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0469 - Der Tod fliegt mit

Titel: 0469 - Der Tod fliegt mit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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weiße fadenförmige Schnur; dann vereinigten sie sich wieder. Keine Gliedmaßen, keine Mundöffnungen waren zu erkennen.
    „Ob sie intelligent sind?" flüsterte Ras. Seine Stimme klang verzerrt; offenbar störte die unbekannte Atmosphäre den Telekomverkehr.
    Ich lächelte über diese Frage. Sie war für mich ein neuer Beweis dafür, daß wir Menschen gelernt hatten, nicht nach der äußeren Erscheinungsform anderer Lebewesen zu urteilen. Im zwanzigsten Jahrhundert hätte der Anblick solcher Wesen bei den meisten Menschen Hysterie und Panik ausgelöst; sie hätten sie entweder getötet oder wären davon-gerannt. Heute benutzten wir die Bezeichnung „Ungeheuer" oder „Monstrum" nur zur bekräftigenden Bezeichnung der absoluten körperlichen Andersartigkeit.
    „Wollen Sie ihnen die Hände schütteln, Ras?"
    fragte ich.
    Tschubai lachte lautlos.
    „Wer seid ihr?" fragte er in Neu-Gruelfin.
    Die Doppelellipsoide gerieten in Bewegung, schwebten lautlos auf uns zu und umringten uns. Ich legte die Hand vorsichtshalber auf den Kolben des Paralysators. Waffengewalt löst zwar keine Probleme, aber ihre Anwendung kann manchmal das Leben retten.
    „Keine Antwort", stellte Tschubai resigniert fest.
    „Können Sie immer noch keine klaren Gedanken auffangen, Sir?"
    „Leider nicht. Aber ihre Hirnimpulse sind stärker geworden - wenn es überhaupt Hirnimpulse sind. - Sagen Sie, Ras: Hatten Sie die Außenlautsprecher vorhin eingeschaltet?"
    Tschubai wollte sich anscheinend mit der flachen Hand gegen den Helm schlagen, aber in der dichten Atmosphäre vollzog sich die Bewegung wie in Zeitlupe.
    „Nein, Sir. Ich hatte es vergessen. Was bedeutet das?"
    „Die Doppelellipsoide sind ebenfalls telepathisch begabt", erwiderte ich. „Leider scheinen wir auf grundverschiedenen Ebenen zu senden. Ich wette, sie haben Sie ebensowenig verstanden wie ich."
    „Ich schalte jetzt die Außenlautsprecher ein und versuche es noch einmal", meinte Ras.
    Er wiederholte seine Frage.
    Das Ergebnis war völlig anders, als wir erwartet hatten. Die Doppelellipsoide zogen sich fluchtartig von uns zurück, dann trennten sie sich; die weißen Verbindungsschnüre rissen jeweils in der Mitte.
    Langsam sanken die einzelnen Ellipsoide zu Boden.
    „Sie sind bewußtlos", sagte ich. „Ich empfange nur noch ganz schwache Hirnimpulse.
    Wahrscheinlich vertragen sie keinen Schall."
    „Ich möchte wissen, von welcher Welt sie stammen", murmelte Ras nachdenklich. „So etwas ist mir noch nie ...."
    „Tolot an Restgruppe!" dröhnte es plötzlich aus den Helmempfängern. „Ich habe genug Verwirrung gestiftet, denke ich. Kann Tschubai mich abholen?"
    „Wo sind Sie?" fragte Ras.
    „Wieder am Ausgangspunkt."
    „Okay, ich komme."
    Ras Tschubai verschwand - und tauchte zwei Sekunden später mit meinem halutischen Freund wieder auf.
    „Ich bin in einer Spirale aufwärts gezogen und anschließend wieder hinab", berichtete Icho. „Die Takerer müssen einige Wände und Decken und fast die gesamte Einrichtung erneuern." Er lachte brüllend.
    Ich zuckte zusammen, als ich das Gelächter hörte.
    Doch dann sah ich, daß der Haluter seinen Helm geschlossen hatte.
    Die fremde Atmosphäre hätte ihm zwar nichts ausgemacht, aber sein Lachen war sicher so laut, daß es die Sllipsoiden getötet hätte.
    „Was sind das für Leute?" fragte er mit einem Blick auf die am Boden liegenden Wesen.
    „Das erkläre ich später", antwortete ich. „Jetzt springen wir erst zum Schiff zurück."
    Ich wartete, bis Ras mir die Hand auf die Schulter gelegt hatte, dann aktivierte ich meinen Impulsgeber.
    Einen sekundenbruchteil später standen wir in der vertrauten Umgebung der Kommandozentrale unseres Schiffes. Gucky, Saedelaere und Zwiebus waren noch nicht zurück. Aber die sechs Siganesen standen auf der Platte des Kartentisches. Sie berichteten, daß die Transportgleiter, die Fracht zu dem gelandeten Raumschiff brachten, die Erkennungssymbole von B-Stadt trugen. „Die Ladung besteht größtenteils aus Dakkarkomen, Großadministrator!" verkündete General Harl Dephin.
    Er benutzte seinen Sprachverstärker, da ihn sonst niemand verstanden hätte.
    „Aber fast nur Geräte von der Größe einer Space-Jet."
    „Fast..?" fragte ich. „Dann gibt es also auch kleinere Geräte, nicht wahr?" Vor Eifer färbte sich Dephins normalerweise hellgrünes Gesicht dunkelgrün.
    „Ja, Sir! Wir drangen in ein kleineres Schwebefahrzeug ein und entdeckten zwei Dakkarkome von der Größe eines fünfstöckigen

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