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0466 - Gefangen in der Satansburg

0466 - Gefangen in der Satansburg

Titel: 0466 - Gefangen in der Satansburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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erkannt hatte. Es sah so aus, als würde er feste Materie durchdringen, dabei schritt er nur durch eine Sicht-Barriere.
    Das Amulett vibrierte stark und warnte Zamorra damit vor dem Dämon. Als wenn ich es inzwischen nicht selbst wüßte , dachte Zamorra grimmig. Du hättest mich draußen im Tal nach unserer Ankunft warnen sollen!
    Mit einem Ruck versteifte der Dämon sich. Er erkannte das Amulett in Zamorras Hand, und er fragte sich, wie in aller Welt Zamorra diese magische Waffe zurückerhalten hatte. Unwillkürlich veränderten sich die Körperformen der Gestalt. Aus dem schlanken Wesen wurde eine massige, gedrungene Gestalt mit dreieckigen Augen und massiven Widderhörnern, die aus seinem Schädel ragten. Er hob die Hand. Die Luft verfärbte sich vor ihm dunkel. Die düstere Wolke entstand wieder, hier unglaublich dicht zusammengeballt zu einem tiefschwarzen Fleck stärkster magischer Kraft. Der Dämon wollte dieses Kraftfeld gegen Zamorra schleudern, um ihn zu betäuben oder gar zu töten und ihm dann das Amulett ein zweites Mal abzunehmen.
    Aber im gleichen Moment, als das Amulett den beginnenden Angriff registrierte, reagierte es und war damit diesmal schneller als beim ersten Überfall des Dämons. Um Zamorra entstand ein grünlich waberndes Licht, das seinen Körper einhüllte und aufleuchten ließ. Ein Schutzfeld, das die heranrasende Wolkenballung abwehrte.
    Für einige Sekunden tobte in dem kleinen Zellenraum eine magische Hölle. Zamorra spürte, wie die Schwärze das Schutzfeld an einigen Stellen durchdrang. Blitze zuckten und tobten. Krachend fuhren grelle Entladungen in die Wände. Mauerwerk platzte auf, bröckelte ab. Der Boden zitterte. Zamorra wurde zurückgeschleudert, strauchelte über die Eisenketten an seinen Füßen und kam zu Fall. Rasende Schmerzen raubten ihm fast den Verstand, und er fürchtete, diesmal müsse sich das Amulett geschlagen geben. Doch dann ließ das wilde Toben und Tosen nach.
    Zamorra drehte sich auf die Seite und versuchte sich zu erheben. Noch immer wurde er von dem grünlichen Licht eingehüllt, aber es flackerte. Das Schutzfeld war schwer angeschlagen. Zamorra fühlte, daß es einem zweiten Angriff dieser Stärke nicht mehr würde standhalten können.
    Der Dämon schnaubte vor Wut. Die massige Gestalt zitterte. Rötlich glühende, stinkende Atemwolken drangen aus seinen Nüstern. Zamorra sah winzige Flämmchen aufzucken; der Atem des Dämons setzte wahrhaftig die Luft in Brand! Aber dann erlosch das Feuer wieder.
    Der Dämon schien fassungslos vor Wut. Er konnte nicht glauben, daß ein Mensch diesem gewaltigen schwarzmagischen Schlag widerstanden hatte.
    Abermals hob er die Hand. Erneut bildete sich ein dunkler Fleck in der Luft. Und Schritt für Schritt kam der Dämon auf Zamorra zu, um ihn jetzt aus nächster Nähe zu töten.
    Dicht vor dem Parapsychologen blieb er breitbeinig stehen. Jetzt nahm er auch seine zweite Hand zu Hilfe. Eine zweite Schwarzwolke entstand.
    Das also, dachte Zamorra bedauernd, mußte das Ende sein. Mit seiner Abwehr hatte er den Zorn des Dämons herausgefordert. Nun schlug dieser zurück.
    ***
    In unregelmäßigen Abständen überprüfte die Dämonin Stygia den Zustand ihres Dieners Ted Ewigk.
    Für eine Weile hatte es so ausgesehen, als würde sie ihn verlieren. Er hatte im Sterben gelegen. Stygia selbst konnte dagegen nichts tun. Aber dann war es gelungen, den Menschen wieder zu heilen. Er war noch schwach und derzeit kaum für Aufgaben zu gebrauchen, die Stygia ihn gern erledigen lassen würde. Aber dennoch schaute sie hin und wieder mal nach ihm. Dabei spielte es keine Rolle, wo er sich zum jeweiligen Zeitpunkt gerade befand.
    Diesmal befand er sich in einer anderen Daseinsebene. Stygia kannte diese Welt nicht. Das war auch kein Wunder; es gab viele sogenannte Mögliche Welten. Hier schien ein Dämon sich ein eigenes Reich errichtet zu haben, und darin einem Weltenschöpfer mit uneingeschränkter Macht gleich zu herrschen.
    Stygia konnte darüber nur spöttisch lächeln. Das war keine wirkliche Macht. Die besaß derzeit nur sie als Fürstin der Finsternis, als Herrin über die Schwarze Familie der Dämonen. Über ihr standen nur noch Lucifuge Rofocale und der Höllenkaiser LUZIFER selbst.
    Bei diesem Dämon, der seinem Machttrieb eher spielerisch nachgab, befand sich Ted Ewigk also jetzt. Er ahnte nicht, daß Stygia ihn jederzeit kontrollieren und auch manipulieren konnte. Sie hatte sich einmal in seiner Gewalt befunden, sich aber mit

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