0467 - Der Killer schickte rote Rosen

Titel: 0467 - Der Killer schickte rote Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:

Vom Netzwerk:

wollte.
    »Und weiter«, sagte ich deshalb. »Weiter«, antwortete Wilkinson, »hat die Notury in verschiedenen Fällen ihre Kunden erpreßt.«
    »Woher wissen Sie das? Sind Sie auch erpreßt worden?«
    »Nein«, lachte er, »dafür bin ich ein zu kleiner Fisch. Ich weiß es, weil sie es mir selbst gesagt hat.«
    »Das gibt es doch nicht!« warf Phil ein, »Doch«, sagte Wilkinson. »Sie hat mir von einem Mann erzählt, der angeblich ein Gewaltverbrechen an ihr versucht haben soll. Das sei für ihn sehr teuer geworden. Offenbar wollte sie mich mit dieser Erzählung davor warnen, ihr zu nahezutreten.«
    »Interessant«, murmelte ich, »kennen Sie den Mann?«
    »Ich kenne ihn nicht persönlich. Sie hat mir jedoch den Namen genannt. Einen nicht gerade seltenen Namen, aber vielleicht finden Sie seinen Inhaber. Vielleicht ist das sogar der Mörder.«
    »Wie lautet der Name?«
    »Whitstone«, sagte Wilkinson, »Charles Whitstpne jr.«
    Phil durchwühlte sofort den Schuhkarton. Nach kurzem Suchen fand er ein sehr gutes Foto. Es zeigte die Notu ry in einem bezaubernden Bikini. Sie lehnte lässig an der Glastür ihres bis an die Zimmerdecke reichenden Kleiderschrankes und lachte fröhlich.
    »Zu den Akten«, sagte ich.
    ***
    Mrs. Whitstone stieß einen spitzen Schrei aus. Gleichzeitig ließ sie sich aus dem Sessel gleiten und suchte Deckung unter dem kleinen Klubtisch.
    Forrester aber ließ sich nicht beirren. Er ging weiter auf Elmer Hitch zu. Einen halben Schritt vor ihm blieb er stehen.
    »Schieß doch, du Ratte!« forderte er ihn auf.
    Wieder schrie Mrs. Whitstone leise. Mit weit aufgerissenen Augen und offenem Mund starrte Sie auf die beiden Männer, die sich gegenüberstanden.
    Langsam, fast unmerklich hob sich die Ausbeulung in Hitchs Manteltasche.
    »Achtung!« rief die Whitstone.
    Forrester brach in ein dröhnendes Gelächter aus. Im gleichen Moment sauste seine rechte Hand durch die Luft und traf erneut die noch immer gerötete Wange Hitchs. Bevor Hitch abdrücken konnte, riß Forrester ihn hoch und setzte nach. Ein harter Stoß vor die Brust brachte Hitch aus dem Gleichgewicht. Er wankte und stolperte, faßte sich dann aber im letzten Augenblick. Hitch hatte seine Hand aus der Manteltasche genommen, aber eine Pistole war nicht zu sehen. Er keuchte nur stoßweise.
    Adlai Forrester wañdte sich der Frau zu. Dabei wischte er sich seine Hände sorgfältig an der Hose ab, als hätte er etwas Ekelhaftes angefaßt.
    »Eine Sekunde lang hatte ich vergessen, daß unser kleiner Mörder sich ja vor Schußwaffen fürchtet«, erklärte Forrester. »Seine Liebe zu solchen Mordwerkzeugen müßte also ganz neu sein. Dann aber könnte er es nicht wagen, aus der Tasche zu schießen. Das muß gelernt sein, und dafür ist unser Freund doch zu ungeschickt.«
    »Willst du nicht doch lieber mal in seiner Tasche nachsehen?« schlug die Whitstone vor.
    Forrester griff in Hitchs Manteltasche. Er sah seine Vermutung sofort bestätigt. Hitch trug keine Schußwaffe bei sich. In der Manteltasche befand sich nur ein schmaler Karton. Darin steckte die schmale Plastikspule mit einem Magnettonband.
    Forrester warf es über den Tisch, und die Frau fing es geschickt auf.
    »Schade«, sagte sie, »daß wir kein Gerät hier haben.«
    Ihr Partner winkte ab.
    »Den Text kennen wir. Er stammt ja schließlich zum erheblichen Teil von uns.«
    Beide lachten schallend. Elmer Hitch blickte seine Gegner verwundert an.
    »Da staunst du, was, du Ratte?« fragte Forrester, noch immer lachend. »Du warst nur ein kleines Rädchen in einem großen Spiel. Sonst nichts. Und du hast versucht, mit einem Spielzeug Geld zu verdienen — mit einem Spielzeug, das andere schon fortgeworfen hatten. Ein gefährliches Spiel, Hitch. Ein tödliches Spiel!«
    Hitch begriff den Sinn dieser Worte. Zum zweiten Male erkannte er, daß er verloren war. Er wußte zwar nicht, welche Rolle die Whitstone spielte, aber er kannte Forrester lange genug, um seine Chancen ausrechnen zu können.
    Hitch sprang entsetzt aus seinem Sessel auf, und stürzte behende in die Ecke des Zimmers, wo er eine Abwehrstellung bezog.
    »Nein«, lallte er, »nein — ihr könnt mir nichts tun. Ich habe euch in der Hand. Das ist nicht die einzige Tonbandkopie. Vier Stück habe ich gemacht. Eine ist an die Polizei adressiert, falls mir etwas passiert. Ich warne euch!«
    »Wie fein!« lächelte Forrester. »Da wird sich die liebe Polizei aber freuen!«
    Blitzschnell wandelte sich Forresters Ausdruck.
    »Du Idiot!