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0466 - Straße der toten Männer

0466 - Straße der toten Männer

Titel: 0466 - Straße der toten Männer Kostenlos Bücher Online Lesen
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vorn.
    Dennoch überraschten sie uns.
    Auch sie fuhren ohne Licht.
    In der unsicheren Umgebung erkannte ich die charakteristische Form des Impala, der mit aufheulender Maschine auf uns zuschoß.
    Mein Tritt auf das Gaspedal ließ den Jaguar einen Satz machen. Gleichzeitig riß ich mit aller Gewalt das Steuer nach rechts. Einen Moment schleuderte der Wagen, bevor er über die Straßenbegrenzung schoß und zwischen zwei Begrenzungssteinen auf eine feste, aber glitschige Wiese wirbelte.
    Er drehte sich erneut, aber er drehte sich so, wie ich ihn nicht besser hätte hinsteuern können.
    Wieder gab ich Gas. Die Antriebsräder rutschten, dann faßte das Profil der Gürtelreifen.
    Etwa zweihundert Yard war der Impala entfernt. Auch er war offenbar ins Schleudern gekommen, als der Fahrer versucht hatte, uns zu rammen.
    Der Impala ist zweifellos ein feiner Wagen, aber er ist halt eine gutbürgerliche Limousine, Er hat einen Haufen Pferde unter der Haube, aber sein Temperament läßt sich mit dem eines Jaguar nicht vergleichen.
    Wir schossen an ihn heran.
    »Achtung!« brüllte Phil.
    Er hatte gesehen, wie die Heckscheibe des Impala auseinanderflog, wie sich irgend etwas in die Öffnung schob.
    Obwohl die Tachonadel schon wieder auf die 60 Meilen zukletterte, machten wir uns vorsichtshalber klein. Keine Sekunde nahm ich den Fuß vom Gas.
    Deutlich hörten wir den Knall. Auf dem Blech des Jaguar gab es ein knirschendes Geräusch.
    »Fahr weiter!« brüllte Phil. Ich schob mich soweit hoch, daß ich wenigstens das Dach des Impala sehen konnte. Dann hatte Phil sein Fenster unten. Er zog seine 38er aus der Halfter, nahm Deckung hinter seinem Fensterholm — soweit ein Holm überhaupt eine Deckung sein kann — und feuerte.
    Ich sah nur die hintere Dachkante des Impala, aber ich sah auch, daß diese Dachkante plötzlich wild hin und her pendelte.
    Sofort war ich wieder oben, gerade früh genug, um den schon an der Straßenkante befindlichen Jaguar wieder auf die Fahrbahn zurückreißen zu können; zu früh, um nicht noch einen der blauen Blitze aus dem Heckfenster des Impala zu sehen.
    Ich riß den Scheinwerferschalter in seine volle Stellung, blendete gleichzeitig das Fernlicht auf. Das Heck des Impala lag im gleißenden Licht, und der Kerl am Heckfenster mußte für einen Moment blind sein:
    Doch er schoß noch einmal, und ieh sah, wie unsere Windschutzscheibe, die fast kugelsichere, plötzlich einen kleinen Fleck hatte.
    Dann wurde das Schlingern des Impala stärker und stärker. Es wurde zu einem Schleudern, und aus dem Schleudern zu einem irrsinnigen Drehen.
    Schließlich krachte der Wagen mit voller Wucht gegen einen Begrenzungsstein, ging, wie von Geisterhand gehoben, in die Luft, drehte sich mit unheimlicher Geschwindigkeit um seine Längsachse.
    Im Lieht unserer Scheinwerfer sahen wir atemlos, wie sich eine Tür des durch die Luft wirbelnden Wagens öffnete, wie ein Körper herausflog und auf die Wiese krachte, fünf Yard von dem ebenfalls wieder auf schlagenden Wagen entfernt.
    Endlich hatte ich auch in den Sekundenbruchteilen, die alles nur dauerte, den Jaguar zum Stehen gebracht.
    Phil war als erster draußen, seine 38er schußbereit in der Hand. Ich riß ebenfalls im Laufen die Waffe aus der Halfter, doch ich sah, daß wir keine Waffen mehr brauchten.
    Alle Gangster waren bewußtlos und zum Teil erheblich verletzt. Wir brauchten sie nur noch einzusammeln. Dann warteten wir unter dem nächtlichen Himmel, bis der Ambulanzwagen kam.
    ENDE

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