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0467 - Der Kristall der Macht

0467 - Der Kristall der Macht

Titel: 0467 - Der Kristall der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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tötete er mit gezielten Laserschüssen, wenn er feststellte, ihnen nicht ausweichen zu können. Zielstrebig näherte er sich den belebteren Bereichen.
    Er war sicher, daß es nur einen Ort geben konnte, wo er Sara Moons Machtkristall finden konnte. Das war dort, wo Ted Ewigk ihn gegen Julian Peters geschleudert hatte. Dort, wo sich das Wohnzentrum des Fürsten der Finsternis befand.
    Dorthin mußte er; in die Höhle des Löwen.
    Und je weiter er vorstieß, desto mehr wurde ihm bewußt, wie aussichtslos sein Vorhaben war. Wie sollte er zum Fürsten vorstoßen, ohne entdeckt zu werden? Wie sollte er sich tarnen? Mit dem Dhyarra-Kristall vielleicht. Aber dazu brauchte er mehr Energie als für die Erzeugung eines leichten Lichtschimmers. Die Dämonen würden sofort merken, welche Art von Magie in ihrer unmittelbaren Nähe benutzt wurde.
    Salem schalt sich einen Narren. Es war besser, wenn er umkehrte. Er hatte sich zu wenig Gedanken um die Schwierigkeiten gemacht, die ihn erwarteten. Die sah er erst hier und jetzt. Aber er hatte sich möglicherweise zu sehr an Zamorra orientiert. Dem gelang auch meist alles, was er sich vornahm…
    Jetzt wußte Salem, daß er Zamorras Erfahrungen nicht unbedingt auf sich übertragen konnte. Was der eine schaffte, gelang dem anderen noch lange nicht.
    Aber noch ehe er seinen Entschluß, aufzugeben und umzukehren, verwirklichen konnte, stand er ohne Vorwarnung plötzlich einem Dämon gegenüber…
    ***
    »Licht«, stieß Professor Zamorra hervor. »Verdammt, hier ist ja alles nachtschwarz!«
    »Wie im Haifischbauch«, ergänzte Nicole, »und stinken tut's hier auch wie sieben Tage tote Ratte…«
    Angewidert rümpfte sie die Nase. »Ein Königreich für einen Tankwagen voll Duftstoff!«
    Zamorra aktivierte mit einem Gedankenbefehl sein Amulett. Es strahlte Licht ab. In der silbrigweißen Helligkeit sahen sie, daß sie sich in einem recht vergammelte Raum befanden. Der Materiesender, aus dem sie gekommen waren, zeigte üblen Rostfraß, und von der Decke hingen wie grauweiße Vorhänge Spinnweben.
    »Wo es so viel Spinnen gibt, muß es auch Nahrung für so viele Spinnen geben«, murmelte Zamorra mißtrauisch.
    »Hier stinkt's auch noch nach Verbranntem!« stellte Nicole fest. »Sollte hier 'ne illegale Feuerbestattung stattgefunden haben?«
    Zamorra hockte sich auf den Boden nieder. Er strich vorsichtig mit einer Fingerkuppe durch Asche-Reste. »Was hier verbrannt wurde, läßt mich nicht gerade in Tränen ausbrechen«, sagte er. »Scheinen Insekten gewesen zu sein, aber welche von unangenehmem Riesenwuchs. Ob die Salem auf die Speisekarte gesetzt hatten und zu spät merkten, daß er unverdaulich ist?«
    »Aber er scheint's überstanden zu haben, sonst würden wir jetzt seine Reste hier finden und nicht die der Großinsekten«, sagte Zamorra. »Kannst du den Speicher des Materiesenders abfragen?«
    Nicole zuckte mit den Schultern. »Wenn der nicht schon vor der Sintflut seinen Geist aufgegeben hat… Himmel, das ist ja hier die reinste Katastrophe!« entfuhr es ihr, weil der Schalter, den sie bewegen wollte, weich wie Gummi unter ihrem Finger nachgab. »Chef, hast du so etwas schon mal erlebt? Metall, das weich wie Gummi wird?«
    Natürlich hatte er nicht, weil es solches Metall nicht gab. »Ist das überhaupt Metall?« wollte er wissen.
    »Sicher, sonst würde es nicht rosten… oder hast du schon mal nichtmetallische Stoffe gesehen, bei denen das vorkommt?«
    »Sicher«, sagte er.
    Nicole sah ihn verblüfft an. »Du spinnst.«
    »Wasserstoff«, sagte Zamorra trocken. »Bekanntlich ist Rost eine chemische Reaktion zwischen Eisen und Sauerstoff. Der Sauerstoff verbindet sich mit dem Eisen, das ist der Rost-Effekt. Sauerstoff verbindet sich aber auch mit Wasserstoff zu Wasser. Wasser ist demzufolge nichts anderes als verrosteter Wasserstoff.«
    »Und wo ist die Stelle, wo man lachen muß?« fragte Nicole. Sie wandte sich wieder den Schaltungen zu. Nach einer Weile gelang es ihr tatsächlich, dem vergammelten Kasten eine Bildprojektion und einige Daten in altgriechischer Schrift zu entlocken.
    »Zwei Transporte haben stattgefunden«, las Nicole heraus. »Beides waren Ankünfte. Einmal also Salem und einmal wir, wenn ich das richtig interpretiere. Davor war so lange nichts, daß der permanent laufende Speicher die ersten Transits nicht mehr erfaßt hat. Scheint wie ein Flugschreiber im Düsenjet zu funktionieren, bloß reicht der nur 25 Stunden weit zurück, dieser Speicher aber einige

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