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0466 - Straße der toten Männer

0466 - Straße der toten Männer

Titel: 0466 - Straße der toten Männer Kostenlos Bücher Online Lesen
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Stöcke.
    Ganz in der Nähe hörte ich Trillerpfeifen, und dann sah ich die dunkelblauen achteckigen Mützen einiger Stadtpolizisten. Ein Streifenbeamter faßte mit zwei unheimlich großen Händen nach mir.
    »Na?« fragte der Besitzer dieser gewaltigen Körperformen.
    Fünfzehn Sekunden später wußten die Polizisten, wen sie vor sich hatten.
    Phil und ich aber wußten, daß uns Ernie Brooks entkommen war. Ich verzichtete jetzt gern auf die Fahrt mit der Untergrundbahn. Die Stadtpolizei beförderte uns zum FBI-Gebäude.
    ***
    »N’abend!« sagte am späten Abend dieses Freitags der Streifenführer der Funkstreife »Frank 21«, Hauptwachtmeister Klaus-Joachim Linnig, zu dem Fahrer eines Volkswagens, den er an der Einmündung eines Waldweges in die Bundesstraße 3 zwischen Frankfurt und Darmstadt angehalten hatte.
    »Haben Sie…« begann der Hauptwachtmeister seine Frage, die sich auf ein vom VW-Fahrer offenbar mißachtetes Verkehrsschild beziehen sollte. Doch dann sah Linnig, daß mit den Fahrzeuginsassen, einem jungen Mann und einem noch jüngeren Mädchen, etwas nicht in Ordnung war.
    Der junge Mann schaute den Polizisten an und bewegte die Kinnladen, ohne jedoch einen Ton hervorzubringen. Das Mädchen auf dem Sitz neben dem Fahrer lag mit dem Kopf auf dem Beifahrerhaltegriff am Armaturenbrett und weinte haltlos vor sich hin.
    »Was ist los, Mann?« fragte der Streifenführer und winkte gleichzeitig seinem Kollegen am Steuer des Polizeifahrzeuges. »Kümmere dich mal um die Frau!« rief er ihm zu. Dann öffnete Linnig die Tür auf der Fahrerseite. »Sind Sie verletzt?« fragte er den jungen Mann.
    Jetzt hatte sich der junge Fahrer etwas gefangen. Er schob sich halb aus dem Wagen und deutete in das Dunkel des Waldes. »Dort…« sagte er heiser. »Da hinten unterm Busch. Eine Leiche — Wir sind da ein Stück in den Wald hineingefahren und dann ausgestiegen. Wir wollten…«
    »Schon gut, weiter!« sagte Linnig. Die Nichtbeachtung der Waldwegsperrung interessierte ihn jetzt nicht mehr.
    Ronny Clark, freier Mitarbeiter des »Midnight Star«, einer ebenso kleinen wie unbedeutenden Harlem-Zeitung, hatte den Mann nicht aus den Augen verloren.
    »Hilfe! Kidnapping!« Auch Ronny Clark hatte diese gellenden Rufe gehört. Er hatte gesehen, wie sich ein dichter Menschenpulk bildete, und er hatte gesehen, wie ein Mann aus dem Pulk geflüchtet war. Mit langen Sätzen war Ronny Clark hinterhergelaufen, die Treppe zur Elevated empor.
    Zwischen Hunderten von Menschen im engen Hochbahnabteil stand Ernie Brooks und grinste zufrieden vor sich hin. Fast in Tuchfühlung neben ihm stand Ronny Clark. Auch er grinste zufrieden.
    Doch während Clarks Grinsen aus dem Gefühl eines Triumphes kam, änderte sich das Grinsen des Verbrechers Ernie Brooks. Er dachte nämlich nach, und je mehr er nachdachte, um so bösartiger wurde sein Grinsen.
    An der East 174th Straße wühlte sich Ernie Brooks zum Ausgang des Abteils durch. Aus den Augenwinkeln beobachtete er den Mann, der ihm sofort folgte.
    Dieser Mann, Ronny Clark, stand nun im Rücken des Verbrechers. So konnte er nicht sehen, daß das Grinsen jetzt ganz aus Brooks Gesicht verschwunden war, daß es an dessen Stelle nur noch einen böse verkniffenen Mund und einen lauernden Blick gab.
    In normalem Tempo ging Ernie Brooks die Treppe hinunter: Ronny Clark folgte ihm in kleinem Abstand. Sie traten auf die Straße.
    Der Reporter des »Midnight Star« sah noch, wie der von ihm Verfolgte die Fulton Avenue überquerte und dann auf den Crotona Park zuging.
    Von einem Schritt zum anderen war Ronny Clarks Jagdobjekt verschwunden.
    So eilte der Reporter in großen Sprüngen über die Fahrbahn der Fulton Avenue. An dieser Stelle führte kein Weg in den Park. Nur ein Trampelpfad zeigte an, daß zahlreiche Passanten es vorzogen, gerade hier über den Rasen zu gehen, um den Weg abzukürzen.
    Sekundenlang verharrte Ronny Clark und lauschte auf fremde Schritte. Doch kein Geräusch und keine Bewegung gaben ihm einen Hinweis auf den Verbleib des anderen Mannes.
    Clarks Körper spannte sich. Der Reporter wollte gerade zum Laufschritt ansetzen. Da hörte er eine Stimme hinter sich.
    »Stop!«
    Clark fuhr herum.
    Vor ihm stand der Mann, dem er auf der Spur gewesen war.
    Clark hatte die dunkle Mündung der Pistole noch nicht erkannt, als es auch schon blauweiß aufblitzte. Ronny Clark verspürte einen Schlag, dann versank die Welt um ihn m einem unendlichen Dunkel. Eine zweite Kugel warf den stürzenden

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