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0466 - Straße der toten Männer

0466 - Straße der toten Männer

Titel: 0466 - Straße der toten Männer Kostenlos Bücher Online Lesen
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konnte.
    »Wer zuletzt lacht, Brooks«, sagte ich deshalb, »lacht am besten. Und das werde ich sein.«
    »Du wirst dich totlachen!« zischte er. Dann legte er auf.
    ***
    »Das kann doch nicht wahr sein«, sagte Teddie Rambler, einst Bruno Wastlings rechte Hand, zog die Zigarette mit den Lippen zwischen die Zähne und begann eifrig auf dem Glimmstengel herumzukauen.
    Wastling lächelte. Er kannte diese Reaktion Teddies. Es war das deutliche Zeichen größter Erregung.
    »Du bist tatsächlich wieder aufgetaucht, gar nicht verändert«, knautschte der junge Gangster.
    »Du bist auch unverändert. Noch immer stehst du abends um elf am Mitchell-Square und beobachtest den Verkehr auf dem Broadway.« Wastling lachte leise vor sich hin. Er lachte über den Zufall, der ihm eben erst zum Bewußtsein gekommen war: Auf Mitchel Air Base war er vor zwei Stunden angekommen, am Mitchell-Square stand er jetzt. Ein ganzer Abschnitt seines Lebens, und nicht nur seines, lag dazwischen.
    »Was lachst du?« fragte Rambler mißtrauisch.
    »Nichts«, sagte Wastling, »ich freue mich nur, daß du immer noch deine Zigaretten frißt. Ganz der Alte. Du mußt nur aufpassen, daß du nicht eines Tages an Nikotinvergiftung stirbst.«
    »Nie!« bemerkte Teddie mit Nachdruck.
    »Ich glaub es ja auch nicht«, nickte Wastling. »Was machst du jetzt?«
    Teddie Rambler zuckte mit den Schultern.
    »Wie immer. Abends hier stehen und auf einsame Ladys aufpassen, denen die Handtaschen zu schwer werden.«
    Wastling verzog geringschätzig die Lippen.
    »Seitdem du weg bist, funktioniert unser Laden nicht mehr richtig. Kein richtiger Boß, alles Feiglinge. Einmal haben wir einen Laden ausgenommen, unten, an der Fünfundfünfzigsten, gleich am Central Park…« Teddie spie den Rest der zerkauten Zigarette gegen das Heckfenster eines parkenden Wagens.
    »Erfolg?« fragte Bruno Wastling kurz.
    »Die Frau von dem Kerl war gerade mit der Tageskasse zum Nachttresor gegangen. Drei Greenbacks, das war alles. Na ja, und der Kerl — Ritch hatte etwas zu fest zugeschlagen. Seitdem suchen sie uns.«
    Teddie konnte nicht wissen, daß er in diesem Moment das Todesurteil für einige Männer gesprochen hatte. Sich selbst eingeschlossen.
    Bruno Wastling erkannte in dieser Sekunde, daß seine alte Gang für ihn nicht mehr verwendungsfähig war. Mit Kerlen, die von der Criminal Division der Stadtpolizei gesucht wurden, war für ihn keine neue Existenz zu gründen. Andererseits aber waren die Kerle, die ihn kannten, eine Gefahr. Schon deshalb, weil sie es nicht zulassen würden, daß er ohne sie eine neue Gang oder ein Alleinunternehmen startete. Wastling verriet seinem Geschäftspartner nichts von diesen Überlegungen.
    »Wenn man euch ein paar Monate allein läßt«, sagte er vorwurfsvoll, »dann sieht man, daß ihr ohne einen Boß nichts anderes seid, als kleine Kinder.«
    »Hättest ja nicht abzuhauen brauchen«, maulte Teddie und zündete sich eine neue Zigarette an. »Wo warst du überhaupt?«
    »Zur Erholung als Cowboy im Mittelwesten«, sagte Wastling kurz. Die Geschichte seiner Überfahrt als blinder Passagier auf einem italienischen Frachter und seiner Reise durch Europa bis nach Frankfurt, wo ihm sofort der Boden zu heiß geworden war, war zu lang, um sie jetzt zu erzählen. Teddie würde ohnehin mit einer solchen Erzählung nichts mehr anfangen können. »Und jetzt?« fragte Teddie neugierig. »Jetzt machen wir unseren Laden wieder auf, Teddie«, sagte der Heimkehrer und ging langsam von der lebhaften Broadwayecke weg, dem Dunkel am Rande der Anlagen des Medical-Centers entgegen. Teddie folgte ihm wie ein treuer Hund.
    »Wo sind die anderen?« wollte Wastling wissen.
    »Wie früher. D s haben wir beibehalten«, grinste der Junge. »Wenn du deinen Verein brauchst, dann ist er in einer halben Stunde zusammen. Nur Carlo…«
    »Nur Carlo?«
    »Tot. Hat versucht, dem Schielauge ein Mädchen auszuspannen. Da ist dem das Messer aufgeklappt.«
    »Wo ist die Leiche geblieben?« fragte Wastling gespannt.
    »Mußten wir liegen lassen.«
    »Ihr Idioten!« schimpfte Wastling. »Es ist euch doch klar, daß ihr damit die Sache direkt dem FBI in die Hände gespielt habt? Denen ist doch klar, daß das ein kleiner Mobsterstreit war. Und für Gangs sind die G-men zuständig.«
    »Jetzt haben wir dich ja wieder; bei dir kann ja nichts schief gehen«, stellte Teddie fest. »Erzähl also lieber mal, was du aus dem Mittelwesten mitgebracht hast!«
    Bruno Wastling nickte zustimmend. »Ganz

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