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0469 - Der brennende Inka

0469 - Der brennende Inka

Titel: 0469 - Der brennende Inka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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in sich aufgenommen hatte. Allerdings hatte es allerlei Überzeugungskraft erfordert, Kommissar Bianchi eine halbwegs glaubhafte Lösung zu präsentieren. Die Wahrheit hätte er doch nicht geglaubt, obgleich er extra den Parapsychologen Zamorra gebeten hatte, bei der Aufklärung des Falles behilflich zu sein, bei dem er mit dem normalen Menschenverstand nicht weiterkam. Wie sollte man erklären, daß die Körper der Mordopfer äußerlich völlig unversehrt waren, daß ihre Herzen sich aber trotzdem außerhalb ihrer Körper befanden…? Aber Magie hatte Kommissar Bianchi trotzdem nicht akzeptieren wollen. Und demzufolge hätte er auch nicht geglaubt, daß der Mörder ein gnomenhaftes magisches Wesen gewesen war, in eine Holzfigur gebannt, welche es schließlich wie eine Eierschale von innen sprengte, flüchtete - und auf dem Grundstück einer der von ihm ermordeten Frauen von deren exotischen »Haustier«, einem Alligator, zerrissen und verschlungen worden war…
    Und wenn sie auch nur lässig locker erwähnt hätten, der Täter sei bei der Flucht zwischen des Alligators Zähne geraten, hätte Bianchi den Wahrheitsgehalt dieser Behauptung und den Mageninhalt des Alligators untersuchen lassen - was bedingte, daß die Panzerechse zuvor getötet worden wäre. Das aber war nicht in Zamorras und Nicoles Sinn. Selbst wenn es »nur« ein primitives Tier war - es hatte einen unschätzbaren Dienst erwiesen, indem es den Mordgötzen tötete und auffraß, und es hatte nicht verdient, dafür abgeschlachtet zu werden. Außerdem lag es in Zamorras Natur, unnötiges Töten von Tieren grundsätzlich abzulehnen. Die hatten auch ein Recht auf Leben, denn sonst würden sie überhaupt nicht existieren. So war »Wally« in die Obhut eines zoologischen Gartens gegeben worden, wo er als Touristenattraktion sein Gnadenfleisch bekam. Und niemand, der an dem Terrarium anhielt, um sich »Wally« und die anderen dort untergebrachten Panzerechsen anzusehen, ahnte, welch Wohltäter der Menschheit diese grünschuppige Bestie doch war… [2]
    »Irgendwie kann das doch nicht die ganze Geschichte sein«, hatte Zamorra danach gesagt. »Mir ist das alles ein wenig zu glatt gegangen. Ich habe das dumpfe Gefühl, als würden wir noch eine Überraschung erleben.«
    »Aber der Götze ist doch tot«, wandte Ted Ewigk ein.
    »Ich glaube nicht, daß wir noch einmal mit ihm selbst zu tun bekommen. Allenfalls mit etwas, das irgendwie mit ihm zu tun hat.«
    Bei dieser orakelhaften Andeutung hatte Zamorra es vorerst belassen.
    »Denkst du immer noch an Xotopetl?« erkundigte sich Nicole Duval; seine Sekretärin und Lebensgefährtin, sich einige Tage später. »Glaubst du immer noch, daß es nicht vorbei ist?«
    »Nett von dir, daß du mich daran erinnerst«, brummte der Meister des Übersinnlichen. »Ja, ich habe immer noch dieses seltsame Gefühl.«
    »Aber wieso? Der Götze ist vernichtet. Wir haben es nachgeprüft. Seine Macht ist erloschen. Es ist vorbei.«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Es ist einfach nur ein Gefühl, von dem ich selbst nicht weiß, woher es kommt«, gestand er. »Ich kann dir keine Erklärung liefern. Ich spüre es einfach nur.«
    Ein Zamorra, der unter unheilvollen Ahnungen litt, konnte Nicole überhaupt nicht gefallen. Sie ließ sich auf der Kante des Schreibtisches nieder, an dem er gerade arbeitete, weil er neben dem Zurstreckebringen dämonischer Kreaturen auch noch ein paar andere Dinge zu tun hatte. Ihr kurzer Rock rutschte dabei ziemlich weit hoch, was Zamorra durchaus wohlgefällig registrierte. Nicole verstand es, ihre atemberaubende Schönheit zu präsentieren.
    »Kann es mit dem Amulett zusammenhängen?« fragte sie und deutete auf den hinter einer Tapetentür versteckten Tresor, in welchem besagtes Amulett derzeit untergebracht war. Seinen Schutz benötigten sie nicht, wenn sie sich innerhalb des Châteaus aufhielten. Das Grundstück war von einem weißmagischen Abwehrschirm kuppelförmig eingehüllt, der für jeden Dämon absolut undurchdringlich war. Selbst schwarzmagisch beeinflußte Menschen, von Dämonen als willige Werkzeuge vorgeschickt, schafften es nicht, die Absperrung zu durchdringen, die ansonsten völlig unsichtbar war und einem normalen Menschen keinen Widerstand entgegensetzte.
    »Du meinst, weil es anfangs überhaupt nicht auf diesen Mordgötzen ansprach und keine magische Aura feststellen konnte?« Zamorra lehnte sich in seinem gepolsterten Arbeitssessel zurück. »Ich bin mir nicht sicher, ob es daran

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