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0466 - Gefangen in der Satansburg

0466 - Gefangen in der Satansburg

Titel: 0466 - Gefangen in der Satansburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Oberfläche. Kommen Sie mir mit einer besseren Story, bitte.«
    Abermals schüttelte sie den Kopf. »Ich weiß von nichts. Das habe ich Ihnen gesagt, und darüber hinaus bin ich Ihnen keine weiteren Auskünfte schuldig. Es sei denn, Sie verhaften mich wegen Mordes oder eines anderen, vergleichbaren Deliktes. Dafür fehlen Ihnen aber Beweise.«
    »Die finde ich«, versicherte der Eskimo. »Und da Sie mir hier Antworten verweigern, muß ich Sie auffordern, zur Polizeistation mitzukommen.«
    »Dafür müssen Sie eine gute Begründung haben«, sagte Uschi unbehaglich.
    »Mir scheint, Miß Peters, Sie verkennen Ihre Situation«, sagte Annoauk. »Sie sind verhaftet.«
    »Ich will einen Anwalt anrufen.«
    »Das können Sie von der Polizeistation aus«, sagte Annoauk. »Und jetzt ziehen Sie sich erst mal winterfest an und kommen Sie mit; draußen ist es nämlich etwas kälter geworden als heute mittag.«
    Uschi sah ihn überlegend an. Sollte sie eine Flucht riskieren? Wenn sie erst einmal hinter Zellengittern saß, würde es schwerfallen, wieder freizukommen. Es schränkte auch ihre Möglichkeiten stark ein, vielleicht doch noch Kontakt mit Zamorra zu bekommen und ihn um Hilfe zu bitten. Aber Annoauk sah nicht so aus, als würde er ihr auch nur die geringste Fluchtchance geben. Sein gemütliches Äußere täuschte.
    Hinzu kam Uschis innere Leere. Sie wußte nicht, ob sie eine Flucht durchhalten konnte. Sie existierte doch nur noch halb. Ihre andere Hälfte war in einer fremden Welt verschollen. An diesen Zustand mußte sie sich erst einmal gewöhnen. Aber sie war nicht sicher, ob sie es konnte.
    Seufzend ergab sie sich in ihr Schicksal.
    Unter Mordverdacht verhaftet zu werden - das hatte sie sich niemals vorstellen können. Aber die Wahrheit war noch viel unvorstellbarer…
    ***
    Ted Ewigk blieb stehen. Etwas in seiner näheren Umgebung war anders geworden. Er wischte sich mit dem Ärmel ein paar Schweißtropfen von der Stirn; die teilweise Umrundung der am Hang liegenden Satansburg hatte ihn angestrengt. Er konzentrierte sich auf das, was er vor sich fühlte. Und dann sah er das kaum merkliche Luftflimmern. Bei genauerem Hinsehen erkannte er auch, daß in einem eng begrenzten Bereich das Landschaftsbild etwas verschoben wirkte, gerade so, als blicke er durch ein Fenster in eine Gegend, welche jener stark ähnelte, in der er sich befand, aber nicht absolut identisch war. Das schwache Flimmern des »Bildrandes« konnte die Unterschiede fast ausgleichen. Ein eher flüchtiger Beobachter hätte vermutlich nicht gemerkt, was hier nicht stimmte.
    Ted wußte nun aber, woran er war. Er hatte ein Weltentor gefunden.
    Es war natürlich nicht das, durch welches sie hergekommen waren. Das befand sich unten im Tal. Aber er glaubte auch nicht daran, daß es noch existierte; die Dimension dahinter, Shedos Welt, existierte ja nicht mehr - oder falls doch, dann nur in Form eines »Schwarzen Loches«.
    Wohin dieses Tor führte, konnte Ted nicht sagen, aber er hoffte, daß es ein Weg war, der zurück zur Erde führte. Daß seine Hoffnung richtig war, wußte er nicht, aber er war bereit, ein Risiko einzugehen und dieses Tor zu benutzen. Auf der anderen Seite konnte man dann immer noch weitersehen.
    Die innere Stimme, die ihn hergeleitet hatte, war jetzt verstummt. Er hatte das Ziel erreicht, an das Stygia ihn lenkte.
    Er wandte sich zur Satansburg um. Dort befanden sich immer noch seine Gefährten und auch sein Machtkristall.
    Aber er war zu schwach, gegen den Dämon zu kämpfen, wenn er wieder mit ihm zusammentraf. Und das würde mit hoher Wahrscheinlichkeit geschehen, sobald er ins Innere der Burgfestung zurückkehrte. War es nicht besser, zu verschwinden, für eine Weile auf den Kristall zu verzichten und ihn sich später zurückzuholen, wenn er wieder bei Kräften war? Unter Umständen mit Hilfe durch die Silbermond-Druiden oder sonst jemanden?
    Aber dann fielen ihm Zamorra und die anderen wieder ein. Er konnte sie nicht im Stich lassen. Wieso hatte er überhaupt daran gedacht, ohne sie zu verschwinden? Er war es ihnen schuldig, sie herauszuholen und mit ihnen zusammen diese Welt zu verlassen. Außerdem konnten sie ihm auch dabei von Nutzen sein, seinen Machtkristall zurückzugewinnen.
    Er überlegte, wie er in die Burg gelangen sollte. Höher am Hang, hinter dem Bauwerk, wuchsen mächtige Baumriesen empor. Wenn er daran emporkletterte, konnte er sich vielleicht von einem Ast auf die Burgmauer federn lassen. Das Problem war nur, den Baum zu

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