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0468 - Der Mordgötze

0468 - Der Mordgötze

Titel: 0468 - Der Mordgötze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ausstreckte, um sich von Riker zu verabschieden. »Ich«, sagte er, » bin es bereits.«
    Rhet Riker sah seinem neuen Verhandlungspartner kopfschüttelnd nach. »Ein komischer Vogel«, murmelte er, als er wieder allein in seinem Büro war. Von diesem Mann, der sich Magnus nannte, ging etwas Eigenartiges aus. Es war, als bestände der Ewige aus zwei Personen…
    Der TI-Manager griff zum Haustelefon und ließ sich mit der Sicherheitsabteilung verbinden.
    »Der Mann, der gerade das Gebäude verläßt und sich Magnus nennt«, sagte er. »Beschatten Sie ihn sorgfältig. Ich will über jeden seiner Schritte informiert werden.«
    ***
    Carlotta bekam die erste Wache zugeteilt, Zamorra übernahm die zweite, und Nicole bot sich an, die letzten drei Stunden auf die häßliche Holzfigur aufzupassen. Auf die Weise konnte Carlotta, die ja eigentlich bei dieser Angelegenheit als eher Außenstehende hineingezogen worden war, weil sie die Freundin des Gastgebers war, nach den drei Stunden des Aufpassens durchschlafen, solange sie wollte. Zamorra hatte den unangenehmsten Teil übernommen; nach kurzem Schlaf wieder geweckt zu werden und sich die drei Stunden um die Ohren zu schlagen. Nicole hatte wenigstens sechs Stunden am Stück zur Verfügung.
    Schlafen auf Kommando konnten sie praktisch beide, wenn es darauf ankam, denn oft genug wurden sie dazu gezwungen, sich dem Rhythmus ihrer Gegenspieler anzupassen. Dazu die ständigen Reisen um die Welt mit den dazugehörigen Zeitzonen-Verschiebungen - da blieb's nicht aus, daß sich entsprechende Fähigkeiten entwickelten, wenn man auf Abruf wenigstens halbwegs fit sein wollte.
    Zamorra und Nicole zogen sich also erst einmal in ihr Gästezimmer zurück, während Carlotta aufblieb, um aufzupassen, was mit der Figur geschah - falls überhaupt etwas Sichtbares passierte. Zamorra hatte vorsichtshalber einige Bannzeichen um den Standplatz der Skulptur gezeichnet und auch noch sein Amulett daneben deponiert. Irgendwann im Halbschlaf fiel ihm ein, daß die Figur, wenn sie dämonisch war, überhaupt nicht in die Villa hätte gebracht werden können. Immerhin war Ted Ewigks Haus und Grundstück mit dem gleichen weißmagischen Schutzfeld gesichert wie Zamorras Château Montagne in Frankreich! Es sah also so aus, als machten sie sich völlig umsonst Gedanken um diesen hölzernen Maya-Götzen.
    Aber ehe Zamorra noch an seiner Planung etwas ändern und den ›Wach-Alarm‹ abblasen konnte, war er bereits eingeschlafen. Genau drei Stunden später erwachte er mit dem untrüglichen Gefühl, daß doch etwas passiert war…
    ***
    Xotopetl riskierte immer wieder kurze Versuche, aus seiner Abschirmung hinaus zu tasten und seine Umgebung zu sondieren. Diesmal bemerkte er erfreut, daß nur jemand ohne besondere magischen Fähigkeiten in seiner Nähe aktiv war. So eine Chance bekam er hier vielleicht nicht so bald wieder; er mußte sie sofort nutzen.
    Er schlug zu. Er trank Lebenskraft!
    Und der Weitgereiste spürte, wie er von Minute zu Minute stärker wurde.
    ***
    Ted Ewigk schlief tief und ruhig. In dieser Ruhephase begann Kraft in seinen Körper zurückzufließen, die er damals unter dem Einfluß des tödlichen Keims verloren hatte, während er ausdörrte und seine Haut sich schwarz verfärbte. Jetzt, nachdem Sara Moon den Keim in ihm abgetötet hatte, lief dieser Prozeß in umgekehrter Reihen folge ab. Damals war Ted die Kraft durch Schwarze Magie entzogen worden, obgleich er keinesfalls unter Appetitlosigkeit gelitten und weniger gegessen hatte - zumindest in der Anfangsphase nicht, in welcher er auch versucht hatte, den Kräfteschwund auszugleichen. Jetzt kehrte die damals verlorene Kraft zurück; sein Körper näherte sich wieder dem Normalzustand, den er hätte ausweisen müssen, wenn jene Infektion nicht geschehen wäre.
    Ted träumte.
    In seinem Traum sah er Sara Moon wieder neben sich stehen. Instinktiv wollte er sich gegen sie zur Wehr setzen, aufspringen, aber plötzlich trug sie den Kittel eines Mediziners und drückte ihn auf sein Krankenlager zurück, versuchte ihn zu beruhigen. Aber immer wieder sah er in den Instrumenten, die sie um ihn herum aufgebaut hatte, Mordwerkzeuge. Er wußte, daß sie seine Feindin war, deren Medizinerkittel sich nun in den silbernen Overall der Ewigen verwandelte, und in der Hand hielt sie ihren Machtkristall, um ihn damit zu vernichten. Ted fühlte die Kraft, die aus dem Kristall kam, ihn durchdrang, aber dann seltsamerweise nicht töten konnte. Sara sagte etwas zu

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