Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0466 - Gefangen in der Satansburg

0466 - Gefangen in der Satansburg

Titel: 0466 - Gefangen in der Satansburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
sollten wir versuchen, Ted zu finden, und ansonsten erst einmal diese Burgfestung zu verlassen. Draußen haben wir mehr Spielraum. Dort sind wir dem Dämon vielleicht überlegen. Hier in der Burg hat er Heimspiel und kann uns austricksen und in Fallen tappen lassen.«
    »Du willst ihm deinerseits draußen eine Falle stellen«, riet Tendyke.
    Zamorra nickte. »Wenn's eben möglich ist«, sagte er.
    »Was ist mit ihr?« Tendyke deutete auf Lyxa. »Vielleicht gibt es noch mehr Gefangene wie sie hier - ich nehme doch an, daß sie eine Gefangene war, die du heldenhaft befreit hast.«
    »Es gibt keine weiteren Gefangenen«, sagte Dr. Markham. »Der Dunkle Meister hätte es mir gesagt.«
    »Das erleichtert mich«, gestand Zamorra. »Ich hatte zwar selbst nicht daran gedacht, daß es noch weitere Gefangene geben könnte, aber es würde mich sehr bedrücken, sie in der Gewalt des Dämons zurückgelassen zu haben. Nun, dann können wir uns eine riskante Befreiungsaktion sparen.«
    »Okay, gehen wir erstmal zurück«, schlug Tendyke vor. »Die restlichen Sachen können wir unseren Damen ja sicher mitbringen. Greif zu, Doc. Du gibst einen hervorragenden Träger ab. Mit vollen Händen kannst du keine Tricks probieren und uns hereinzulegen versuchen.«
    Der Dämonendiener verzog das Gesicht, gehorchte aber zähneknirschend.
    »Sie sollten es sich wirklich sehr gut überlegen, Markham, ob Sie dem Dämon nicht lieber doch abschwören wollen«, sagte Zamorra. »Noch ist es nicht zu spät. Sie können dabei nur gewinnen. Wenn Sie auf den Dämon setzen, verlieren Sie, so wie er selbst auch verlieren wird.«
    Markham schwieg verbissen.
    ***
    Der Dunkle Meister stellte erschrocken fest, daß seine Gefangenen frei waren. Das war so nicht geplant! Mit einer derartigen Eigeninitiative hatte er nicht gerechnet, als er die Fesseln löste, damit sein Diener es leichter hatte. Nun mußte er sich etwas einfallen lassen. Sein Diener konnte ihm nicht mehr helfen, da er sich selbst in der Gewalt der Ausbrecher befand. Unter normalen Umständen wäre es für den Dunklen Meister kein Problem gewesen, die Ausbrecher wieder einzufangen und festzusetzen. Aber sie hatten sich wieder bewaffnet, und dieser Zamorra besaß die Wunderwaffe, gegen die der Dunkle Meister immer noch kein Mittel wußte. Damit waren die anderen ihm überlegen.
    Niemals hätte er früher geglaubt, daß er sich einmal vor Sterblichen fürchten müßte! Aber er hatte natürlich auch niemals angenommen, es einmal ausgerechnet mit jenem Zamorra zu tun zu bekommen.
    Erschreckend war, daß auch das Mädchen, von Anfang an als Opfer vorgesehen, frei war. Somit hatte der Dunkle Meister momentan keine Möglichkeit, Lebenskraft in sich aufzunehmen! Das erschwerte seine Situation nur noch weiter.
    Aber dann erkannte er, daß die Ausbrecher sich getrennt hatten. Auf der einen Seite waren die Bewaffneten, Gefährlichen - und an einer anderen Stelle zwei Wehrlose.
    Der Dämon ging davon aus, daß sie alle als Gruppe zusammengehörten und daß sie gegenseitig aufeinander Rücksicht nehmen würden. Menschen waren so unlogisch und emotionell geprägt. Vielleicht ließ sich daraus Kapital schlagen.
    Der Dämon erreichte über den kurzen Weg die beiden Frauen…
    ***
    Ted Ewigk keuchte. Er war völlig durchgeschwitzt. Aber er hatte es geschafft; er war oben! Früher war das Erklettern eines Baumes eine sportliche Übung gewesen, die er relativ leicht hinter sich brachte. Jetzt aber hatte es ihn an den Rand der Erschöpfung gebracht und ihm gezeigt, daß er noch lange nicht wieder so fit sein würde wie früher. Er würde viel trainieren müssen, um seinen Muskeln die einstige Spannkraft zurückzugeben.
    »Dies ist der Trainings-Start«, murmelte er selbstironisch. Er balancierte über einen ausladenden, starken Ast, sich dabei mit beiden Händen an anderen Ästen und Zweigen festhaltend, die es über ihm noch gab. Er schätzte die Entfernung zur Mauer und die Höhe ab. Es konnte klappen, vermutlich sogar besser, als er vom Boden aus gedacht hatte. Er begann damit, den Ast, auf dem er stand, in Schwingungen zu versetzen. Er federte auf- und abwärts. Ted verstärkte das Federn immer weiter, mußte aber immer mehr um seinen festen Halt kämpfen. Schließlich glaubte er, genug Schwung bekommen zu haben - zudem bestand mittlerweile die Gefahr, daß der Ast abbrach und damit all seine Mühen wieder zunichte machte! Ted ließ sich hochschnellen, wirbelte mit einem Salto durch die Luft - und landete auf der

Weitere Kostenlose Bücher