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0467 - Der letzte Mann der DOLDA

Titel: 0467 - Der letzte Mann der DOLDA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Vegetation?" Baiton Wyt konnte es nicht lassen, Erkundigungen einzuziehen. „Sind die Pflanzen intelligent?"
    „Sie sind es, und sie sind unsere Freunde. Wir helfen ihnen, sie helfen uns."
    „Eine Art Symbiose?"
    „Das kann man sagen, Baiton. Wir brauchen sie, sie brauchen uns."
    Die Straße verbreiterte sich zu einem runden Platz, in dessen Zentrum eine riesige Kuppel aus silber - schimmerndem Metall hoch in den Himmel ragte.
    Den Abschluß bildete eine Stangenantenne, gut fünfzig Meter hoch, und mit einer kugelartigen Verdickung, die goldgelb im Licht der roten Sonne strahlte.
    Mover blieb stehen.
    Munkunk drehte sich um.
    „Das ist unser Gehirn, Baiton, das Gehirn der STADT."
    Baiton Wyt gab keine Antwort. Er betrachtete den Kuppelbau und versuchte, sich das darin untergebrachte Positronengehirn vorzustellen. Denn daß es sich um ein solches Gebilde handelte, daran konnte kaum ein Zweifel bestehen. Ihm war inzwischen klargeworden, daß die STADT positronisch gesteuert wurde, die Frage jedoch blieb, wer das Gehirn programmiert hatte.
    Rings um die Kuppel entdeckte er Grünanlagen mit bunten Blumen, darunter auch die ihm bereits so wohlbekannten Ostersterne oder Sirenen, wie Munkunk sie nannte.
    Weiter ging die Fahrt, und der Roboter gab nur spärliche Erklärungen ab. Er reagierte nicht auf Fragen seines Gastes, der es schließlich endgültig aufgab und schwieg.
    Am später Nachmittag endete die Rundfahrt, und Baiton wußte noch immer nicht, wieviel Fläche die STADT einnahm.
    Es konnten zwei, es konnten aber auch zehn Quadratkilometer sein.
    Er verspürte Hunger, und kaum war er in seinem Zimmer, da brachte Munkunk schon das Essen.
    „Sie werden müde sein, Baiton. Wir haben beschlossen, Ihnen heute ein leichtes Schlafmittel zu verabreichen, damit Sie sich erholen können."
    „Ich schlafe auch so", protestierte Balton Wyt.
    „Nein, nicht so, daß Sie wieder zu Kräften kommen. Zu neuen Kräften, Balton Wyt!"
    Baiton protestierte nun nicht mehr. Er aß und trank, und dann kroch die Müdigkeit in ihm hoch und zwang ihn, sich aufs Bett zu legen.
    Wenige Sekunden später war er eingeschlafen.
    Er wußte nicht, wie lange er geschlafen hatte. Es war nicht anders Als vorher - Stunden, Tage gar ...?
    Munkunk brachte ihm das Essen, diesmal besonders kräftig und reichhaltig. Und dazu den üblichen Wein.
    „Wie fühlen Sie sich, Baiton?"
    Balton war schlechter Laune.
    „Gesundheitlich nicht schlecht, Munkunk, aber sonst - nun, ich fühle mich saumäßig, wenn Sie es genau wissen wollen. Zugegeben, ich habe immer eine Menge für meine Bequemlichkeit übrig gehabt, meinetwegen können Sie mich auch faul nennen.
    Aber dieses ewige Nichtstun geht mir auf die Nerven, können Sie das verstehen?"
    „Völlig, Balton. Wir verstehen das völlig."
    „Ach ja, die STADT auch? Nun, ich will nicht undankbar sein, Sie und die STADT haben mir das Leben gerettet. Ich habe es gut hier und brauche mich um nichts zu kümmern. Aber vergessen Sie nicht, daß ich meine ganze Mannschaft verloren habe, daß mein Schiff zu Bruch gegangen ist und daß ich nur durch einen bloßen Zufall dem sicheren Tod entronnen bin. Die Ungewißheit, Munkunk, ist es, die mich verrückt macht. Und vielleicht auch das untätige Dasein, zu dem ich verurteilt wurde. Wie lange noch?"
    Munkunk rückte das Geschirr zurecht und legte Balton auf. Zuerst das Fleisch - natürlich synthetisch - dann das Gemüse und schließlich so etwas wie Kartoffeln. Er schob Balton den Teller hin.
    „Sie werden bald Ihre Aufgabe erhalten, Balton.
    Morgens werden Sie von den Sirenenpflanzen geweckt, behutsam und melodisch, damit Sie nicht erschrecken. Ich persönlich werde Ihnen Ihre täglichen Pflichten mitteilen und Ihnen alles zeigen, was Sie benötigen. Die STADT bedarf der Wartung, und alles kann ich auch nicht allein machen."
    „Wartung? Ich glaubte, die STADT sei vollautomatisch und programmiert ..."
    „Das ist sie auch, Baiton, aber selbst in den vollkommensten Mechanismus können sich Fehler einschleichen. Es wird Ihre Aufgabe sein, diese Fehler zu beseitigen. Ich werde sie finden."
    „Dann arbeiten wir also zusammen?" Baiton war über diese Tatsache erfreut. Er zog den Teller näher zu sich heran und begann zu essen. „Wann fangen wir an?"
    „Noch heute, Baiton. Wenn Sie mit dem Essen fertig sind."
    Baiton sah auf seine Uhr und stellte fest, daß sie stehengeblieben war. Das Datum zeigte den 9. März des Jahres 3117 Terrazeit an, drei Tage nach der Landung auf

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