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0470 - Mörder jagen einen Mörder

0470 - Mörder jagen einen Mörder

Titel: 0470 - Mörder jagen einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
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Larham. »Glaube nur nicht, du sähest so großartig aus, daß ein Mann von deinem Anblick nicht genug bekommen kann. Zum Teufel, ich bin froh, wenn ich dich nicht mehr sehen muß.«
    Er packte Declas Arm, riß sie vom Sitz hoch und stieß sie aus dem Wagen. Sie schrie leise auf und fiel auf den Boden. Er beugte sich vor. Es sah ganz so aus, als wollte er mit der linken Hand die Tür ins Schloß ziehen, aber ich sah, daß er auch die rechte Hand mit der Wesley-Pistole anhob.
    ***
    Es gibt Situationen, in denen einem keine andere Wahl bleibt. In denen man nicht mehr entscheiden kann, ob eine Handlung richtig oder falsch ist; und man einfach handeln muß, weil sonst in der nächsten Sekunde Unwiderrufliches geschieht.
    Ich trat den Gashebel durch und ließ die Kupplung hochschnellen. Der Chevrolet machte den charakteristischen Bocksprung eines Autos, das zu hart angefahren wird. Larham wurde nach hinten in die Polster geworfen. Der Schuß löste sich noch, doch er verfehlte sein Ziel. Die offene Tür schlug zurück, fiel aber nicht ins Schloß.
    Ich riß das Steuer nach links herum. Wir entfernten uns von dem Mädchen. Der Wagen legte sich hart in die Kurve, sprang über ein paar Steine auf seinem Weg, die Tür flog wieder auf, und Joffrey Larham, der sich auf richten wollte, wurde in die rechte Wagenecke geschleudert.
    Das alles geschah in wenigen Sekunden, aber schon heulte der gequälte Motor auf Hochtouren, schon besaß der Chevrolet die Hälfte oder mehr der Höchstgeschwindigkeit, die er im ersten Gang überhaupt erreichen konnte, und für dieses Gelände waren auch zehn Stundenmeilen bereits zuviel. Der Wagen tanzte, sprang, bockte.
    Ich riß das Steuer wieder nach rechts herum, und mit dieser Bewegung warf ich mich selbst der Länge nach auf die Sitzbank. Nur den Fuß behielt ich auf dem Gashebel. Die durchgehende Rückenlehne verdeckte mich gegen Larham, der auf den Hintersitzen noch immer wie eine Erbse in der Schachtel geschüttelt wurde.
    Trotzdem feuerte er. Er blies ein Loch in die Windschutzscheibe. Er schoß ein zweites Mal. Ich habe nie herausgefunden, wo diese Kugel steckenblieb.
    Es war klar, daß er mich abknallen konnte, sobald er sich gefangen hatte. Nicht einmal, wenn ich aus dem Wagen hätte springen können, wäre mir eine Chance geblieben.
    Dann kam der Stoß. Ich hatte ihn nicht berechnet und nicht erwartet. Das Blech des Chevrolets knirschte. Die Windschutzscheibe zersprang in tausend Splitter. Ich wurde nach vorne gepreßt. Kopf und Oberkörper rutschten in den freien Raum unter dem Armaturenbrett. Der Fuß rutschte vom Gas ab. Bockend erstarb der Motor.
    Es fällt mir schwer, mich an das zu erinnern, was in den nächsten fünf oder sechs Sekunden geschah. Ich weiß nicht, auf welche Weise ich mich aus der Versenkung hochgeschraubt habe. Im Grunde genommen erinnere ich mich nur daran, daß ich mich nach hinten über die Rücklehnen warf, um Larham down zu halten. Doch der Killer war von dem Anprall ebenfalls nach vorn geworfen worden, und als ich mich über ihn warf, hatte er sich schon halb wieder aufgerichtet.
    Sämtliche Türen des Chevrolet.s waren aufgesprungen. Ich konzentrierte mich ganz darauf, Larhams Kanone unschädlich zu machen. Ich erwischle sein rechtes Handgelenk mit beiden Händen schon im ersten Ansprung und drückte seinen Arm nach hinten. Er krümmte den Zeigefinger. Ohne jede Wirkung durchschlug die Kugel das Dach des Autos.
    Ich fand für meine Füße einen Halt am Armaturenbrett, stemmte mich dagegen und riß den Arm des Killers soweit nach hinten, daß Larham sich hochstemmen mußte, wollte er nicht, daß sein Schultergelenk heraussprang. Der Anprall war so groß, daß das Glas des Rückfensters zersprang. Larham schrie auf, als die scharfen Scherben ihm die Finger zerschnitten. In einer Reflexbewegung öffnete er die Hand. Die Wesley-Pistole fiel auf den Kofferraumdeckel und rutschte auf dem schrägen Blech gemächlich nach hinten. Sie verschwand unter dem Heck des Schlittens.
    Doch der Verlust seiner Kanone brachte den Killer überhaupt erst in Fahrt. Schließlich trug er immer noch meine 38er in der Jackentasche. Wenn es ihm gelang, die Waffe zu ziehen, hatte ich nichts anderes erreicht, als statt mit einem’fremden, mit einem vertrauten Kaliber ins Jenseits befördert zu werden.
    Larham gab einen wilden, tierischen Knurrlaut von sich und schlug mit der linken Faust zu. Gleichzeitig benutzte er beide Beine. Er traf gut. Vor meinen Augen sprühte eine ganze

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