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0467 - Der Killer schickte rote Rosen

0467 - Der Killer schickte rote Rosen

Titel: 0467 - Der Killer schickte rote Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
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»Herald« grinste. »Sorry, Lieutenant, aber die Antwort wäre bereits einer der guten Tips.«
    Ich mischte mich ein, denn ich wußte, daß Wilkinson ein durchaus brauchbarer Bursche war.
    »Vielleicht sagen Sie es mir? Interessant wäre es immerhin, denn unten steht ja ein Polizist, der…«
    »…der mich mit seiner Anwesenheit erst darauf aufmerksam machte, daß hier etwas los ist«, unterbrach Wilkinson mich. »Da außerdem vor dem Haus ein Wagen der Mordkommission und der rote Jaguar eines nicht gerade unbekannten G-man steht, konnte ich mir an den Fingern einer Hand abzählen, was hier geschehen ist. Daß es die Notury eines Tages erwischen würde, ist mir schon lange klar.«
    »Wieso?« warf Phil ein.
    »Sie war das gleiche Kaliber wie Rosy Nittle. Fotomodelle dieser Art arbeiten halt mit besonderen Risiken, G-man!« antwortete Wilkinson.
    »Was verstehen Sie unter ›dieser Art‹?« fragte ich wieder.
    »Sie sind an meinen guten Tips offenbar doch sehr interessiert, was? Nun, die Notury war wie die Nittle ein Fotomodell, das nur privaten Kunden zur Verfügung stand. Trotzdem verdiente sie mehr als die meisten internationalen Spitzenmodelle, die ständig auf den Titelbildern großer Magazine zu finden sind.«
    »Sie wollen damit sagen, daß die Notury gar kein echtes Fotomodell war?« fragte Phil.
    Wilkinson hob entsetzt die Hände.
    »Ich werde mich hüten, das auszusprechen, Mr. Decker. Sie kennen unsere Gesetze. Und Sie wissen, was mich eine solche Äußerung kosten kann. Immerhin hat die Notury gute Anwälte gehabt. Außerdem hat sie Angehörige und einen Verlobten.«
    »Wie heißt der?« wollte Phil sofort wissen.
    Wilkinson winkte ab.
    »Reginald Roy heißt er. Aber den können Sie aus dem Spiel lassen. Er spielte bei der Notury die gleiche Rolle wie Richard Newman bei der Nittle. Er lebte von ihr wie die berühmte Made im Speck. Nie hätte er sich den Ast abgesägt, auf dem er sitzt. Außerdem kann er nichts damit zu tun haben. Er befindet sich zur Zeit in Las Vegas und sorgt dort eifrig für ein paar kleine Skandale, die den Klatschspalten Nahrung geben.«
    »Das sind also Ihre guten Tips?« fragte ich dazwischen.
    Wilkinson drehte sich ganz mir zu und schaute mich nachdenklich an.
    »Ich habe noch mehr. Was ich Ihnen erzählen kann, spart Ihnen mindestens einen Tag Arbeit. Mindestens. Aber ich arbeite nicht umsonst. Können Sie mir eine Gegenleistung bieten?«
    Die Antwort schwebte mir schon auf der Zunge, aber Phil war schneller.
    »Gegenleistungen gibt es bei uns nicht, Mr. Wilkinson. Aber wir haben die rechtliche Möglichkeit, jeden, der offensichtlich etwas zu einer Tat sagen kann, als Zeugen zu vernehmen. Diese Vernehmung kann jederzeit in unseren Diensträumen stattfinden.«
    Wilkinson schoß einen vorwurfsvollen Blick zu Phil ab. Aber der machte sich nichts daraus.
    Er hatte nämlich einen weiteren Trumpf, den ich selbst noch nicht kannte.
    »Ich weiß, Wilkinson, Sie schreiben gut. Aber Sie fotografieren auch nicht schlecht!«
    »Wie kommen Sie darauf?« fragte Wilkinson erstaunt.
    Phil nahm das oberste Foto aus dem Schuhkarton und hielt es Wilkinson vor die Nase. Ganz langsam drehte er das Foto um. Auf der Rückseite stand in großen Lettern, offenbar in der Handschrift der Notury: »Ralph Wilkinson, Reporter«.
    »Wo waren Sie in der vergangenen Nacht, Mr. Wilkinson?« fragte Phil lächelnd.
    Wilkinson wurde blaß.
    ***
    »Forrester…« stammelte Elmer Hitch. Er taumelte ein paar Schritte rückwärts, bis er an den niedrigen Klubtisch stieß.
    »Setz dich hin, ehe du hier die ganze Einrichtung zertrümmerst«, sagte Adlai Forrester. Doch die Worte gelangten nicht an Hitchs Ohr. Er stand wie zu einer Salzsäule erstarrt und blickte ungläubig auf sein Gegenüber.
    »Forrester!« sagte er wieder.
    »Ich weiß ja nun, daß du mich kennst«, erwiderte Forrester. Mit einem Schritt war er bei Hitch. Er faßte ihn an den Aufschlägen seines Mantels, drehte ihn etwas herum und warf ihn mit einem leichten Stoß in den Klubsessel.
    Hitchs Reaktion war überraschend.
    »Ich warne dich!« zischte er giftig. Aus den Schlitzen zusammengezogener Augen schaute er lauernd Adlai Forrester an. Doch der lachte nur.
    »Du warnst mich? Was willst du denn machen? Willst du mich erwürgen wie die Nittle? Oder erstechen wie die Notury? Beides wird dir nicht gelingen. Ich bin kein schwaches Mädchen. Mit Männern aber wirst du doch nicht fertig!«
    Eine ohnmächtige Wut packte Hitch. Erregt sprang er aus dem

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