wohnte. Aber vielleicht hatte der Dunkle Meister sich längst einen anderen Unterschlupf gesucht, einen, von dem niemand etwas wußte! Vielleicht war nur deshalb insgeheim bekannt geworden, wo man die Satansburg finden konnte…?
    In diesem Fall wäre alles umsonst gewesen, die mühevolle Jagd nach Informationen, und die Reise hierher, allen Warnungen zum Trotz.
    Thar stieß mit der Faust gegen das Portal.
    Es gab nach, und mit nervenzerreißendem Knarren und Quietschen ungeölter Angeln schwang es vor ihm auf, um ihm den Weg in den Burghof freizugeben…
    Verblüfft trat Thar ein.
    ***
    Noch ehe die beiden schwarzen Wolken geballter Todesmagie Zamorra erreichen konnten, verlosch das grüne Leuchten um ihn herum! Das Schutzfeld hörte auf zu existieren.
    Der Dämonenjäger erblaßte. Er sah, wie es in den Augen des Dämons triumphierend aufblitzte.
    Aber im nächsten Moment blitzte noch etwas anderes.
    Grelle, silbrige Lichtfinger zuckten aus Merlins Stern hervor und tasteten nach dem Dämon. Wo sie seinen Körper berührten, sprühten Funken auf. Der Dämon schrie gellend auf und taumelte zurück. Die schwarzen Wolken verloschen, Sekundenbruchteile ehe sie Zamorra erreichen konnten. Rund um den Dämon floß jetzt silbriges Feuer. Das Amulett in Zamorras Hand schien zu glühen, aber es war eine Glut, die ihn nicht verletzen konnte. Wieder und wieder zuckten die Blitze hervor, trieben den Gehörnten immer weiter zurück, bis er hinter der Sichtbarriere verschwand.
    Im gleichen Moment wurde er von den Blitzen nicht mehr erreicht, die an dieser wie eine Mauer aussehenden Sperre abprallten und ein grelles Feuerwerk quer durch den Raum veranstalteten.
    Es wurde wieder still. Das Glühen und Vibrieren wich; die handtellergroße Silberscheibe mit den komplizierten Verzierungen fühlte sich wieder normal an.
    Zamorra atmete auf. Der Dämon war zwar sicher nicht vernichtet worden, aber zumindest schwer angeschlagen. Er hatte sich zurückziehen müssen.
    Die Sichtsperre schien auch eine Schallbarriere zu sein, denn Zamorra konnte auch das Schreien und Brüllen des gehörnten Dämons nicht mehr hören. Es war im gleichen Augenblick verstummt, in welchem der Dämon die Zelle durch die Sperre rückwärts verlassen hatte.
    Der Professor erhob sich und machte ein paar Schritte. Er hatte bereits mit seinem Leben abgeschlossen gehabt, als der jähe Gegenschlag des Amuletts kam. Offenbar hatte dessen Energie nicht ausgereicht, ihn gleichzeitig zu schützen und anzugreifen. Das Amulett hatte auf Risiko gespielt, als es das grüne Lichtfeld erlöschen ließ. Aber es hatte funktioniert. Zamorra fragte sich allerdings, weshalb die Scheibe nicht schon beim ersten Angriff mit den silbernen Strahlen zugeschlagen hatte.
    Ich mußte erst die Stärke des Gegners testen , vernahm er da die lautlose Stimme in seinem Kopf.
    »He«, stieß Zamorra überrascht hervor. »Bist du aus deinem Dornröschenschlaf endlich wieder erwacht?«
    Doch das Amulett antwortete nicht.
    Zamorra atmete tief durch. Er wußte jetzt, daß der Dämon nicht unbesiegbar war. Erleichtert machte er ein paar weitere Schritte auf die Barriere zu - und sah dann verblüfft an sich herunter. Er konnte sich frei bewegen! Er war nicht mehr mit Eisenketten und Fußschellen gefesselt!
    Das grüne Schutzfeld des Amuletts mußte das Eisen weggeschmolzen haben. Ein paar Reste der Schellen lagen angeschmolzen neben den ebenfalls verformten Kettenenden.
    »Na also«, murmelte er. »Warum eigentlich nicht sofort?«
    Er war frei. Jetzt ging es darum, die Gefährten zu befreien und den Dämon endgültig

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