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0466 - Gefangen in der Satansburg

0466 - Gefangen in der Satansburg

Titel: 0466 - Gefangen in der Satansburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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besteigen. Aber vielleicht schaffte er es ja. »Man soll nie einfach aufgeben und sagen, etwas sei zu schwierig, solange man es nicht wenigstens ausprobiert hat«, murmelte er.
    ***
    Tendyke schob Dr. Markham vor sich her. Zweimal wechselten sie den Korridor und einmal die Etage. Monica und Nicole waren noch nicht zu sehen. Tendyke hoffte, daß die beiden Frauen den richtigen Weg finden würden. Es gab keine Möglichkeit, Hinweiszeichen anzubringen. Andererseits hatte Tendyke nicht mehr warten wollen. Ihn drängte es, etwas zu unternehmen. Notfalls würde er eben umkehren und den Frauen entgegengehen müssen, um ihnen den Weg zu zeigen.
    Plötzlich wurde Dr. Markham langsamer. »Was ist?« fragte Tendyke und verzichtete erst einmal darauf, den Druck zu verstärken, den er auf den Dämonendiener ausübte.
    »Sie wollten doch wissen, wo Ihre Sachen sind«, sagte Markham. »Hinter dieser Tür.«
    »Wenn das eine Falle sein sollte, gehst du vorsichtshalber voran«, warnte Tendyke ihn. Er ließ Markham die Tür öffnen. Diesmal handelte es sich nicht um eine magische Barriere wie bei den Gefängnisräumen, sondern um eine ganz normale Holztür mit Griff. Dahinter befand sich eine finstere Kammer. Nur durch die offene Tür fiel ein diffuser Lichtbalken ins Innere.
    Auf den ersten Blick entdeckte Tendyke die Waffe. Er erinnerte sich, daß Nicole sie bei sich gehabt hatte. Einen Blaster aus den Beständen der DYNASTIE DER EWIGEN. Die Strahlwaffe konnte nach Bedarf von Laser auf Betäubung umgeschaltet werden. Tendyke ließ Markham los, versetzte ihm einen Stoß, der ihn straucheln ließ, und hob die Waffe blitzschnell vom Boden auf. Er entsicherte sie. Der Abstrahlpol begann leicht zu glühen.
    Tendyke kontrollierte die Einstellung der Waffe und feuerte dann einen Laserblitz auf ein Wandstück in Dr. Markhams Nähe ab. Der Arzt zuckte erschrocken zusammen. Ohne daß er es bemerkte, stellte Tendyke die Waffe auf Betäubung um. Er wollte den Arzt nicht töten, aber der Dämonendiener konnte ruhig weiterhin glauben, daß er einer tödlichen Bedrohung ausgesetzt war.
    »Damit wir uns richtig verstehen - du bist immer noch mein Gefangener und Fremdenführer«, sagte Tendyke ruhig. »In unserer wunderschönen Beziehung hat sich nichts geändert.«
    Er fand seine Stiefel, schlüpfte hinein und streifte auch die pelzgefütterte Lederjacke über, die ihn in Alaska vor der grimmigen Kälte geschützt hatte. Dann stülpte er sich den ebenfalls ledernen Stetson auf den Kopf. Er grinste jungenhaft; in seinem gewohnten Outfit fühlte er sich endlich wieder wohl. Der Abenteurer deutete auf die anderen Sachen. »Stell sie draußen auf dem Korridor ab, damit die anderen sie finden«, befahl er. Nur das Tuch, in das Ted Ewigks Dhyarra-Kristall eingehüllt war, nahm er mitsamt dem brisanten Inhalt selbst an sich. An diese gefährliche Superwaffe wollte er niemand anderen heranlassen. Das Risiko, daß es dadurch zu einer Katastrophe kam, war ihm zu groß.
    Nachdem er seine sonstige persönliche Habe ebenfalls wieder an sich genommen hatte und sah, daß Dr. Markham den Rest gehorsam nach draußen gestellt hatte, bequemte er sich, ebenfalls wieder auf den Korridor hinauszutreten. Da sah er an einer Biegung einen Schatten auftauchen. Blitzschnell reagierte er und riß den Blaster im Beidhandanschlag hoch. Wer auch immer da um die Ecke herum kam - er würde keine Zeit mehr haben, einen Angriff zu führen.
    Aber dann schoß Tendyke doch nicht.
    »Zamorra«, stieß er hervor. »Du hast es also geschafft.«
    Der Parapsychologe zuckte zusammen und machte unwillkürlich einen Schritt zurück, als er Dr. Markham erkannte, wobei er eine hinter ihm auftauchende weitere Person unwillkürlich mit zurückdrängte. Auch Markham keuchte erschrocken auf. »Das - das ist unmöglich!« stieß er hervor. »Das kann nicht sein, er muß tot sein!«
    »Offenbar hat er deinen schwarzblütigen Boß hereingelegt«, sagte Tendyke erleichtert. »Willst du es dir nicht lieber doch noch überlegen, ob du ihm weiter die Treue hältst? Ich schätze, er hat keine besonders großartige Zukunft mehr vor sich, falls Zamorra ihm nicht ohnehin schon den Garaus gemacht hat.«
    Markham schwieg verbissen.
    Tendyke senkte die Waffe. Zamorra kam jetzt wieder heran. »Du weißt, daß der Doc auf der anderen Seite des Zaunes steht?« fragte er.
    Tendyke nickte. »Aber ich habe ihn unter Kontrolle. Falls du dein Schuhwerk, deine Armbanduhr, Geldbörse und was weiß ich noch alles suchst,

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