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0469 - Tödlicher Flammengruß

0469 - Tödlicher Flammengruß

Titel: 0469 - Tödlicher Flammengruß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wohnungen erreichen?«
    »Später, Sir«, sagte Suko. »Wir hatten eigentlich vor, ins Büro zu gehen.«
    »All right.« Der Superintendent lächelte säuerlich. »In Anbetracht dieser Katastrophe lasse ich auch meinen Abend im Club ausfallen. Ich danke Ihnen.«
    Wir gingen zurück in unser Büro. Suko hockte mir gegenüber. Er schaute mir zu, wie ich den Kaffee trank, den ich mir am Automaten gezogen hatte. »Es sieht wirklich mies aus, Alter.«
    »Ich weiß.«
    »Keine Spur?«
    »Nein, wo denn?«
    »Drehen wir es doch mal um. Sollte tatsächlich der Teufel dahinterstecken, wird er bei unserem Besuch im Tunnel bemerkt haben, daß wir ihm bereits auf der Spur sind.«
    Ich hatte den Becher zur Hälfte geleert und schaute auf die braune Oberfläche. »Und weiter.«
    »Ganz einfach, John. Wir kennen Asmodis, deshalb müssen wir damit rechnen, daß er uns aus dem Fall heraushaben will.«
    »Vorausgesetzt, er steckt dahinter. Der Typ, den wir gesehen haben, wirkte auf mich völlig anders.«
    »Denk an seine Verkleidungen.«
    »Hast du ihn überhaupt gesehen?«
    »Kaum«, gab Suko zu. »Eine schwarze Gestalt, vielleicht in einen Umhang eingepackt, eben das Übliche.«
    »Das ist es eben nicht«, widersprach ich.
    »Wie kommst du darauf?«
    Ich wiegte den Kopf. »Du kannst sagen, was du willst, Suko, aber ich habe das Gefühl, daß dieser Fall ganz anders laufen wird, als wir es eigentlich annehmen müßten.«
    »Und wie soll er laufen?«
    »Keine Ahnung.« Ich trank auch den Rest der braunen Brühe. »Eben anders, halt.«
    Bevor Suko mich weiter festnageln konnte, wurden wir vom Klingeln des Telefons unterbrochen.
    Der Schwenkarm mit dem Apparat stand zu mir günstiger, deshalb nahm ich auch ab.
    Kaum hatte ich meinen Namen gesagt, als ich eine mir bekannte Stimme hörte. »Endlich, John, ich habe schon einige Male versucht, dich zu erreichen.«
    »Hallo, Sarah.« Meine Antwort klang nicht eben begeistert. So gerne ich die Horror-Oma Sarah Goldwyn auch mochte, so ungelegen kam mir momentan ihr Anruf, da mir andere Dinge durch den Kopf schwirrten.
    »Du scheinst dich nicht zu freuen, mein Junge.«
    »Sorry, Sarah, aber wir sind momentan im Streß.«
    »Das kann ich mir vorstellen.«
    Sie hatte den Satz so ungewöhnlich ausgesprochen, daß ich direkt aufhorchte. »Wie meinst du das denn?«
    »Ganz einfach. Man hat Ohren, um zu hören und Augen, um zu sehen. Ich hörte in den Nachrichten etwas und las dann in einem Extrablatt von einem U-Bahn-Unglück.«
    »Das ist richtig.«
    »Ihr hängt also mit drin.«
    »So ist es.«
    Suko hörte mit, weil ich den Lautsprecher eingeschaltet hatte. Ich sah, wie er die Schulter hob. Auch er wußte nicht, worauf Lady Sarah hinauswollte.
    Damit rückte sie sehr schnell heraus. »Wie sieht es mit den Passagieren aus?«
    »Das wissen wir noch nicht. Was schreiben denn die Zeitungen?«
    »Sie sind verbrannt.« Lady Sarahs Stimme klang noch immer ungewöhnlich. Jetzt sogar mehr traurig und belegt.
    »Das kann ich nicht mit Sicherheit bestätigen. Jedenfalls sind sie verschwunden.«
    »Und Namen kennst du nicht?«
    »Keinen, bis auf den des Fahrers. Der läßt sich natürlich leicht herausfinden.«
    »Aber ich kenne einen Fahrgast.«
    »So, wer ist es denn?« fragte ich locker und bekam eine Sekunde später den fürchterlichen Tiefschlag.
    »Jane Collins!«
    ***
    Suko sprang so heftig in die Höhe, daß sein Schreibtischstuhl mit einem polternden Geräusch umkippte. Ich hörte noch ein zweites Geräusch durch den Hörer.
    Lady Sarah Goldwyn weinte…
    Und ich saß da, ohne mich zu rühren, starrte den Telefonhörer an und gleichzeitig auch meinen Handrücken, über den sich eine dicke Gänsehaut gelegt hatte.
    Ich konnte einfach nichts sagen. Die Antwort war mir zu phantastisch gewesen, obwohl ich zugeben mußte, daß Lady Sarah sicherlich nicht gelogen hatte, denn mit solchen Dingen trieb man keinen Scherz.
    »Du… du bist noch in der Leitung?« fragte ich sie und mußte mir die Kehle freiräuspern.
    »Ja, ich bin noch da.«
    »Dann habe ich mich nicht verhört?«
    Lady Sarah zog die Nase hoch. »Das hast du beileibe nicht. Es tut mir leid, deshalb mußte ich mit dir sprechen.«
    »Mein Gott«, sagte ich nur.
    »Und ihr habt keine Spur?«
    »Wenn ich es dir doch sage.«
    »Dann ist Jane verloren.« Ihre Stimme klang so schrecklich deprimiert und traurig.
    Ich wußte, daß sich die beiden Frauen trotz des großen Altersunterschieds blendend verstanden. Sie profitierten voneinander. Lady Sarah

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